- Wilhelm von Grolman
-
Wilhelm Christian von Grolman (* 16. Juli 1894 in Schweidnitz; † 20. Juni 1985 in München) war ein deutscher Politiker (NSDAP), SS- und SA-Führer sowie Polizeipräsident von Leipzig.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Er stammte aus dem Adelsgeschlecht Grolman und war der älteste Sohn des Oberst Ludwig von Grolman und der Margarete Schmidthals. Von 1906 bis 1914 wurde Wilhelm von Grolman im Kadettenkorps ausgebildet. Anschließend gehörte er bis 1919 dem Feldartillerie-Regiment Nr. 21 und dem Generalstab als aktiver Offizier an. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, in dem er mit dem Eisernen Kreuz beider Klassen und dem Verwundetenabzeichen ausgezeichnet wurde, gehörte Grolman der Schutzpolizei in Berlin an, aus der er 1920 aufgrund seiner Beteiligung am Kapp-Putsch ausschied.
Von 1920 bis 1921 war Grolman im Konsulatsdienst in Schweden tätig, um dann bis 1923 als Oberleutnant der bayerischen Landespolizei in München anzugehören. Nachdem Grolman am 9. November 1923 - vermutlich wegen der Teilnahme am Hitler-Putsch (er wurde später mit dem Blutorden ausgezeichnet) - aus dem bayerischen Staatsdienst entlassen wurde war er bis 1929 im kaufmännischen Bereich tätig.
In den Jahren 1930 bis 1935 war Grolman hauptamtlicher SS- beziehungsweise SA-Führer, zuletzt als SA-Brigadeführer in Schlesien. Am 20. April 1935 trat er schließlich erneut in den preußischen Staatsdienst ein, in dem er die Stellung eines Hauptmanns der Schutzpolizei in Berlin erhielt. Später war er Oberstleutnant der Schutzpolizei und wurde ins Reichsministerium des Innern versetzt. Dort war er unter anderem als erster Adjutant des Reichsinnenministers und als Amtsgruppenleiter im Hauptamt Ordnungspolizei eingesetzt. Zudem war er ab 1937 Mitglied des Volksgerichtshofes[1]
Von November 1933 bis zum Ende der NS-Herrschaft im Frühjahr 1945 war Grolman Mitglied des nationalsozialistischen Reichstages, in dem er den Wahlkreis 7 (Breslau) vertrat.
Grolman, der am 1. Januar 1942 den Dienstrang eines Generalmajors der Polizei erreichte, war ab Oktober 1942 kommissarischer und ab 1. Januar 1943 ordentlicher Polizeipräsident von Leipzig.[2]
Nach Kriegsende hatte er seinen Wohnsitz in Hechendorf am Pilsensee.
Einzelnachweise
- ↑ Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich, Kiel 2000, S. 165
- ↑ Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 203.
Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich, Kiel 2000, S. 165
Literatur
- Joachim Lilla, Martin Döring: Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4.
- Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich. Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1.
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. 2. Auflage. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8.
Weblinks
Kategorien:- Reichstagsabgeordneter (Deutsches Reich 1933–1945)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Polizist im Nationalsozialismus
- Polizeipräsident (Leipzig)
- Richter (Volksgerichtshof)
- NSDAP-Mitglied
- SA-Mitglied
- SS-Mitglied
- Teilnehmer am Kapp-Putsch
- Teilnehmer am Hitlerputsch
- Deutscher
- Geboren 1894
- Gestorben 1985
- Mann
Wikimedia Foundation.