- Ankum
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Wappen Deutschlandkarte 52.5433333333337.870833333333354Koordinaten: 52° 33′ N, 7° 52′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Osnabrück Samtgemeinde: Bersenbrück Höhe: 54 m ü. NN Fläche: 66,32 km² Einwohner: 7.204 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 109 Einwohner je km² Postleitzahl: 49577 Vorwahl: 05462 Kfz-Kennzeichen: OS Gemeindeschlüssel: 03 4 59 002 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptstraße 27
49577 AnkumWebpräsenz: Bürgermeister: Ferdinand Borgmann (CDU) Lage der Gemeinde Ankum im Landkreis Osnabrück Ankum ist eine Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Bersenbrück im nördlichen Teil des Landkreises Osnabrück.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Ankum liegt etwa 35 km nördlich von Osnabrück in einer waldreichen Hügellandschaft (Ankumer Höhe) im Naturpark Nördlicher Teutoburger Wald-Wiehengebirge.
Geschichte
Ankum ist ein historischer Marktort, an dem einst vor allem Tuch gehandelt wurde und bis heute noch Vieh gehandelt wird.
Großsteingräber (entstanden 3500-2800 v. Chr.) im Raum Ankum beweisen eine Besiedlung der Region während des Neolithikums. Die Nord-Germanen wurden im 6. Jahrhundert von den Sachsen abgelöst und das Gebiet in Gaue eingeteilt, wobei Ankum zentraler Ort des Farngaus war, dessen Größe ungefähr dem nördlichen Osnabrücker Land entsprach.
Ankum wurde als Ainghem erstmalig 977 in einer Kaiserurkunde Ottos II. erwähnt, als dieser
- auf Verlangen des Bischofs Ludolf zu Osnabrück einem gewissen Herigisus die ihm theils von gedachtem Bischof zu Lehen gegebenen, theils auf andere Weise erworbenen Güter an den Orten Rislaun (Rüssel), Reusford (Rüsfort), Vanhula (Wehdel), Girithi (Gehrde), Treli (Drehle), Hiruthnun (Hertmann), Birefeld (Bergfeld), Mulium (Mühlen), Liachtrichi (Lechterke), Hontiutinge (Höne), Ainghem (Ankum), Vuulen (Wallen), Alfhuson (Alfhausen) und Marsunon (Merzen) übereignete.[2]
1169 wird die parochia Anchem (Pfarrei Ankum) erstmals schriftlich erwähnt, und 1188 wird beurkundet, dass der sächsische Graf von Dalen (siehe Dahlen (Sachsen)) nicht nur in Ankum, sondern auch in anderen Orten des Kirchspiels Ankum Besitzungen hält.
Namensdeutung
Aing ist die Sohnschaftsform des männlichen Kurznamens Ago; -hem bedeutet Heim. Heimnamen sind oft fränkischen Ursprungs. [3]
Im 12. Jahrhundert wandelte sich der Ortsname nach Anchem.Eine hübsche Sage will hingegen wissen, dass der Name entstanden sei, als in heidnischer Zeit zwei Brüder eine Kirche errichten wollten, sich aber über den Platz nicht einigen konnten. Sie vereinbarten, von gegengesetzten Punkten aus aufeinander loszureiten und die Kirche dort zu errichten, wo sie ankommen („ankum“) würden.[4]
Religion
Die Bevölkerung ist überwiegend römisch-katholisch. Die Ankumer Pfarrei war Ausgangszelle für die katholischen Pfarrgemeinden in Nortrup (Kapelle 1854, Pfarrei 1908), Kettenkamp (1921) und Eggermühlen. Letztere ist ab circa 1718 Hauskapelle und ab 1869 öffentliche Kapelle auf dem Rittergut Eggermühlen, das im Besitz derer von Boeselager steht. Seit 1954 existiert eine eigene Pfarrkirche in Eggermühlen.
Eingemeindungen
Die heutige Gemeinde Ankum wurde am 1. Juli 1972 aus den ehemaligen Gemeinden Ankum, Aslage, Brickwedde mit Stockum und Westrup, Druchhorn,[5] Holsten, der südlichen Hälfte von Loxten, Rüssel, Tütingen und Westerholte gebildet.
