Werner Vollert

Werner Vollert

Werner Vollert (* 27. März 1960 in Schweinfurt) ist ein deutscher Objekt- und Performancekünstler, sowie Unternehmer.

Neben einem Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und Publizistik an der FU Berlin konzentrierte sich Vollert in den 1980er Jahren zunehmend auf eigene künstlerische Arbeiten. Mit selbst konstruierten interaktiven Automaten nahm er an zahlreichen Kunstausstellungen in Europa teil. Die Automaten namens „Sind Sie Profi-Raucher?“, „Testen Sie Ihre Reaktion!“ oder „Ich muß immer das letzte Wort haben“ thematisieren die Symbiose aus Mensch und Maschine. 1986 erhielt er den Karl Hofer-Preis der Hochschule der Künste (mittlerweile Universität der Künste) in Berlin. 1991 nahm er mit seinen Automaten an der Ars Electronica in Linz teil, 1998 war er Juror der Ars Electronica für den Fachbereich Computermusik. [1] [2]

In den 1990er Jahren war Vollert einer der Protagonisten der Berliner Techno-Szene. Im April 1992 eröffnete er im ehemaligen Luftschutzbunker in der Reinhardtstraße den umstrittenen Hardcore-Techno-Club Bunker. Auf fünf Dance-Floors bot der Club ein selbst für die damalige Techno-Metropole Berlin außergewöhnlich extravagantes Programm. Der Bunker war bis zu seiner endgültigen Schließung im Jahr 1996 immer wieder Ziel von behördlichen Auflagen und polizeilichen Razzien.[3]

2001 begründete Vollert zusammen mit Karl-Hermann Leukert, von 1995 bis 2006 Chefredakteur des Berliner Stadtmagazins tip, das Download-Portal Formblitz. In den folgenden Jahren entwickelte sich Formblitz zum heute größten Internet-Anbieter von Formularen, Vorlagen und Muster-Dokumenten im deutschsprachigen Raum. Mittlerweile hat Vollert zahlreiche Unternehmen mitbegründet und ist in der Berliner Internetszene als Business Angel bekannt.[4]

Ausstellungen

  • 1991 Out of Control, Ars Electronica, Linz

Literatur

  • Thomas Sakschewski: Dem Homunculus zum Trotz. Zur Ästhetik der Automaten Werner Vollerts. In: Out of Control. Ausstellungskatalog der Ars Electronica 1991
  • O. Henkel, K. Wolff: Berlin Underground – Techno und HipHop zwischen Mythos und Ausverkauf, Berlin 1996

Einzelnachweise

  1. Archiv der ars electronica 1991
  2. Archiv der Ars Electronica 1998
  3. Der Spiegel
  4. Internetseite www.formblitz.de

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Vollert — ist der Familienname folgender Personen: Ernst Vollert (Buchhändler) (1855–1931), deutscher Verlagsbuchhändler Ernst Vollert (Jurist) (1890–1977), deutscher Ministerialbeamter Werner Vollert (* 1960), deutscher Künstler und Unternehmer Diese …   Deutsch Wikipedia

  • Ich muß immer das letzte Wort haben — Der Automat „Ich muß immer das letzte Wort haben“ reagiert auf eine Atombombenexplosion in der näheren Umgebung. Ich muß immer das letzte Wort haben ist eine Installation des deutschen Künstlers und heutigen Unternehmers Werner Vollert aus den… …   Deutsch Wikipedia

  • Bunker (Berlin) — Der Bunker Der Bunker (auch Reichsbahnbunker genannt) in der Albrechtstraße an der Ecke Reinhardtstraße in Berlin Mitte ist ein unter Denkmalschutz stehender Luftschutzbunker. Nationalsozialistische Behörden ließen ihn 1943 durch Zwangsarbeiter… …   Deutsch Wikipedia

  • Bydelstorp — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Büdelsdorf — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Ex-Kreuz-Club — Der Bunker Der Bunker (auch Reichsbahnbunker genannt) in der Albrechtstraße an der Ecke Reinhardtstraße in Berlin Mitte ist ein unter Denkmalschutz stehender Luftschutzbunker. Er wurde 1943 von den Nationalsozialisten für bis zu 2500 Bahnreisende …   Deutsch Wikipedia

  • Reichsbahnbunker — Der Bunker Der Bunker (auch Reichsbahnbunker genannt) in der Albrechtstraße an der Ecke Reinhardtstraße in Berlin Mitte ist ein unter Denkmalschutz stehender Luftschutzbunker. Er wurde 1943 von den Nationalsozialisten für bis zu 2500 Bahnreisende …   Deutsch Wikipedia

  • Rot-Kreuz-Club — Der Bunker Der Bunker (auch Reichsbahnbunker genannt) in der Albrechtstraße an der Ecke Reinhardtstraße in Berlin Mitte ist ein unter Denkmalschutz stehender Luftschutzbunker. Er wurde 1943 von den Nationalsozialisten für bis zu 2500 Bahnreisende …   Deutsch Wikipedia

  • Leopard 2 — Leopard 2 Leopard 2A5 Allgemeine Eigenschaften Besatzung …   Deutsch Wikipedia

  • Höchste Eisenbahn — Geflügelte Worte   A B C D E F G H I J K L M N O …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”