- Wilhelm von Müffling
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Wilhelm (Ernst Georg Karl) Freiherr von Müffling genannt Weiß (* 5. September 1839 in Wedendorf; † 30. Oktober 1912 in Grebenhain)[1] war ein preußischer Jurist, Landrat und Polizeipräsident.
Leben
Wilhelm von Müffling war der jüngere der beiden Söhne des Eduard von Müffling (1801–1887), preußischer Geheimer Regierungsrat in Erfurt.[1] Er studierte Rechtswissenschaften in Bonn und wurde dort 1860 Mitglied des Corps Hansea Bonn.[2] Nach dem Studium begann er 1862 als Auskultator am Kreisgericht, dann bei der Genossenschaftskommission Königs Wusterhausen und schließlich beim Kollegial-Departement Mittenwalde. 1864 wurde er Regierungsreferendar beim Regierungsbezirk Erfurt und Vertreter des Landrats im Landkreis Mühlhausen i. Th. 1869 war er als Regierungsassessor beim Landratsamt Hildesheim tätig. Während des Deutsch-Französischen Krieges gehörte er 1870/71 den Besatzungsbehörden in Frankreich an. 1872/73 wurde er Landrat des Landkreises Czarnikau, 1877 des Landkreises Demmin.
1887 übernahm der das Amt des Polizeipräsidenten von Stettin. Ab 1889 war er Polizeipräsident von Frankfurt am Main und verwaltete gleichzeitig das Landratsamt Frankfurt/Land. In den 1890er Jahren wuchs die Bevölkerung Frankfurts, besonders durch Zuzug von außerhalb, stark an, womit eine erhebliche Erweiterung des Stadtgebietes einherging. Wilhelm von Müffling war bestrebt, die Stärke der Polizei dieser Entwicklung anzupassen und konnte die Zahl der Polizisten von bisher 274 auf 455 um 1900 erhöhen. Trotzdem lag die tägliche Dienstzeit eines Polizeibeamten bei etwa zwölf Stunden. Aus gesundheitliche Gründen ließ Wilhelm von Müffling sich am 30. Januar 1904 in den Ruhestand versetzen.[3] Er war Rechtsritter des Johanniterordens.
Wilhelm von Müffling hatte drei Söhne, von denen Karl (* 1872) Marineoffizier, Georg (* 1875) Landrat des Kreises Ober-Barnim und Hans (* 1878) Legationsrat wurde.[1]
Literatur
- Reinhold Zilch (Bearb.): Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817–1934/38. Bd. 9. In: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Acta Borussica. Neue Folge. Olms-Weidmann, Hildesheim 2001, ISBN 3-487-11006-7, S. 396.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Karl Kiefer: Zur Geschichte der Freiherren von Müffling sonst Weiss genannt. Sonderdruck aus: Frankfurter Blätter für Familiengeschichte. Frankfurt am Main 1913. S. 12
- ↑ Kösener Korps-Liste 1910, 22, 133.
- ↑ Wilhelm Karl Ernst Freiherr von Müffling. Kriminal-Museum Frankfurt, abgerufen am 5. Februar 2010.
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