Claus Arndt

Claus Arndt

Claus Arndt (* 16. April 1927 in Marburg) ist ein deutscher Jurist und Politiker (SPD).

Nach seiner Entlassung aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft 1949 studierte Arndt Rechtswissenschaften in Bonn, München und Hamburg, besuchte die Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer und wurde 1959 an der Universität Bonn mit der Arbeit Der Begriff der Partei im Organstreitverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht promoviert.

Während des Studiums engagierte sich Arndt im Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS), dessen Bundesvorstand er zwischen 1952 und 1955 mehrmals angehörte. Von 1959 bis 1968 war im Hamburgischen Staatsdienst tätig, unter anderem als Referent für Verfassungsrecht in der Behörde für Inneres. Ab 1960 war er zudem Lehrbeauftragter für Staatsrecht an der DHV Speyer, ab 1967 auch an der Polizeischule und ab 1983 an der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung.

Vom 4. Juni 1968 bis 1972 und vom 20. Mai 1974 bis 1976 (nachgerückt für Wilhelm Nölling) gehörte er als Abgeordneter der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) dem Deutschen Bundestag an. er wurde stets über die Landesliste Hamburg gewählt. 1974/75 war er stellvertretender Vorsitzender des Guillaume-Untersuchungsausschusses. Bereits sein Vater Adolf Arndt saß von 1949 bis 1969 für die SPD im Deutschen Bundestag.

In dem von Alfred Neven DuMont 2007 herausgegebenen Sammelband Jahrgang 1926/27, Erinnerungen an die Jahre unter dem Hakenkreuz, berichtet Arndt, dass es im März 1945 in Pasewalk eine Gedenktafel gab, die daran erinnern sollte, dass der „Führer“ dort beschlossen habe, Politiker zu werden. Als Soldat von der Ostsee nach Oranienburg bei Berlin verlegt, hielt der Zug unterwegs in Pasewalk, wo der Batteriechef eine Ansprache vor der Gedenktafel hielt.[1]

Werke (Auszug)

  • Der Begriff der Partei im Organstreitverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht. Dissertation, Bonn 1959.
  • Die Ostverträge in Recht und Politik. In: Deutschlandarchiv (1970).
  • Die Verträge von Moskau und Warschau. Politische, verfassungsrechtliche und völkerrechtliche Aspekte. Bonn 1973. ISBN 3-87831-159-1
  • Rechtliche und politische Aspekte der deutschen Ostpolitik. In: Österreichische Zeitschrift für Außenpolitik (Wien 1974).
  • Les aspects juridiques et politiques de la 'Ostpolitik' allemande de 1970 à 1976. In: Politique Etrangère (Paris 1976).
  • Claus Arndt (Hrsg.): Der § 218 vor dem Bundesverfassungsgericht. Dokumentation zum Normenkontrollverfahren wegen verfassungsrechtlicher Prüfung des fünften Strafrechtsreformgesetzes (Fristenregelung). Heidelberg, Karlsruhe 1979. ISBN 3-8114-1978-1
  • Die Menschenrechte. Hamburg 1981 (hrgg. von der Landeszentrale für Politische Bildung).
  • Amt und Mandat. Ausgewählte Reden und Schriften. 5 Bände, Baden-Baden 1989-2004.
  • Spuren in der Zeit. Politische und persönliche Erinnerungen aus einem halben Jahrhundert. Düsseldorf 1991. ISBN 3-7700-0954-1
  • Claus Arndt (Hrsg.): Adolf Arndt zum 90. Geburtstag - Dokumentation der Festakademie in der Katholischen Akademie Hamburg. Kath. Akademie Hamburg und Friedrich-Ebert-Stiftung, 1995. ISBN 3-86077-367-4
  • Die Herausgabe von Stasi-Unterlagen Prominenter. In: NJW 2004, S. 3157 bis 3159.
  • Beschränkt wehrwürdig. Beitrag von Claus Arndt (S. 62 bis 67) in Alfred Neven DuMont (Hrsg.): Jahrgang 1926/27. Erinnerungen an die Jahre unter dem Hakenkreuz. Sammelband, DuMont Buchverlag, ISBN 978-3-8321-8059-1

Belege/Einzelnachweis

  1. Arndt, Beschränkt wehrwürdig, S. 62 bis 67 (66) in Alfred Neven DuMont (Hrsg.): Jahrgang 1926/27. Erinnerungen an die Jahre unter dem Hakenkreuz. Sammelband, DuMont Buchverlag, ISBN 978-3-8321-8059-1

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