Zeche Vereinigte Gewalt

Zeche Vereinigte Gewalt
Zeche Vereinigte Gewalt
Andere Namen Zeche Vereinigte Gewalt & Neuglück
Zeche Vereinigte Neuglück & Gewalt
Zeche Vereinigte Gewalt & Erbstollen
Abbau von Steinkohle
Förderung/Jahr max. 106.802 t
Beschäftigte max. 478
Betriebsbeginn 1813
Betriebsende 1886
Nachfolgenutzung Konsolidation
Zeche Vereinigte Gewalt & Gottvertraut
Geografische Lage
Koordinaten 51° 26′ 4″ N, 7° 4′ 42″ O51.4344777.078277Koordinaten: 51° 26′ 4″ N, 7° 4′ 42″ O
Zeche Vereinigte Gewalt (Regionalverband Ruhr)
Zeche Vereinigte Gewalt
Lage Zeche Vereinigte Gewalt
Standort Essen-Überruhr
Gemeinde Essen
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Ruhrrevier

p0p2

Die Zeche Vereinigte Gewalt ist ein ehemaliges Steinkohlenbergwerk in Essen-Überruhr-Hinsel. Die Zeche war bis 1820 auch unter den Namen Zeche Vereinigte Gewalt & Neuglück oder Zeche Vereinigte Neuglück & Gewalt bekannt. Ab 1823 war das Bergwerk überwiegend als Zeche Gewalt bekannt, bis 1865 wurde es auch Zeche Vereinigte Gewalt & Erbstollen genannt.

Inhaltsverzeichnis

Bergwerksgeschichte

Im Juli des Jahres 1813 konsolidierte die Zeche Neuglück unterhalb der Erbstollensohle mit der Zeche Gewalt zur Zeche Vereinigte Gewalt. Die Zeche hatte in diesem Jahr die Schächte Franz und Lisette, sowie den Göpelschacht Conrad in Betrieb, die Förderung erfolgte über den Hauptstollen. Im Jahr 1820 wurde südlich der Eigenstraße der Kunstschacht Gewalt geteuft. Der Schachtansatzpunkt befand sich 100 Meter südlich von Schacht Conrad. Im Jahr 1821 wurde Schacht Conrad tiefer geteuft und bei einer Teufe von 52 Lachtern die 3. Sohle angesetzt. Im selben Jahr wurde am Schacht Gewalt eine zweite Dampfmaschine für die Wasserhaltung aufgestellt. Im Jahr 1823 wurde eine dritte Wasserhaltungsdampfmaschine in Betrieb genommen. Im Jahr 1825 war nur noch eine Wasserhaltungsdampfmaschine in Betrieb. Die übertägige Förderung der Kohlen erfolgte von Schacht Conrad über eine Pferdebahn bis zur Kohlenniederlage an der Ruhr.

Im Jahr 1830 erhielt Schacht Conrad eine neue Fördermaschine, diese wurde mit Dampf angetrieben. In den Jahren 1830/1831 kam es zu erhöhten Wasserzuflüssen. Aus diesem Grund wurde auf der 4. Sohle bei einer Teufe von 142 Metern (−65 Meter NN) eine Wasserhaltungsdampfmaschine aufgestellt. Im Jahr 1838 wurde der Kunstschacht Gewalt tiefer geteuft und bei einer Teufe von 180 Metern (−95 Meter NN) die 5. Sohle angesetzt. Im selben Jahr wurde Schacht Conrad bis zur 4. Sohle tiefer geteuft. Im Jahr 1840 wurde im Schacht bei einer Teufe von 242 Metern (−157 Meter NN) die 6. Sohle angesetzt, Schacht Conrad wurde bis zur 5. Sohle tiefer geteuft. Im Jahr 1841 erreichte der Schacht die 6. Sohle und bei einer Teufe von 254 Metern (−177 Meter NN) wurde die Sumpfsohle in Schacht Conrad angesetzt. Die Sumpfsohle wurde später in 6. nördliche Sohle umbenannt. Im Jahr 1842 wurde im Schacht Gewalt bei einer Teufe von 311 Metern (−226 Meter NN) die 7. Sohle angesetzt. Zu diesem Zeitpunkt war die Zeche Vereinigte Gewalt die tiefste Zeche im Ruhrrevier. Im Jahr 1844 wurde Schacht Conrad bis zur 7. Sohle tiefer geteuft. Im Jahr 1847 war die Zeche Vereinigte Gewalt die größte Zeche im Ruhrrevier.

