- Williams & Co.
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Williams & Co. war ein deutscher Buchverlag.
Geschichte
1924 gründete Edith Jacobsohn geb. Schiffer, zusammen mit Edith Weinreich-Williams und Annie Williams geb. Ball, den Verlag „Williams & Co.“. Die beiden Letztgenannten schieden aber noch im ersten Jahr aus.[1]
Edith Jacobsohn führte den Verlag nun zusammen mit ihrem Mann Siegfried Jacobsohn, dem Herausgeber der Wochenzeitschrift Weltbühne, vormals Schaubühne.
Der Verlag entwickelte sich bald zu einem erfolgreichen Kinder- und Jugendbuchverlag. Dazu trug bei, dass die Verlegerin im Jahr 1925 die deutschsprachigen Rechte an Hugh Loftings Kinderbuch The Story of Doctor Dolittle erhielt. Das Buch erschien 1926 im Williams Verlag als Doktor Dolittle und seine Tiere. Außerdem erhielt die die Rechte an Alan Alexander Milnes Buch Winnie-the-Pooh, welches 1927 im Verlag als Pu der Bär erschien.[1]
Später animierte Edith Jacobsohn Erich Kästner, damals einer der Weltbühne-Autoren, dazu, Kinderbücher zu schreiben. Mit Erfolg: 1929 erschien Emil und die Detektive.
Bei „Williams & Co.“ erschienen auch Mary Poppins.
1927 und 1928 erschienenen zwei Jahrbücher JUGEND UND WELT, die die enge Verflechtung des Williams-Verlages mit der Weltbühne und ihren Autoren dokumentieren. Zu den Autorinnen und Autoren gehörten Bertolt Brecht, Carl von Ossietzky, Kurt Tucholsky, Else Lasker-Schüler und Richard Hülsenbeck.
1933 musste Edith Jacobsohn emigrieren, sie kam über Wien und die Schweiz nach England und überließ die Geschäftsführung ihrer Mitarbeiterin Cecilie Dressler. Im selben Jahr kaufte Kurt Maschler, damals schon Inhaber mehrerer Verlage, „Williams & Co.“. Zwei Jahre später gründete er zusätzlich in Basel den Atrium Verlag, damit Erich Kästner, dessen Texte inzwischen in Deutschland verboten waren, seine Bücher weiterhin veröffentlichen konnte. Fast alle Rechte des Williams-Verlags übertrug Maschler, um sie vor den Nationalsozialisten zu schützen, an den Atrium-Verlag in der Schweiz.[2]
Cecile Dressler erwarb 1936 von Kurt Maschler Anteile am Verlag, der jetzt für einige Jahre unter der Bezeichnung Williams-Verlag, Inhaberin Cecilie Dressler firmierte, ehe er 1941 in Cecilie Dressler Verlag umbenannt wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Cecilie Dressler Eigentümerin des Verlages.
1971 wurde der Cecilie Dressler Verlag Teil der Verlagsgruppe Friedrich Oetinger; 1976 wurde mit dem Atrium Verlag auch der andere Nachfolgeverlag von eben der Verlagsgruppe übernommen.
Literatur
Frank Flechtmann: Mein schöner Verlag, Williams & Co. Erinnerung an Edith Jacobsohn. Berlin 1997. ISBN 978-3-933175-19-9
Einzelnachweise
- ↑ a b Theodor Brüggemann: Der Williams-Verlag (1926–1954), auf www.alliteratus.com. Abgerufen am 10. November 2009.
- ↑ http://www.seismograf.ch/Bibliothek/Aktuelles/atrium.htm
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