Winter’s Bone

Winter’s Bone
Filmdaten
Originaltitel Winter’s Bone
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2010
Länge 100 Minuten
Altersfreigabe FSK 12 (DVD)[1]
JMK 14[2]
Stab
Regie Debra Granik
Drehbuch Debra Granik,
Anne Rosselini, nach einer Vorlage von Daniel Woodrell
Produktion Anne Rosselini,
Alix Madigan
Musik Dickon Hinchliffe
Kamera Michael McDonough
Schnitt Affonso Gonçalves
Besetzung

Winter’s Bone ist ein 2010 erschienener US-amerikanischer Independentfilm von Debra Granik. Er handelt von einer Jugendlichen, die sich auf die Suche nach ihrem verschwundenen Vater machen muss. Die literarische Vorlage für den mehrfach preisgekrönten Film stammt von US-Autor Daniel Woodrell. Kinostart in Deutschland war der 31. März 2011.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die siebzehnjährige Ree Dolly lebt mit ihren zwei kleineren Geschwistern und ihrer depressiven Mutter in ärmlichen Verhältnissen in den Ozarks in Missouri. Ihr Vater Jessup, der Crystal gekocht hat, wurde von der Polizei geschnappt. Ree erfährt, dass er gegen Kaution auf freien Fuß gekommen, aber seitdem verschwunden ist. Da er dem Kautionsvermittler als Sicherheit Haus und Land der Familie gestellt hat, droht der Familie der Verlust des Heims, wenn er beim nächsten Gerichtstermin nicht auftaucht.

Um dieses Unglück abzuwenden, begibt sich Ree auf die Suche nach ihrem Vater. Im Familienclan stößt das auf Missfallen, einige höherrangige Familienmitglieder möchten offenbar nicht, dass Jessup Dolly gefunden wird. Ree wird eindringlich gewarnt, insbesondere von ihren männlichen Verwandten, darunter dem Patriarchen Thump Milton, die Suche bleiben zu lassen. Immerhin bekommt sie heraus, dass ihr Vater zuletzt mit drei Typen gesehen wurde und selbst alte Bekannte nicht mehr kennen wollte. Der Kautionsmakler kommt vorbei: Jessup ist bei seinem Termin nicht aufgetaucht. Das verpfändete Haus ist damit verfallen und wird in einer Woche eingezogen, es sei denn, Ree gelingt es zu beweisen, dass ihr Vater den Termin versäumt hat, weil er tot ist. Als sie ihre Nachforschungen deshalb verstärkt weiterbetreibt, wird sie von Thumps Ehefrau Mareb und deren Schwester brutal zusammengeschlagen. Ihr Onkel Teardrop kann Schlimmeres verhindern; er taucht am Ort des Geschehens auf und nimmt Ree mit. Ree ist so verzweifelt, dass sie sich, halbwegs wieder hergestellt, bei der Army bewirbt, um die 40.000 Dollar zu kassieren, die an Freiwillige gezahlt werden. Aber der Offizier durchschaut ihre Motivation und Situation und lehnt sie ab. Zusammen mit Teardrop spürt Ree die drei Typen auf, mit denen Jessup zuletzt gesehen wurde. Auf Teardrops Fragen reagieren sie mit Drohungen. Daraufhin zerschlägt er ihnen die Frontscheibe ihres Autos mit der Axt.

Die Miltons sind es leid, dass über sie geredet wird, weil sie nichts unternehmen, um die mit ihnen weitläufig verwandte Familie Dolly vor dem Ruin zu retten. Deshalb holen die Milton-Schwestern Ree zuhause ab und geleiten sie nachts mit einem Boot in einen Sumpf. Dort wird zur Gewissheit, was Ree bisher nur befürchtete: ihr Vater wurde ermordet, seine Leiche wurde versteckt und soll, zum Schutz der Täter, verschwunden bleiben. Um der Polizei den Tod des Vaters nachweisen zu können und damit das Haus der Dollys zu bewahren, sägt Mareb der Leiche mit einer Kettensäge die Hände ab und gibt sie Ree mit. Diese bringt sie auf die Polizei, wo bestätigt wird, dass es Jessups Hände sind.

Der Kautionsmakler bringt der Familie am Ende des Films das von der Kaution noch übrige Geld. Er drückt Ree seine Bewunderung aus, sie beruft sich stolz darauf, sie sei eben "eine Dolly". Sie bleibt bei ihrer Familie. Ihr Onkel Teardrop bringt den jüngeren Geschwistern je ein Küken zum Aufziehen und sagt, er wisse, wer der Mörder seines Bruders ist, verrät es ihr aber nicht. Ree bietet ihm das Banjo ihres toten Vaters an, aber er will es nicht annehmen.

Hintergrund

Die Vorlage für den Film bildet der gleichnamige Roman von Daniel Woodrell. Nach dem Ende der 1990er-Jahre von Ang Lee verfilmten Roman Wer mit dem Teufel reitet ist dies die zweite filmische Adaption eines seiner Bücher. Regisseurin Debra Granik und Produzentin Anne Rosselini hatten Woodrell schon im Vorfeld der Veröffentlichung seines Romans kontaktiert. Woodrell kannte und mochte den ersten Langfilm Graniks Down to the Bone von 2004 und war daher davon eingenommen, Granik und Rosselini die Verfilmung zu gestatten. Gemeinsam besuchten sie das Ozark-Plateau, die Gegend, in der die Geschichte spielt. Dort wies Woodrell auf ortstypische Landschaften und Gebäude hin und machte die Filmemacherinnen mit Einheimischen bekannt.[3]

Kritik

„Der Film zeichnet dank dokumentarisch anmutender Exkurse, authentischer Schauplätze und eines um viele Laiendarsteller ergänzten Ensembles ein glaubwürdiges Bild des "White Trash"-Milieus, wobei er die Protagonisten nicht vorführt, sondern sich auf ihre Lebenswelt einlässt. Der ungeschönte Blick wird von leisem Humor und einer Tier- und Dingsymbolik aufgefangen und von einer kraftvoll-melancholischen Filmmusik illustriert.“

Lexikon des Internationalen Films[4]

Auszeichnungen

Der Film wurde für zahlreiche kleine und größere Filmpreise nominiert und gewann einige davon, darunter den großen Preis der Jury/Filmdrama beim Sundance Film Festival 2010. Hauptdarstellerin Jennifer Lawrence wurde für ihre Darstellung der Ree Dolly 2011 sowohl für einen Golden Globe als auch für einen Oscar nominiert. Auf den Film entfielen drei weitere Oscarnominierungen (bester Film, bestes adaptiertes Drehbuch, beste männliche Nebenrolle).

Einzelnachweise

  1. Freigabekarte der FSK
  2. Freigabe der Jugendmedienkommission
  3. Interview mit Granik auf der Website News Hit
  4. Winter’s Bone im Lexikon des Internationalen Films

Weblinks


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