Zeppelinstein

Zeppelinstein

Zeppelinsteine sind Denkmäler die im Rahmen der Zeppelin- bzw. Aviatikbegeisterung hauptsächlich vor und während des Ersten Weltkrieges entstanden. Dazu wurden häufig Natursteine (Findlinge) mit einer Inschrift oder einer zusätzlichen Plakette versehen. In den meisten steht die Errichtung eines Zeppelinsteins im direkten Zusammenhang mit einer Landung, Überfahrt oder einem Unglück. Dort wo das Aufstellen eines Steines nicht möglich war (Köln), griff man auch auf sonstige Inschriften zurück.

Inhaltsverzeichnis

Vorkriegsluftschiffe

Zeppelindenkmal am Kornsand
Zeppelinstein an der Erpeler Ley
Zeppelinsten am Limberg

LZ 2

Zeppelinstein bei Kißlegg

Durch einen Sturm wurde LZ 2 bei seiner zweiten Fahrt am 17. Januar 1906 ins Allgäu abgetrieben und bei der Notlandung bei Fischreute (Kißlegg / Sommersried) zerstört.

LZ 3 – Z I

Zeppelinstein Niederviehbach

Gedenkstein in der Nähe der Wastlmühle zur Erinnerung an die Landung in Niederviehbach am 1. April 1909 auf der Fernfahrt nach München ("Sturmfahrt") vom 1.–3. April 1909.

LZ 4 (nur Baunummer)

Zeppelindenkmal am Kornsand

Das Zeppelindenkmal am Kornsand im Treburer Ortsteil Geinsheim in Südhessen erinnert an die Notlandung am 4. August 1908 um 17:24 Uhr. Mit Hilfe der örtlichen Bauern, die ihre Arbeit auf den Feldern liegen ließen, um die Mannschaft bei der Notlandung zu unterstützen, wurde das Fahrzeug um leere Benzintanks, überflüssige Gegenstände sowie Betriebsmaterial entlastet. Auch fünf Personen mussten von Bord gehen. Nach einer fünfstündigen Unterbrechung setzte Zeppelin, nun um 1270 kg erleichtert, um 22:22 Uhr seine Fahrt fort. Die Gedenkstätte wurde in Form einer Festungsmauer aus unbehauenem Stein südlich der Anlegestelle auf dem rechten Ufer des Rheins bei Rheinkilometer 480 errichtet.

Zeppelinstein an der Landskrone

Fernfahrt vom 4.–5. August 1908.

Zeppelinstein in Echterdingen

Der Zeppelinstein markiert den Landungsplatz bei Echterdingen der Fernfahrt vom 4.–5. August 1908. Der Entwurf der beidseitigen Plaketten stammt von Prof. Dr. Fehleisen, der Guss wurde von Hugo Pelargus ausgeführt.

LZ 5 – Z II

Am 5. August 1908 erfolgte die Übernahme in den Heeresdienst, damit fiel die Werftbezeichnung LZ 5 weg und das Luftschiff hieß offiziell Z II.

Zeppelinstein und Zeppelin-Eiche in Reinersreuth

Am 31. Mai 1909 überfuhr LZ 5 – Z II, beim ersten Versuch nach Berlin zu fahren, das Dorf (heute Teil der Gemeinde Sparneck). Aus diesem Anlass steht dort ein Gedenkstein und eine Eiche.

ILA-Landeplatz

Der Zeppelinstein erinnert an die erste Zeppelin-Landung des LZ 5 – Z II auf der Frankfurter ILA am 31. Juli 1909 um 15.30 Uhr. Rund 20 Jahre nach der ILA wurde am 10. November 1929 ein Zeppelin-Gedenkstein aus Muschelkalk auf dem Landeplatz im Stadtteil Bockenheim in Nähe der Kreuzung Am Dammgraben/Müllerstraße errichtet. [1]

Zeppelinstein Erpeler Ley

Der Gedenkstein wei Erpel wurde zur Erinnerung der erste Fahrt mit einem lenkbaren Luftschiff über dem Rhein am 2. August 1909 errichtet. LZ 5 – Z II fuhr von der ILA kommend in Richtung Köln, musste aber wegen eines Unwetters über der Erpeler Ley umzukehren.