Einwohnerentwicklung
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen von Ankum im jeweiligen Gebietsstand und jeweils zum 31. Dezember.
Bei den Zahlen handelt es sich um Fortschreibungen des Landesbetriebs für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen [6] auf Basis der Volkszählung vom 25. Mai 1987.
Jahr Einwohner 1987 5084 1990 5255 1995 6596 2000 7011 2005 7216 2010 7204 1Ab 2008 enthalten die den Wanderungsdaten zugrunde liegenden Meldungen der Meldebehörden zahlreiche Melderegisterbereinigungen, die infolge der Einführung der persönlichen Steuer-Identifikationsnummer durchgeführt worden sind. Daher sind die Daten nur eingeschränkt aussagekräftig.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat gegenwärtig 21 Mitglieder aus 4 Parteien oder Gruppen. Hinzu kommt der Bürgermeister als stimmberechtigter Vorsitzender des Rates.
Die folgende Tabelle zeigt die Kommunalwahlergebnisse seit 1996.
Rat der Gemeinde Ankum: Wahlergebnisse und Gemeinderäte CDU SPD Grüne FDP Wählerge-
meinschaftenEinzel-
bewerberSonstige Gesamt Wahl-
beteiligungWahlperiode % % % % % % % % % 1996 – 2001 74,9 15 19,5 3 5,6 1 - - - - - - - - 100 19 67,9 2001 – 2006 79,2 17 16,1 3 4,7 1 - - - - - - - - 100 21 60,6 2006 – 2011 75,5 16 16,1 3 4,5 1 3,8 1 - - - - - - 100 21 50,3 2011 – 2016 30,4 6 9,9 2 7,5 2 1,3 - 51,0 11 - - - - 100 21 54,0 Prozentanteile gerundet.
Quellen: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen[7], Landkreis Osnabrück[8][9][10].
Bei unterschiedlichen Angaben in den genannten Quellen wurden die Daten des Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie verwendet,
da diese eine insgesamt höhere Plausibilität aufweisen.Bürgermeister
Seit November 2011 ist Detert Brummer-Bange (UWG-Ankum) Bürgermeister der Gemeinde Ankum.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Nikolaus, im Volksmund Artländer Dom genannt, liegt im Herzen des Dorfes am Hang des Vogelberges. Der Kirchturm ist 80 m hoch und ruht auf einem Unterbau, der 1514 auf der alten, vermutlich schon vor 1100 entstandenen Kirche errichtet wurde. In der Kirche wird das alte Ankumer Kreuz aufbewahrt, das etwa 1280 entstand. Die heutige Kirche wurde nach dem Brand der alten Pfarrkirche 1892 in vierjähriger Bauzeit von 1896 bis 1900 errichtet und 1900 eingeweiht. Der Berliner Bildhauer Paul Brandenburg schuf den Altartisch, den Tabernakel, den Ambo (Lesepult) und andere Details, wie beispielsweise die Türgriffe.
- Steinwerke; 1240 erste Nennung außerhalb der Kirchenburg.
Im Kirchspiel Ankum gab es rund 15 dieser Bauwerke, neun sind noch vorhanden. Das Steinwerk am Hof Meyer zu Westerholte ist ein offenes Denkmal mit Informationstafeln und wird vom Heimatverein Ankum betreut.
Vorgeschichtliche Denkmäler
- Steingräber im Giersfeld, Westerholte
- Hügelgräber von Druchhorn beim „Esselmannschen Heuerhaus“
Ankum ist ist eine Etappe der Straße der Megalithkultur[11].
Sport
- Sportverein Quitt Ankum
- Artland Golfclub in Ankum-Westerholte, 18-Loch Anlage
- Tennisverein Ankum
- Schützensportverein Ankum e.V.
