Werner Dobelmann

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Werner Dobelmann (* 16. Oktober 1913 in Münster (Westfalen); † 7. August 1985 in Bad Salzuflen) war ein deutscher Schriftsteller, Lyriker, heimatkundlicher Forscher und Verfasser zahlreicher volkskundlicher wie historischer Abhandlungen über seinen Wohnort Münster (Westfalen) sowie insbesondere über seine und die Heimat seiner Vorfahren, das Osnabrücker Nordland.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach der 1933 in Münster am Gymnasium absolvierten Reifeprüfung führte ihn der Arbeitsdienst nach Bersenbrück und damit in die Nähe des Artlandes, jener Landschaft mithin, aus der seine Eltern stammten und die er von Kindheit an regelmäßig, einer »instinktiven Hinneigung«[1] folgend, auf dem Hof seiner Großeltern mütterlicherseits, Heuerlinge in der Börslage bei Nortrup, besucht hatte.[2] Die Arbeit sowie Entdeckungsreisen des Abiturienten gesellten dem in Kindheitstagen gelegten »gefühlsmäßigen Erfassen« gleichermaßen die »verstandesmäßige Erkenntnis«[3] der artländischen Heimat bei. Wirtschaftliche Gründe ließen Werner Dobelmann nach seiner Rückkehr in die Geburtsstadt Münster von seinem Wunsche, an der Universität Volkskunde oder Geschichte zu studieren, Abstand nehmen. Von einer stattdessen zunächst angetretenen Banklehre wechselte er in die Finanzverwaltung der Stadt Münster, in welcher der seit 1941 Verheiratete bis zu seinem 1976 angetretenen Ruhestand als Steuerrat wirkte. Jenseits solches »Berufes Nüchternheit«[4][5] begann Werner Dobelmann nach dem Kriege mit dem Schreiben, angefangen mit der Familienchronik »Die Börslage. Versuch einer Familiengeschichte« von 1945. Seit 1951 war Werner Dobelmann Gründungsmitglied des Kreisheimatbundes Bersenbrück (KHBB), seit 1976 dessen Ehrenmitglied. Bis zu seinem Tode 1985 lebte und arbeitete Werner Dobelmann mit seiner Gattin Gerda Dobelmann geb. Habben in dem 1972 erworbenen und renovierten, ehemaligen Heuerhaus (Kotten) des Hofes Wiese in Rüssel bei Ankum.

Werke (Auswahl)

Werner Dobelmanns lebenslanger intensiver Archivarbeit hervorgegangenes Gesamtwerk umfasst 18 Monographien, weit über 2000 Aufsätze, Beiträge und Artikel in Sammelwerken, Zeitschriften (Mitteilungen des Kreisheimatbundes Bersenbrück, Heimat-Kalender für den Kreis Bersenbrück, Heimat-Jahrbuch für den Kreis Bersenbrück, Heimat-Jahrbuch Osnabrücker Land, Am heimatlichen Herd, Westfälischer Heimatkalender usf.) und Tageszeitungen (Westfälische Nachrichten, Bersenbrücker Kreisblatt, Bramscher Nachrichten usf.), eine Reihe typographisch vorliegender Historiographien artländischer Höfe sowie unveröffentlichte Manuskripte, unter anderem zur »Münsterischen Mühlengeschichte« (1972), und eine Vielzahl bislang unpublizierter Aufsätze. Insbesondere die in den 1970er Jahren veröffentlichten Monographien, welche die Geschichte einer Reihe 1975 der Stadt Münster eingemeindeter Ortschaften traktieren (z. B. »Kirchspiel und Stift St. Mauritz in Münster« von 1971), gelten der geschichtswissenschaftlichen sowie kunsthistorischen Auseinandersetzung mit der Stadtgeschichte Münsters als unentbehrliche quellenkundliche Referenzwerke.

