World-Information.Org

World-Information.Org
World.Information.Org
(WIO)
World-Information.Org 1.gif
Zweck: World-Information.Org erforscht neue Technologien, zukünftige Kommunikationsumgebungen und ihre Implikationen
Vorsitz: Konrad Becker (Künstler)
Gründungsdatum: 1999
Sitz: Wien
Website: http://world-information.org/wio

World-Information.Org ist eine Non-Profit-Organisation, die kritische Öffentlichkeit in den Bereichen Kunst, Wissenschaft und Technologie schafft. Zu diesem Zweck organisiert sie Ausstellungen und Konferenzen und gibt eine Publikationsreihe heraus, in denen die Auswirkungen digitaler Netzwerktechnologien auf gesellschaftliche und kulturelle Dynamiken erörtert werden. Der spezifische Blickwinkel liegt jeweils auf den Möglichkeiten einer emanzipatorischen Medienpraxis. World-Information.Org trägt damit nach eigener Darstellung zur demokratischen Entwicklung von Gesellschaft, Politik und Kultur bei.

Inhaltsverzeichnis

World-Information Institute

Das World-Information Institute (WII) ist integraler Bestandteil von World-Information.Org mit Sitz in Wien und dient als permanente Forschungseinrichtung. In zahlreichen Ausstellungen, international besetzten Podiumsdiskussionen, werden grundsätzliche Fragen der Informationsgesellschaften erörtert und ein kritisches Bewusstsein gegenüber den kulturellen und gesellschaftlichen Auswirkungen digitaler Kulturtechnologien vermittelt.

Das Institut ist außerdem Herausgeber mehrerer Buchpublikationen.

Aufgrund der so gewonnenen Expertise wird das World-Information Institut auch dazu eingeladen, internationale Vorträge zu halten. Einige Beispiele:

  • OSCE Mediterranean Seminar, Rhodos, Griechenland, 2002 [1],
  • Konferenz Surveillance and Control, Tate Modern, London, England, 2003 [2]
  • Eröffnung des Sciences Po Medialab, Paris, Frankreich, 2002 [3]
  • Festival Transmediale, Berlin, Deutschland, 2009 [4]

Das Institut arbeitet mit einem Netzwerk internationaler Medieninitiativen zusammen (unter anderem Critical Art Ensemble, RTMark, The Yes Men, De Balie, Kuda.org, De Waag, Adbusters Media Foundation, Institute for Applied Autonomy, Sarai (Media Lab), V2 Institute for the Unstable Media und nettime).

Idee und Struktur

World-Information.Org stellt aus verschiedenen Blickwinkeln Fragen zu Informationsproduktion, -manipulation, -distribution und -kontrolle ebenso wie zu den kulturellen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und technologischen Grundlagen einer globalisierten Informationsgesellschaft. Bereiche wie Geistigen Eigentum, eine Politik der Commons, sowie die Thematisierung von neuen Überwachungstechnologien gehören ebenso zur Arbeit von World-Information.Org wie die Beschäftigung mit Stadtentwicklung und die Auswirkungen neuer Technologien auf moderne Kunst. World-Information.Org kennzeichnet sich gerade durch die Vielfalt von Themen, die von Wissenschaftlern, Künstlern und Intellektuellen aus unterschiedlichen Ländern und Fachbereichen in die Diskussionen, Ausstellungen und Publikationen eingebracht werden. Besonders prominente Kooperationen gab es bereits mit Saskia Sassen, Bruno Latour, Chantal Mouffe, Lawrence Lessig und Arundhati Roy). Die daraus resultierenden Untersuchungsergebnisse werden sodann der Öffentlichkeit in Form eines Online-Archivs zur Verfügung gestellt.

Direktor von World-Information.Org ist Konrad Becker, Vorstandsmitglieder sind unter anderem Martin Wassermair, Felix Stalder und Francisco de Sousa Webber.

Die Finanzierung erfolgt jeweils projektbezogen durch Förderprogramme verschiedenster Institutionen: durch die EU (zum Beispiel EU-India Economic Cross Cultural Programme[5]), durch die UNO (zum Beispiel Österreichische UNESCO-Kommission), durch Ministerien im In- und Ausland (zum Beispiel BMUKK, BMEIA), durch Städte und Regionen (Stadt Wien, Region Île-de-France), Kulturinstitute (zum Beispiel Goethe-Institut Max Mueller Bhavan; Forum Culturel Autrichien Paris), staatlich oder privat eingerichtete Stiftungen (zum Beispiel Europäische Kulturstiftung, Fondation Daniel Langlois, Mondriaan Stichting), sowie durch die Partnerorganisationen (zum Beispiel Technisches Museum Wien, National Museum of American History – Smithsonian Institute) und Sponsoren (zum Beispiel xs4all).[6]

Geschichte

Seit 2000 veranstaltet World-Information.Org Ausstellungen, Konferenzen, Workshops, und Kunstprojekte. Insgesamt sind über 200 Sprechern und Künstlergruppen im Rahmen der Veranstaltungen aufgetreten.

Brüssel 2000

World-Information.Org war im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt Brüssel 2000 das Leitprojekt im Bereich Medien, das gesellschaftliche, kulturelle und politische Dimensionen der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien diskutierte[7].