Zeppelinstein Bad Homburg

Der Zeppelinstein erinnert an die von Kaiser Wilhelm II. abgenommene Luftschiffparade von 1910. Am 22. April 1910 trafen sich über Bad Homburg die Luftschiffe LZ 5 – Z II (System Zeppelin), M1c (Major Hans Groß) und P2 (August von Parseval).[2]

Zeppelinstein in Limburg (Hof Blumenrod)

Am 24. April 1909, morgens gegen 8:00 Uhr, startete LZ 5 – Z II unter dem Kommando von Hauptmann von Jena mit 28 Mann starken Besatzung Uhr zum Rückflug ab Bad Homburg in Richtung Köln. Witterungsbedingt musste es jedoch bei Rüdesheim abdrehen und am frühen Nachmittag südlich von Limburg beim Hof Blumenrod landen, um Gas nachzufüllen. Das Luftschiff wurde mit Stahlseilen an einem eingegrabenen Leiterwagen verankert um die Weiterfahrt am nächsten Tag fortsetzen. Am Landungsplatz wurde am 24. April 1985 in Anwesenheit der Enkelin von Graf von Zeppelin, Isa von Brandstein-Zeppelin, eine Bronzeplatte enthüllt. Sie ist ein Entwurf des Blumenröders Berthold Conradi.[3]

Gedenktafel in Weilburg

Am 25. April riss sich das Luftschiff gegen 13:00 Uhr los und wurde nach Weilburg an der Lahn hin abgetrieben, um dicht unterhalb des damaligen "Kurhaus Webers Berg" zu stranden. Danach musste das Luftschiff abgewrackt werden.[4]

Nach dem großen Bad Homburger Luftschiffmanöver startete das Heeresluftschiff am 24. April 1910 zur Rückfahrt nach Köln. Am frühen Nachmittag musste jedoch der Luftkreuzer bei Limburg (Blumenrod – Alter Hof) niedergehen um Gas nachzufüllen. Über Nacht blieb das Luftschiff hier provisorisch verankert. Am Morgen des 25. April wurden die Wetterverhältnisse schlechter und der Wind nahm erneut zu. Gegen 13 Uhr mittags erfasste eine heftige Böe den Körper des Luftschiffs, entriss ihn der Verankerung und den zur Sicherung eingesetzten Soldaten und trieb ihn davon. Dann strandete das unbemannte Luftschiff an Webers Berg.

LZ 6 (nur Baunummer - fälschlich oft als Z III bezeichnet

Zeppelinstein Abtsdorf

Der Zeppelinstein in Abtsdorf erinnert an die Landung des LZ 6 – Z III am 30. August 1909. Das Luftschiff kam von Berlin (Fernfahrt nach Berlin vom 1. August bis 2. September 1909), musste aber wegen eines Motordefektes und des Verlustes einer Luftschraube bei Gut Abtsdorf landen. Die Weiterfahrt nach Friedrichshafen erfolgte am 1. September 1909.

LZ 7 – Deutschland

Zeppelinstein am Limberg bei Bad Iburg

1911 errichtete der Teutoburger-Wald-Gebirgsverein an der Unglücksstelle einen Gedenkstein. Die Bronzetafel trägt die Inschrift Hier strandete schneebedeckt im Sturm am 28. 6. 1910 das erste Verkehrs-Luftschiff Z 7 'Deutschland' – Trotzdem vorwärts –. Die Relieftafel schuf der Osnabrücker Holzschnitzer, Modelleur und Bildhauer Heinrich Wulfertange (1854–1924), der Vater von Rudolf Wulfertange.[5]

LZ 11 – Viktoria Luise

Zeppelin-Ankerstein Lippstadt

Der Zeppelin-Ankerstein in Lippstadt erinnert an die Fahrt des LZ 11 – Viktoria Luise von Düsseldorf nach Lippstadt am 2. Juni 1912.