- Reit- und Fahrverein Ankum
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Schwerpunkte der gewerblichen Wirtschaft der Gemeinde liegen im Bereich der Möbelproduktion und der Geflügelwirtschaft (Brüterei). Daneben sind diverse mittelständische Handels-, Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen ansässig. Wichtig für die Gemeinde ist nach wie vor die Landwirtschaft, aber auch der Tourismus verzeichnet wachsende Bedeutung, wo sich die Gemeinde als vielseitiger Erholungsort im Osnabrücker Nordland präsentiert.
Verkehr
Durch Ankum führt die Bundesstraße B 214 nach Bersenbrück, Diepholz, Nienburg (Weser), bzw. Fürstenau, Lingen.
Durch mehrere Landesstraßen ist Ankum mit Ueffeln, Eggermühlen, Menslage, Alfhausen und Nortrup verbunden.
Über mehrere Kreisstraßen sind Voltlage, Bersenbrück (über Bokel), Druchhorn, Wehbergen (– Alfhausen), und Kettenkamp erreichbar.Auf allen oben genannten Strecken fahren Linienverkehrsbusse der Firmen Nieporte, Pohl, Heyer, ABE und Hülsmann, von den Haltestellen „Neuer Markt“, „Krankenhaus“, „Abzw. Realschule“, „Realschule“, „Bahnhof“.
Die Personenbeförderung der Bahnstrecke Ankum–Bersenbrück, der Ankum-Bersenbrücker Eisenbahn, wurde am 13. September 1962 aufgrund der steigenden Konkurrenz der Straße aufgegeben. Bis Dato fuhr der von den Ankumern sogenannte „Pingel-Anton“, oder auch „Schienen-Zapp“, ein Schienenbus, mehrmals täglich von Ankum nach Bersenbrück, wo es Anschluss gab an die Hauptstrecke Osnabrück-Oldenburg (- Wilhelmshaven).
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Wilhelmus Crone (1729–1784), Abt des Klosters Marienfeld
- Hermann Hartmann (1826-1901), Arzt und Schriftsteller
- Heinrich Rattermann (1832–1923), deutschamerikanischer Schriftsteller
- Wilhelm Frerker (1859–1945), Reichstagsabgeordneter der Zentrumspartei
- August Benninghaus (1880–1942), deutscher Jesuitenpater
- Carl Reischel (1908–1970), Schriftsteller
- Lambert Huys (1908–1992), Politiker (CDU), MdB
- Theodor Kettmann (* 27. November 1938 in Besten/Eggermühlen bei Ankum), Weihbischof des römisch-katholischen Bistums Osnabrück
- Reinhold Coenen (1941–2011), CDU-Politiker und Mitglied im Niedersächsischen Landtag
- Georg Preuße (* 1950), Travestie-Star „Mary“
- Klaus Ottens (* 4. Januar 1966), Fußballprofi, u.a. FC St. Pauli
Einzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ Regesta historiae Westfaliae: Accedit Codex diplomaticus. 1847. S. 436/37
- ↑ Wilhelm Fangmeyer: Deutung von Ortsnamen im Osnabrücker Land. In: Heimat-Jahrbuch Osnabrücker Land, 1982. S. 78.
- ↑ Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche.F. A. Brockhaus, 1848 S. 307
- ↑ Werner Dobelmann, 773 Jahre Druchhorn, in: Am heimatlichen Herd – Heimatblatt 12 (1961), Nr. 3 (März 1961), pp. 9f., wiederabgedruckt in: Heimat-Heft für Dorf und Kirchspiel Ankum 5 (2002), pp. 12-14.
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, Bevölkerungsfortschreibung
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, Tabelle 5000311
- ↑ Landkreis Osnabrück, Amtliche Endergebnisse der Kreiswahl am 9. September 2001
- ↑ Landkreis Osnabrück, Die Kommunalwahl Osnabrücker Land vom 10. September 2006; Amtliche Endergebnisse
- ↑ [1]
- ↑ http://www.strassedermegalithkultur.de/
Weblinks
Commons: Ankum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Internet-Auftritt der Gemeinde Ankum
- Ankum im GenWiki
- Straße der Megalithkultur
- Informationen zu Ankum im BAM-Portal
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