Die Ausstellung (30. Juni - 30. Juli 2000, Centre Brussels 2000) präsentierte Objekte und aktuelle Rechercheergebnisse zu verschiedenen Themen wie zum Beispiel der Geschichte moderner Kommunikationstechnologien, den „big players“ der IT-Branche, Finanznetzwerken oder Menschenrechten. Alle Ressourcen stehen auf der world-information.org – Seite[8]zur Verfügung.

Ergänzend fand die Konferenz „World-InfoCon“ (13./ 14. Juli 2000) statt, bei der Philippe Quéau, Saskia Sassen(University of Chicago, London School of Economics), Philip Hammond, Duncan Campbell (Journalist, IPTV Ltd.), Simon Gordon Davies (Direktor Privacy International; Computer Security Research Centre, London School of Economics), Eric Kluitenberg (Koordinator New Media Programme, De Balie) und Steve Kurtz sprachen.

Wien 2000

Die Ausstellung „World-Information.org“ wurde noch im gleichen Jahr im Technischen Museum Wien gezeigt (24. November - 24. Dezember 2000) und durch ein Programm von geführten „Dialogue Tours“ mit Medientheoretikern, Verlegern, Journalisten und Künstlern ergänzt. Bei der Konferenz „World-Information Forum“ (24. November 2000) sprachen unter anderem Hito Steyerl, Ben Bagdikian (University of California) und Steve Wright (OMEGA-Foundation).

Amsterdam 2002

Die „World-Information.Org“-Ausstellung wurde 2003 in der Oude Kerk in Amsterdam gezeigt (15. November -15. Dezember 2002) und durch ein intensives Workshop Programm ergänzt. Bei der Konferenz „World-InfoCon“ (6./7. Dezember 2002, De Balie Centre for Culture and Politics) sprachen unter anderem Brian Holmes und Volker Grassmuck.

Novi Sad/ Belgrad 2003

„World-Information.Org“ wurde in Serbien an zwei Schauplätzen gezeigt: zuerst in Novi Sad (22. März -5. April, Museum der Vojvodina) und weiters in Belgrad (19. April -5. Mai 2003, Museum für Moderne Kunst). In der assoziierten „World-Information Lounge“ fanden Kunstprojekte, Buchpräsentationen oder Diskussionen statt. Sprecher der Konferenz „World-Information Forum“ (20. April 2003) waren unter anderem Marko Peljhan, Petar Milat, Sjoera Nas und Gordan Paunovic.

Bangalore 2005

Im Rahmen des transnationalen Projekts „Towards a Culture of Open Networks“ fand eine Zusammenarbeit mit den Organisationen Sarai-CSDS, Delhi, und Waag Society, Amsterdam,, statt. Als Resultat dieser Kooperation entstand auch die Projektdokumentation „In The Shade of the Commons – Towards a Culture of Open Networks“. Lokale Partner in Bangalore waren Mahiti, das Alternative Law Forum und die Srishti School of Art, Design and Technology.

Die „World-Information City“-Ausstellung fand an verschiedenen Schauplätzen (15.-19. November 2005, zum Beispiel Russell Market, Tasker Town) statt und durch Workshops und Führungen ergänzt.[9] Große Plakattafeln, Poster, Sticker und „mobile Displays“ wurden für eine Informationskampagne zum Thema Geistiges Eigentum in der ganzen Stadt verteilt.

Bei der Konferenz „World-Information City“ (17.-18. November 2005, Cubbon Park Auditorium, Bangalore) sprachen unter anderem Booker-Preisträgerin Arundhati Roy, Lawrence Liang, Solomon Benjamin, Shuddhabrata Sengupta und David Lyon.

Paris 2009

2009 wurde World-Information.Org eingeladen, im Rahmen des Festivals „Futur en Seine“ eine „World-Information City“-Konferenz zu organisieren (30.-31. Mai 2009, Maison des Métallos)[10]. Zu den Sprechern zählten Bruno Latour, Saskia Sassen, Stephen Graham, Carlo Ratti, John Urry und Eyal Weizman.

Wien 2010

2010 wurden Konrad Becker und das World Information Institute eingeladen, im Rahmen des Club 2 des ORF gemeinsam mit Erich Möchel und Florian Klenk das Thema "Was darf uns die Politik verheimlichen?" zu diskutieren und seine Kenntnisse über das System Metternich einer breiten Öffentlichkeit zum Besten zu geben.[11] Becker vertritt die Informationsfreiheit im Gegensatz zur Informationsverheimlichung von Dr. Ursula Plassnik und Prinz Albert Rohan.

Publikationen-Online

Weblinks

Einzelnachweise

  1. OSCE Mediterranean Seminar, Rhodos, Griechenland, 2002
  2. Konferenz Surveillance and Control, Tate Modern, London, England, 2003
  3. Eröffnung des Sciences Po Medialab, Paris, Frankreich, 2002
  4. Festival Transmediale, Berlin, Deutschland, 2009
  5. delind.ec.europa.eu
  6. Auflistung der Projektpartner
  7. Springerin – Hefte für Gegenwartskunst, Heft 3/00
  8. World Infostructure Exhibition
  9. Wolfgang Sützl, Kulturrisse – Zeitschrift für radikaldemokratische Kulturpolitik, Heft 1/2005
  10. Libération, 27. Mai 2009
  11. http://tv.orf.at/club2/topstory/138460/story

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