LZ 17 – Sachsen

Zeppelinstein Wermsdorf

Im Jahr 2005 wurde in der Nähe des Glaswerks Thiele ein neuer Zeppelinstein zur Erinnerung die Landung des LZ 17 – Sachsen in Wermsdorf am 12. Juli 1914. Der Stein wurde in Zusammenarbeit von Heimatverein Förderverein 800 Jahre Wermsdorf im Steinbruch Wermsdorf von Herrn Kurt Müller gehauen und von Wolfgang Haubold gestaltet.[6]

Kriegsluftschiffe

LZ 101 – L 55

Zeppelinstein Tiefenort

Am 20. Oktober 1917 geriet das Marine-Luftschiff L 55 unter Führung des Kommandanten Flemming in technisch bedingte Schwierigkeiten, unter anderem fiel das Funkgerät aus. Das Luftschiff stieg bis auf 7500 Meter (bis heute der bestehende Weltrekord). Die Notlandung gelang schließlich in Tiefenort auf der Wacht, wonach das stark beschädigte Luftschiff allerdings abgewrackt werden musste. Teile der Stoffhülle wurden vor Ort als Nähmaterial (zum Beispiel für Schürzen und Säcke) verwendet. 1937 wurde im Beisein von Kommandant Flemming und seiner Mannschaft das Denkmal auf der Wacht eingeweiht.[7]

Graf Zeppelin gewidmete Zeppelinsteine

Zeppelinstein Hiddensee / Rügen

Es existieren Postkarten mit der Abbildung eines großen Steines am Strand mit der Aufschrift Zeppelin 1909. Gelegentlich findet sich ein Hinweis auf einen Bismarck-Stein. Die genaue Lage ließ sich bislang jedoch nicht ermitteln, vermutlich ist der Stein längst unter der brüchigen Steilküste verschüttet.

Zeppelinstein Grassau

1933 wurde in Grassau auf der Zeppelin-Höhe ein Gedenkstein für Graf Zeppelin errichtet. [8]

Zeppelinstein Zepelin

Die Gemeinde Zepelin im Landkreis Rostock in Mecklenburg-Vorpommern gab dem Geschlecht derer von Zeppelin den Namen. Der Zeppelinstein wurde am 31. Mai 1910 eingeweiht. Auf der Vorderseite trägt er eine Plakette mit Inschrift, auf der Rückseite eine Plakette mit dem Wappen der Familie Zeppelin. Die rückseitige Plakette fehlt heute.

Gedenkinschrift in Köln

Am 5. August 1909 wurde LZ 5 – Z II zur Übernahme durch das Heer nach Köln-Bickendorf überführt. Graf Zeppelin, der mit an Bord fuhr, übernachtete in Köln im Haus Herwarthstraße 31. Eine in das Fachwerk geschnitzte Gedenkinschrift erinnert daran.

Quellen

Einzelnachweise

  1. http://www.kunst-im-oeffentlichen-raum-frankfurt.de/de/page127.html?id=141
  2. http://www.bad-homburger-luftschiffparade.de/web/geschichte/index.htm
  3. http://www.weilburg-lahn.info/zeppelin/z2_10.htm
  4. http://www.weilburg-lahn.info/zeppelin/z2_2.htm
  5. Rainer Drewes: Schrappenpüster und Don Quichote. Rudolf Wulfertange (1884–1974) – ein Schriftsteller aus Osnabrück. In: Heimatbund Osnabrücker Land und Kreisheimatbund Bersenbrück [Hrsg.]: Heimatjahrbuch Osnabrücker Land 2004. Georgsmarienhütte, 2003. ISSN 1618-5757, S. 232 (hier in der Einleitung über Rudolf Wulfertanges Vater Heinrich Wulfertange)
  6. http://www.heimatverein-wermsdorf.de/geschichte-des-zeppelin-steins-wermsdorf.html
  7. http://www.rhoen.de/lexikon/staetten/Zeppelinstein_10985373.html
  8. http://www.traunsteiner-tagblatt.de/includes/mehr_chiemg.php?id=626

Literatur

  • Rainer Drewes: Schrappenpüster und Don Quichote. Rudolf Wulfertange (1884–1974) – ein Schriftsteller aus Osnabrück. In: Heimatbund Osnabrücker Land und Kreisheimatbund Bersenbrück [Hrsg.]: Heimatjahrbuch Osnabrücker Land 2004. Georgsmarienhütte, 2003.

Weblinks


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