Château-Salins

Château-Salins
Château-Salins
Wappen von Château-Salins
Château-Salins (Frankreich)
Château-Salins
Region Lothringen
Département Moselle
Arrondissement Château-Salins
Kanton Château-Salins
Gemeindeverband Saulnois.
Koordinaten 48° 49′ N, 6° 30′ O48.8216666666676.5083333333333214Koordinaten: 48° 49′ N, 6° 30′ O
Höhe 214 m (201–331 m)
Fläche 10,76 km²
Einwohner 2.502 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 233 Einw./km²
Postleitzahl 57170
INSEE-Code

Rathaus

Château-Salins (deutsch „Salzburg“) ist eine französische Kleinstadt mit 2502 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) im Département Moselle in der Region Lothringen. Sie ist der Verwaltungssitz (Unterpräfektur, frz. Sous-préfecture) des Arrondissements Château-Salins, des gleichnamigen Kantons und des Kommunalverbands Communauté de communes du Saulnois.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Château-Salins bildet das Zentrum des Saulnois (Pagus Salinensis). Beide – Stadt und Region – verdanken ihren Namen der Salzgewinnung (frz. salin bedeutet „salzig“), die hier früher betrieben wurde.

Die Ortschaft wurde 1195 als Castrum Sallum erstmals urkundlich erwähnt. 1346 taucht es als Chastel-Sallin in einem Vertrag auf, 1347 als Saltzburg im Kopialbuch der Abtei von Mettlach und 1348 als Chastelsalin in einem Vertrag.

Von 1594 bis 1698 gehörte Château-Salins zur Kastellanei von Amance, die der Bailliage von Nancy unterstellt war. Ab 1698 war Château-Salins Sitz einer Prévoté (Vogtei) des Herzogtums Lothringen.[1] Das Herzogtum Lothringen war seit seiner Gründung als Lotharii Regnum durch Lothar I. mehrmals eigenständig, es gehörte später zeitweise zum Heiligen Römischen Reich und auch zu Frankreich. 1738 wurde es im Frieden von Wien, der den Polnischen Thronfolgekrieg (1733–1738) beendete, dem polnischen König Stanislaus I. Leszczyński (1677-1766) zugesprochen und fiel nach dessen Tod im Jahr 1766 an Frankreich.[2] Stanislaus richtete im Juni 1751 königliche Bailliages statt der Prévotés ein. Château-Salins gehörte zu diesen Bailliages. 1766 wurden diese Bailliages, und damit auch Château-Salins, in Subdélégations (Unterabteilungen einer Intendance im Ancien Régime) verwandelt. Während der Französischen Revolution (1789-1799) hieß der Ort kurzzeitig Salins Libre („freies Salins“).[1]

1793 erhielt Château-Salins als Chateau Salins im Zuge der Französischen Revolution den Status einer Gemeinde und 1801 unter dem heutigen Namen das Recht auf kommunale Selbstverwaltung. Es gehörte von 1801 bis 1871 zum früheren Departement Meurthe, das 1871 in Meurthe-et-Moselle umbenannt wurde. 1871 wurde die Gemeinde wegen Gebietsveränderungen durch den Verlauf des Deutsch-Französischen Kriegs (1870-1871) in das neu geschaffene Reichsland Elsaß-Lothringen des Deutschen Reiches eingegliedert. Den Ergebnissen der Volkszählung vom 1. Dezember 1900 zufolge war Chateau-Salins einer der zwei Kreise in Elsaß-Lothringen mit mehrheitlich französischsprachiger Bevölkerung.[3] Das Reichsland Elsaß-Lothringen bestand bis zum Ende des Ersten Weltkriegs (1914-1918) und wurde danach aufgelöst. Château-Salins lag in jener Zeit im Département Moselle, diese Änderung wurde auch 1918 beibehalten, als Moselle wieder Frankreich zugesprochen wurde.[4]

17. November 1918 Einzug der Franzosen in Château-Salins

Für die Zerstörungen in Château-Salins während der Weltkriege wurde der Gemeinde das Croix de Guerre (1914 bis 1918 und 1939 bis 1945) verliehen.[5]

1975 wurde die Ortschaft Coutures eingemeindet, die 1968 146 Einwohner hatte.[4]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007
Einwohner 2174 2246 2479 2461 2437 2470 2552

Politik

Partnerstädte

Wappen

Das ehemalige Wappen der Gemeinde wurde im 18. Jahrhundert umgestaltet. Das neue Wappen ist in zwei Hälften geteilt. Die linke Hälfte ist golden und trägt einen vertikalen roten Balken mit drei silbernen Alérions (gestümmelten Adlern), sie entspricht dem Wappen des Herzogtums Lothringen. Die rechte Seite ist rot und zeigt in der Mitte eine silberne Muschel.[5] Die Farben des Wappens in der Infobox sind falsch dargestellt, silber ist in der heraldischen Farbgebung weiß.

Persönlichkeiten

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Henri Lepage: Dictionnaire topographique du département de la Meurthe. In: Société d'archéologie lorraine et du Musée historique lorrain (Hrsg.): Dictionnaire topographique de la France. 6 Auflage. 14, Nr. 18, Imprimerie impériale, Paris 1862, S. xivf+4+30 (in Google Books, abgerufen am 30. März 2010).(französisch)
  2. Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der Deutschen Länder: die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. In: Beck Historische Bibliothek. 7 Auflage. C.H.Beck, München 2007, ISBN 9783406549861, S. 391f (in Google Books, abgerufen am 30. März 2010). (französisch)
  3. 'Fremdsprachige Minderheiten im Deutschen Reich, Volkszählung vom 1. Dezember 1900
  4. a b Des villages de Cassini aux communes d’aujourd’hui (französisch)
  5. a b Union des Cercles Génealogiques Lorrains (französisch)

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