Wohnturm Senheim

Wohnturm Senheim

Der Wohnturm Senheim (auch: Vogtei Senheim) ist ein historisches Gebäude in der Gemeinde Senheim.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der heute noch bestehende Turm war ein Bestandteil der Stadtbefestigung südlich des Ortskerns von Senheim (Vogtei 149), einer kleinen Ortsgemeinde am rechten Ufer der Mosel. Sie gehört zur Verbandsgemeinde Cochem im Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz.

Geschichte

Der Wohnturm war ein Teil einer ehemals befestigten Vogtei, deren erste Besitzer die Herren von Braunshorn waren. Ihnen folgten 1378 die Grafen von Sponheim. Der romanische Turm wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts während der Zeit der Staufer im damaligen Baustil errichtet. Das Erbauungsdatum des heute als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz stehenden Turms ist nicht genau bekannt. Während die Ortschronik der Gemeinde Senheim sowohl "um 1200 n. Chr.", "1220" und "1240 +/- 5 Jahre aufgrund dendrochronologischer Untersuchungen" angibt, wird in der Denkmalliste des Landkreises Cochem-Zell das Baujahr "um 1240" genannt[1].

Beim Bau der Stadtmauer von Senheim um das Jahr 1307 wurden auch die Vogtei und der Turm mit einbezogen. Vom 13. Jahrhundert an bis zur Besetzung der Region durch französischen Revolutionstruppen war der Turm und die Vogtei der Amtssitz der Vögte der jeweiligen Landesherren[2]. Während die übrigen Befestigungsbauwerke im Ort weitestgehend geschleift wurden, hat sich dieses bei dem Wohnturm aufgrund seines seinerzeit desolaten Zustandes offenbar nicht gelohnt, so dass er erhalten blieb[3]. Bei dem Stadtbrand am 13. August 1839, bei dem weite Teile Senheims niederbrannten, blieb der Vogteiturm unversehrt [4].

Beschreibung

Der Turm besitzt eine Grundfläche von 7,7 x 9,5 Meter. Er hatte zunächst drei Geschosse über dem Kellergewölbe sowie ein recht flaches, auf einem Kniestock aufgesetztes Dach. Auf jeder Etage befand sich jeweils nur ein Raum. Die Höhe bis zum Dachansatz betrug 12 Meter. In den Jahren 1471/72 fand ein Umbau statt. Seitdem besitzt er vier Etagen und ein steiles Satteldach zwischen den beiden Giebelseiten. Gleichzeitig wurden im Inneren Zwischenwände in Fachwerkbauweise eingezogen. Der aus Stein erbaute Turm ist verputzt und weiß gestrichen.

Heutige Nutzung

Der 1985 sanierte Turm befindet sich heute im Privatbesitz des Bildhauers und Zeichners Christoph Anders, der ihn als Atelier und für Ausstellungen nutzt und selbst bewohnt[5].

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (PDF; Seite 42). Koblenz 2009.
  2. Route Gottfried von Bouillon e.V
  3. Homepage der Gemeinde Senheim
  4. Chronik der Gemeinde Senheim
  5. Landkreis Cochem-Zell
50.0852827.211499

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Senheim — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kulturdenkmäler in Senheim — In der Liste der Kulturdenkmäler in Senheim sind alle Kulturdenkmäler der rheinland pfälzischen Ortsgemeinde Senheim einschließlich des Ortsteils Senhals aufgeführt. Grundlage ist die Denkmalliste des Landes Rheinland Pfalz (Stand: 28. März 2011) …   Deutsch Wikipedia

  • Frankenturm (Trier) — Frankenturm Der Frankenturm ist ein wehrhafter Wohnturm in der Stadt Trier. Er steht in der Dietrichstraße nahe dem Hauptmarkt im Zentrum der Stadt. Der Frankenturm wurde im 11. Jahrhundert erbaut und ist nach einem seiner Bewohner aus dem 14.… …   Deutsch Wikipedia

  • Ediger-Eller — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Klotten — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kulturdenkmäler in Pommern (Mosel) — Martberg: Gallorömische Tempel (Rekonstruktionen) In der Liste der Kulturdenkmäler in Pommern sind alle Kulturdenkmäler der rheinland pfälzischen Ortsgemeinde Pommern aufgeführt. Grundlage ist die Denkmalliste des Landes Rheinland Pfalz (Stand:… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kulturdenkmäler in Zell (Mosel) — In der Liste der Kulturdenkmäler in Zell (Mosel) sind alle Kulturdenkmäler der rheinland pfälzischen Stadt Zell (Mosel) einschließlich der Stadtteile Kaimt und Merl aufgeführt. In den Stadtteilen Althaus und Barl sind keine Kulturdenkmäler… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
https://de-academic.com/dic.nsf/dewiki/2633833 Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”