Wolfgang Herzig

Wolfgang Herzig

Wolfgang Herzig (* 24. Oktober 1941 in Judenburg, Steiermark) ist ein österreichischer Maler.

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Biographie

Herzig besuchte 1955–1959 die Kunstgewerbeschule in Graz und anschließend (bis 1965) die Akademie der bildenden Künste Wien (Meisterklasse Sergius Pauser). Er hatte 1965 seine erste Einzelausstellung in der Galerie Synthese in Wien und war 1968 neben Kurt Kocherscheidt, Martha Jungwirth, Peter Pongratz, Franz Ringel und Robert Zeppel-Sperl an der von Otto Breicha für die Wiener Secession kuratierten Ausstellung Wirklichkeiten beteiligt. Der Ausstellungstitel blieb den sechs als Gruppenname haften, obwohl sie nie eine wirkliche „Gruppe“ bildeten. Teilweise schon vorher Studienkollegen und befreundet, hatten sie aber um 1970 wiederholt miteinander ausgestellt, „bis dann (bald nach 1970) jeder seine eigenen Wege gegangen ist“.[1]

Herzig selbst hatte noch 1970 eine größere eigene Werkschau in der Wiener Secession, nachdem er Mitglied dieser Künstlervereinigung geworden war. Es folgten viele Ausstellungsbeteiligungen, aber auch Personale im In- und Ausland. Eine retrospektive große Werkschau gab es zuletzt 1995 in der BAWAG-Foundation.

War anfänglich Herzigs Malerei noch aufmüpfig-spontan und in thematischer sowie gestalterischer Hinsicht rabiat sarkastisch, so gewinnt diese im Laufe der Zeit immer mehr an technisch-formaler Perfektion und „poetischer Distanz“. An altmeisterlichen Vorbildern orientiert, praktiziert er eine aufwendige Vielschicht-Technik und seine Kompositionen sind meist streng formal und ausgeklügelt konstruiert. In seinem mit satirisch-grotesken Überzeichnungen und Allegorien arbeitenden, sozial-/zeitkritischen „Realismus“ bleibt er aber immer auf aktuelle Themen erpicht und setzt sich so „zwischen alle erdenklichen Stühle“: „Denen, die auf Tradition halten, schmecken seine Bilder zu radikal, den vermeintlich Fortschrittlichen scheinen sie rückwärtsgewandt, kaum zeitbezüglich".[2]

Diese eigenartige Ambivalenz scheinbar unzeitgemäßer Zeitbezogenheit findet sich auch in Herzigs umfangreichem druckgraphischen Oeuvre, das neben Einzelblättern und Mappenbeiträgen auch einige Radierzyklen umfasst.

Seit seinem Studium an der Grazer Gewerbeschule (Abteilung Wandmalerei) am „Großformat“ interessiert, wurde er auch immer wieder für Aufträge im „öffentlichen Raum“ herangezogen. So gestaltete er unter anderem das Bühnenbild für Elias Canettis Komödie der Eitelkeit im Rahmen des Steirischen Herbstes (1972), ein Wandbild für ein Schwimmbad der Stadt Wien (1983) oder den Eisernen Vorhang im neu renovierten Ronacher (1993).

Von 1997 bis 2005 leitete Wolfgang Herzig eine Meisterklasse für Malerei an der Universität für angewandte Kunst in Wien.

Auszeichnungen

Literatur

Otto Breicha/Irene Nierhaus (Text): Herzig (Monographie). Holzhausen, Wien 1995.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Otto Breicha: Was so wie er nur wenige vermögen. Über Wolfgang Herzig. In: Otto Breicha/Irene Nierhaus (Text): Herzig (Monographie). Holzhausen, Wien 1995, S. 8.
  2. Otto Breicha: Was so wie er nur wenige vermögen. Über Wolfgang Herzig. In: Otto Breicha/Irene Nierhaus (Text): Herzig (Monographie). Holzhausen, Wien 1995, S. 20.

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