Wilhelm Werner (SS-Mitglied)

Wilhelm Werner (SS-Mitglied)
Wilhelm Werner

Wilhelm Werner (* 6. Juni 1888 in Apolda; † 14. Mai 1945 in Falkenau) war ein deutscher Marineoffizier, Politiker (NSDAP) und SS-Führer.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Nach dem Besuch eines humanistischen Gymnasiums in Weimar trat Werner 1905 in die Kaiserliche Marine ein. 1908 wurde er zum Leutnant zur See befördert. Während des Ersten Weltkriegs kommandierte Werner, zuletzt als Kapitänleutnant, das U-Boot SM U 55 auf zehn Feindfahrten und konnte dabei feindlichen Schiffsraum von über 130.000 BRT versenken. Dafür wurde er u.a. mit dem Eisernen Kreuz II. und I. Klasse und dem Pour le Merite ausgezeichnet. Werner versenkt u.a. das Lazarettschiff HMHS Rewa und verübte an den Überlebenden des Handelsschiffes Belgian Prince ein Kriegsverbrechen, indem die Rettungsmittel absichtlich zerstört und die Besatzung vorsätzlich ertränkt wurde. [1]

In der Nachkriegszeit gehörte Werner dem Freikorps Lettow an.

Obwohl die von den Alliierten geforderte Auslieferung Werners als Kriegsverbrecher gemäß dem Paragraphen 231 des Versailler Vertrags unterblieb, wanderte er von 1919 bis 1925 nach Sao Paulo aus, wo er sich als Architekt betätigte. Nach seiner Rückkehr ins Deutsche Reich bewirtschaftete er das Rittergut Falkenau im Landkreis Grottkau. 1926 folgte seine offizielle Freisprechung durch das Reichsgericht in Leipzig.

Im September 1930 trat Werner in die NSDAP ein. 1931 wurde er mit dem Aufbau der Schutzstaffel (SS) in Oberschlesien betraut. Im Juni 1933 übernahm er den Posten eines Kreisdeputierten des Kreises Grottkau. 1934 folgte die Ernennung zum Preußischen Provinzialrat. In der SS erreichte er mindestens den Rang eines Brigadeführers und wurde mindestens Stellvertreter des Oberabschnittsführers Südost. Ab 1938 gehörte er dem Persönlichen Stab des Reichsführer SS Heinrich Himmler an und war Verbindungsoffizier für das Sudetenland.

Von November 1933 bis zum Ende der NS-Herrschaft im Frühjahr 1945 saß Werner zudem als Abgeordneter für den Wahlkreis 9 (Oppeln) im nationalsozialistischen Reichstag.

Einzelnachweise

  1. http://www.mnb.seekrieg14-18.de/Leseprobe%20-%20Heft%201.pdf

Literatur

  • Joachim Lilla/ Martin Döring (Bearbeiter): Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933-1945, Droste, Düsseldorf 2004. ISBN 3-7700-5254-4.
  • Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich. Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wilhelm Werner — ist der Name folgender Personen: Wilhelm Werner (SS Mitglied), NSDAP Politiker und SS Mitglied Wilhelm Werner (NDPD), deutscher Politiker in der DDR, Mitglied der Volkskammer Wilhelm Werner (Rennfahrer), österreichischer Motorradrennfahrer Diese… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm Werner von Zimmern — Wilhelm Werner von Zimmern: Selbstporträt (Württembergische Landesbibliothek Stuttgart, Cod. Don. 593a, fol. 115v.) Wilhelm Werner Graf von Zimmern (* 6. Januar 1485 in Meßkirch; † 7. Januar 1575 in Herrenzimmern bei Rottweil) war ein deutscher… …   Deutsch Wikipedia

  • Werner Flume — (* 12. September 1908 in Kamen; † 28. Januar 2009 in Bonn[1]) war ein deutscher Rechtswissenschaftler und Professor für Römisches Recht, Bürgerliches Recht, Steuerrecht und Rechtsgeschichte. Flume beeinflusste die Entwicklung des deutschen Rechts …   Deutsch Wikipedia

  • Werner Spies — (* 1. April 1937 in Tübingen) ist ein deutscher Kunsthistoriker, Romanist, Journalist, Kunstvermittler und Museumsdirektor. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Lehre, Kuratorenamt und Herausgeberschaft …   Deutsch Wikipedia

  • Werner Langen — (* 27. November 1949 in Müden (Mosel)) ist seit 1994 ein Europaabgeordneter der CDU für Rheinland Pfalz und Mitglied des Vorstands der Europäischen Volkspartei. Seit 2006 ist er Vorsitzender der CDU/CSU Gruppe im Europäischen Parlament.… …   Deutsch Wikipedia

  • Werner von der Schulenburg — Leopold Wilhelm Werner von der Schulenburg (* 2. August 1841 in Salzwedel; † 28. September 1913 ebenda) war preußischer Landrat und Politiker. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Werner Best (SPD) — Werner Best (* 7. Juni 1927 in Waldgirmes; † 10. Januar 1993 ebenda) war ein hessischer Politiker (SPD), hessischer Staatsminister und Abgeordneter des Hessischen Landtags. Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und Beruf 2 Politik …   Deutsch Wikipedia

  • Werner Müller (Politiker) — Werner Müller (2002) Wilhelm Werner Müller (* 1. Juni 1946 in Essen) ist ein deutscher Manager und ehemaliger Politiker. Er war Bundesminister für Wirtschaft und Technologie (1998–2002), Vorstandsvorsitzender der Ruhrkohle AG bzw. Evonik… …   Deutsch Wikipedia

  • Werner Bertram — Ferdinand Wilhelm Werner Bertram (* 26. April 1835 in Ottenstein; † 1. Dezember 1899 in Braunschweig) war ein deutscher lutherischer Theologe und Botaniker. Er war von 1867 – 1899 Pastor an der Braunschweiger Katharinenkirche und von 1890 – 1899… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm Lehmann — (* 4. Mai 1882 in Puerto Cabello, Venezuela; † 17. November 1968 in Eckernförde) war ein deutscher Lehrer und Schriftsteller. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”