Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte

Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte
Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH
Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Sitz Berlin
Mitarbeiter 361 (2008)
Umsatz 224 Mio. EUR (Umsatz 2008)
Branche Wohnungswirtschaft
Website wbm.de

Die Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH (WBM) ist ein kommunales Immobilienunternehmen des Landes Berlin. Sie bewirtschaftet Wohn- und Geschäftsimmobilien in verschiedenen Bezirken Berlins, vor allem in Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg, Charlottenburg-Wilmersdorf und Spandau.

Neben Miet- und Kaufimmobilien gehört auch die Verwaltung von Fremdeigentum zu den Tätigkeitsfeldern der WBM.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die heutige WBM entstand am 2. Juli 1990[1] aus dem VEB Kommunale Wohnungsverwaltung Berlin-Mitte.[2] Durch Erwerb anderer Wohnungsunternehmen wie der WBF (Wohnungsbaugesellschaft Friedrichshain) und der Bewoge (Berliner Wohn- und Geschäftshaus GmbH) sind Bestände in anderen, auch westlichen Bezirken Berlins hinzugekommen.

Das defizitäre Unternehmen baute in den letzten Jahren seine Bestände kontinuierlich durch Verkauf an externe Investoren[3] und Mietergenossenschaften[4] ab. Diese Fokussierung auf gute Lagen in der Berliner Innenstadt war eine Maßnahme, um die Wohnbaugesellschaft auf ein solides wirtschaftliches Fundament zu stellen. Bei den Veräußerungen kam es des Öfteren zu Konflikten, da die neuen Erwerber häufig andere Nutzungskonzepte verfolgten, und etwa die Entmietung und den Abriss der Wohnhäuser und daran anschließend die Neubebauung der Grundstücke planten.[5] Von ehemals über 50.000 Objekten (2004) sank der insgesamt bewirtschaftete Bestand auf knapp 35.000 (2008).[6]. Der Großteil der Verkäufe, die im Rahmen des Sanierungsprogrammes abgewickelt wurden, verliefen jedoch reibungslos. Der letzte Pakteverkauf - 1.129 Wohnungen in Kreuzberg – erfolgte an die städtische Wohnungsbaugesellschaft Degewo. Damit wurde in 2007 von der WBM das Ziel erreicht, ihren zum Verkauf anstehenden Wohnungsbestand ausschließlich einer landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft in Berlin erfolgreich anzubieten. Zuletzt erzeugte die einst als "Flaggschiff der städtischen Wohnungsbaugesellschaften" geltende WBM im Oktober 2009 Schlagzeilen, als es um Korruption und dubiose Geschäftsverbindungen der alten Geschäftsführung im Zusammenhang mit der Veräußerung von Immobilien Anfang 2000 aus ihrem Bestand ging.[7]

Seit 2004 wird die WBM von einer neuen Geschäftsführung geleitet. Diese konnte die von ihr eingeleitete Sanierung Ende 2008 erfolgreich abschließen und schreibt seitdem wieder schwarze Zahlen. Trotz Wirtschaftskrise entwickelt sich das Kerngeschäft der WBM, die Immobilienbewirtschaftung, positiv.

Der Immobilienbestand des WBM-Konzerns – rund 35.000 Einheiten - befindet sich zum Großteil in attraktiven Lagen in der Berliner Innenstadt. Vor allem in den Quartieren Mitte und Friedrichshain – hier ist das Unternehmen der größte städtische Immobilienanbieter - hat sich in den letzten Jahren der Wohnungs-, aber auch der Gewerbemarkt weiterhin positiv entwickelt.

Dementsprechend positiv hat sich die Erlösschmälerung aus Leerstand entwickelt, für Wohnungen lag die Quote bei 2,45 Prozent (2005: 6,77 Prozent), für Gewerbe lag sie bei 4,13 Prozent (2005: 18,55 Prozent).

Die Instandhaltung muss in den nächsten Jahren nachhaltig erhöht werden, damit auch zukünftig stabile Mieten und eine niedrige Leerstandquote bei einem differenzierten Wohnungsbestand erzielbar sind. Ein Schwerpunkt liegt dabei im Klimaschutz: Durch Sanierungsmaßnahmen in den Beständen konnte die WBM bereits rund 50 Prozent an Heizenergie einsparen sowie den CO2-Außstoß erheblich reduzieren.

Aktuelle Wohntrends werden analysiert und in Zukunft verstärkt in individuellen Wohnkonzepten umgesetzt. So wurden zum Beispiel 2009 möblierte Appartements für Geschäftsleute und Berlinbesucher, die eine längere Zeit in Berlin wohnen wollen, neu ins Dienstleistungsprogramm aufgenommen.

Im Geschäftsjahr 2009 wurde das Projekt Einführung von Qualitätsstandards zum Umgang mit den Kunden weiterentwickelt. Hierzu gehören Themen wie Optimierung der Bearbeitungszeiten, Erreichbarkeit, Beschwerdemanagement und eine freundliche, individuelle Kundenansprache.

Im November 2009 unterzeichnete die WBM, gemeinsam mit zwölf öffentlichen Unternehmen (u.a. BSR, Bäderbetriebe sowie einige andere Berliner Wohnungsunternehmen) die „Charta der Vielfalt“: Die Initiative setzt sich für Integration und mehr Vielfalt in der Gesellschaft ein.

Unternehmensstruktur

Unter dem Dach der WBM-Gruppe sind die Unternehmen WBMI Real Estate GmbH, WBF (Wohnungsbaugesellschaft Friedrichshain), IHZ Fremdeigentumsverwaltung sowie die Bewoge (Berliner Wohn- und Geschäftshaus) zusammengefasst.

Bekannte Objekte

Die beiden in unmittelbarer Nähe vom Alexanderplatz gelegenen Einkaufszentren Rathauspassagen und Berlin Carré werden von der WBM verwaltet, ebenso wie das Haus des Lehrers: Das Hochhaus mit dem riesigen Fries von Walter Womacka gehört zu den bekanntesten Gebäuden auf dem Alexanderplatz.

Auch Teile des Nikolaiviertels, das Hochhaus Fischerinsel 2 in Berlin, einige Häuser an der Leipziger Straße sowie am Platz der Vereinten Nationen, die das Stadtbild in den entsprechenden Bezirken stark prägen, befinden sich im Eigentum der WBM.

Am bekanntesten dürfte jedoch das Internationale Handelszentrum (IHZ) in der Friedrichstraße sein. Dieses Bürogebäude mit dem darauf angebrachten Opel-Logo ist von weitem zu sehen.

Siehe auch

Weblinks

Quellen

  1. http://www.bmgev.de/mieterecho/285/themen/07.pyhtml
  2. http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article262213/Daten_und_Fakten_zur_WBM.html
  3. http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article184728/Koelner_Unternehmen_kauft_1347_Wohnungen_der_Bewoge.html
  4. http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2000/0630/lokales/0114/index.html
  5. http://www.tagesspiegel.de/berlin/Tourismus-Mitte-Wohnen;art270,2925515
  6. http://www.wbm.de/wbm/cms/de/wir_ueber_uns/daten_und_fakten/Daten_und_Fakten.html
  7. http://www.zeit.de/2009/43/WBM

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