Im Jahr 1852 wurde im Schacht Conrad eine dampfgetriebene doppelgleisige Fahrkunst in Betrieb genommen. Es war die erste Fahrkunst auf einer Zeche im Ruhrrevier. Im Jahr 1857 soff die 7. Sohle ab und musste gesümpft werden. Im Jahr 1858 wurde auf der 7. Sohle zwischen Schacht Conrad und Schacht Gewalt ein Durchschlag erstellt. Außerdem wurden mit der 5. nördlichen Sohle und der 6. neuen südlichen Sohle weitere Zwischensohlen angesetzt. Die 5. nördliche Sohle befand sich bei einer Teufe von 173 Metern (−96 Meter NN) und die 6. neue südliche Sohle bei einer Teufe von 261 Metern (−184 Meter NN). Im Jahr 1859 kam es zur Konsolidation zur Zeche Neuglück & Gewalt. Im Jahr 1871 wurde die Zeche nur als Zeche Vereinigte Gewalt geführt, als Schächte waren weiterhin der Wasserhaltungsschacht Gewalt und der Förderschacht Conrad in Betrieb. Mittlerweile wurde auf der 8. Sohle bei einer Teufe von 330 Metern (−253 Meter NN) Abbau betrieben. Die Berechtsame umfasste zu diesem Zeitpunkt ein Längengeld mit großer Vierung. Am Jahresende 1886 wurde die Zeche Vereinigte Gewalt wegen starker Wasserzuflüsse von der Ruhr stillgelegt. Im Jahr 1890 wurden mit der Zeche Gottvertraut Verhandlungen über eine Konsolidation begonnen. Im Jahr 1902 konsolidierten die Zechen Vereinigte Gewalt und Gottvertraut zur Zeche Vereinigte Gewalt & Gottvertraut.

Förderung und Belegschaft

Die ersten Belegschaftszahlen des Bergwerks stammen aus dem Jahr 1813, in diesem Jahr waren 20 Bergleute auf der Zeche beschäftigt. Die ersten Förderzahlen des Bergwerks stammen aus dem Jahr 1827, in diesem Jahr wurden 280.455 Scheffel Steinkohle gefördert. Im Jahr 1830 stieg die Förderung an auf 398.504 Scheffel, diese Förderung wurden mit 126 Bergleuten erbracht. Im Jahr 1834 waren 245 Bergleute auf der Zeche beschäftigt. Im Jahr 1836 wurden 115.584 preußische Tonnen Steinkohle gefördert. Im Jahr 1840 stieg die Förderung auf 34.059 Tonnen Steinkohle. Im Jahr 1845 wurden 41.261 Tonnen Steinkohle gefördert. In den darauffolgenden Jahren stieg die Förderung kontinuierlich von 58.101 Tonnen im Jahr 1847 über 84.013 Tonnen im Jahr 1850 bis auf 89.511 Tonnen im Jahr 1855. Auch die Belegschaftzahlen stiegen von 356 Bergleuten in 1850 auf 461 Bergleute im Jahr 1855. Im Jahr 1858 sank die Förderung leicht auf 82.385 Tonnen Steinkohle, auch die Belegschaft verringerte sich auf 412 Bergleute.

Im Jahr 1871 stieg die Förderung auf 92.763 Tonnen, diese Förderung wurden mit 478 Bergleuten erbracht. Die maximale Förderung des Bergwerks wurde im Jahr 1872 von 428 Bergleuten erbracht, es wurden 106.802 Tonnen Steinkohle gefördert. Danach sanken die Förder- und Belegschaftszahlen wieder. Im Jahr 1875 förderten 349 Bergleute 76.600 Tonnen Steinkohle und im Jahr 1880 förderten 317 Bergleute 65.952 Tonnen Steinkohle. Die letzten bekannten Förder- und Belegschaftszahlen des Bergwerks stammen aus dem Jahr 1885, in diesem Jahr wurden mit 334 Bergleuten 85.410 Tonnen Steinkohle gefördert.

Literatur

  • Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. 3. Auflage, Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums, Bochum 2006, ISBN 3-937203-24-9

Weblinks


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