  • Das Buch vom Kreise Bersenbrück. Eine Heimatkunde für Schule und Haus, Quakenbrück 1953
  • Das Lied der Mühlen. Wasser- und Windmühlen im Osnabrücker Nordlande, in: Mitteilungen des Kreisheimatbundes Bersenbrück 3 (1953), pp. 42-54
  • Lebensbilder aus dem Osnabrücker Nordland (Schriftenreihe des Kreisheimatbundes Bersenbrück; 8), Quakenbrück 1962
  • Ein altes Heuerlingsgeschlecht (Heimat gestern und heute. Mitteilungen des Kreisheimatbundes Bersenbrück; 11), Quakenbrück 1963
  • Vergilbte Blätter. Aus Bramsches Vergangenheit, Bramsche, 2. Auflage 1982 (1. Auflage 1964)
  • Das Zehntwesen im Osnabrücker Nordlande, in: Heimat gestern und heute. Mitteilungen des Kreisheimatbundes Bersenbrück 15 (1968), pp. 43-106
  • Landwehren im Osnabrücker Nordland, in: Heimat gestern und heute. Mitteilungen des Kreisheimatbundes Bersenbrück 16 (1969), pp. 129-180
  • Kirchspiel und Stift St. Mauritz in Münster. Ursprung und Werdegang eines Stadtviertels und seines Vorlandes, Münster in Westfalen 1971
  • Amelsbürener Chronik. Geschichte einer ländlichen Gemeinde, Münster in Westfalen 1974
  • Angelmodde. Geschichte einer Stadtrandgemeinde, Münster in Westfalen 1974
  • Handorf gestern und heute. Geschichte einer dörflichen Siedlung, Münster in Westfalen 1974
  • Hiltrup, Münster in Westfalen 1974
  • Albersloh. Geschichte einer Landgemeinde, Münster in Westfalen 1976
  • Geschichte und Entwicklung des Osnabrücker Nordlandes (Der Altkreis Bersenbrück; 3; Heimat gestern und heute. Mitteilungen des Kreisheimatbundes Bersenbrück; 22), Quakenbrück 1979
  • Mühlen des Osnabrücker Nordlandes. Von Wasser- und Windmühlen, von Roß- und Handmühlen (Schriftenreihe des Kreisheimatbundes Bersenbrück; 16), Quakenbrück 1980
  • Berge. Geschichte einer Landgemeinde, Berge 1981
  • Entstehung und Entwicklung des Ortes Bersenbrück, in: Franz Buitmann, W. D., Franz Hülsmann, Ernst Schulte (Red.), Bersenbrück. Stadt im Osnabrücker Land. Beiträge zum Jubiläumsjahr 1981 in Wort und Bild. 750 Jahre Bersenbrück – 25 Jahre Stadt, Bersenbrück 1981, pp. 27[26]-84
  • mit Franz Buitmann (Bearb.), Schulgeschichte des Osnabrücker Nordlandes; 1. Entwicklung bis zu den Schulreformen Mitte des 20. Jahrhunderts (Der Altkreis Bersenbrück; 6; Heimat gestern und heute; 25), Bersenbrück 1986 (posthum)

Sekundärliteratur

  • Franz Feldkamp: Werner Dobelmann. Der unermüdliche Heimatforscher und Heimatschriftsteller des Osnabrücker Nordlandes, in: Heimat-Heft für Dorf und Kirchspiel Ankum 13 (2010), pp. 6-14

Weblinks

Fußnoten

  1. Werner Dobelmann, Ich über mich, in: Heimat-Kalender für den Kreis Bersenbrück (Artländer Haus- und Taschen-Kalender) (1952), pp. 92f., 92.
  2. Werner Dobelmann, Kleine Liebe zum Artlande, in: Heimat-Kalender für den Kreis Bersenbrück (Artländer Haus- und Taschen-Kalender) (1952), pp. 56-60
  3. Werner Dobelmann, Ich über mich, in: Heimat-Kalender für den Kreis Bersenbrück (Artländer Haus- und Taschen-Kalender) (1952), pp. 92f., 92.
  4. Werner Dobelmann, Ich über mich, in: Heimat-Kalender für den Kreis Bersenbrück (Artländer Haus- und Taschen-Kalender) (1952), pp. 92f., 92.
  5.  »Es klagt meine Seele wie ein waidwundes Tier; / denn Mauern und Schlote umgeben mich hier. / In steinernen Schluchten kärgliches Licht, / Autos und Neon – mehr sehe ich nicht. / Ich sehe nicht, wie der Wind durch die Ähren streicht, / wie das rauschende Feld still-ergeben sich neigt, / seh’ nicht mehr den Pflug im graubraunen Land, / umklammert von schwieliger Bauernhand. / Ich höre nicht mehr, wie der Wetzstein klingt, / wie frohes Lied übers Stoppelfeld schwingt, / mein Aug’ ist umschattet und trübe mein Sinn, / zieht über das Land der Heuduft dahin. / Meine Väter säten aus sicherer Hand / goldene Saaten in fruchtschweres Land, / bauten und werkten auf eigenem Grund, / waren an Leib und Seele gesund. / Und ich? – Ich möchte die Mauern anschrei’n: / ›Laßt frei mich, laßt in der Weite mich sein! / Laßt werken mich in Feld, Wald und Flur: / denn hier bin ich nichts als ein Roboter nur!‹«, Werner Dobelmann, Großstädters Heimweh, in: Am heimatlichen Herd – Heimatblatt 6 (1955), Nr. 7 (Juli 1955), p. 25.

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