Alfred Neven DuMont

Alfred Neven DuMont

Alfred Neven DuMont (* 29. März 1927 in Köln) ist ein deutscher Verleger.

Neven DuMont ist der Sohn des Zeitungsverlegers Kurt Neven DuMont und seiner Ehefrau Gabriele, geborene von Lenbach, Tochter des Malers Franz von Lenbach. Er hat drei Geschwister, die beiden Schwestern Silvia und Majella und einen Bruder namens Reinhold, der viele Jahre Verleger von Kiepenheuer & Witsch war. Im Sommer 1941 verließ die Mutter mit den Kindern das bombardierte Köln, um in München, der Residenz der Großeltern Lenbach, Zuflucht zu suchen. Der Vater, der in seiner Firma unentbehrlich war, blieb in Köln, die Mutter pendelte zwischen den beiden Städten hin und her.

Alfred Neven DuMont studierte Philosophie, Geschichte und Literatur in München sowie Journalismus an der Medill School of Journalism an der Northwestern University in Chicago und trat 1953 in den Verlag M. DuMont Schauberg ein. Zu dem Zeitpunkt waren sein Vater Kurt sowie sein Onkel zweiten Grades August Neven DuMont im Unternehmen tätig.

Alfred Neven DuMont übernahm sukzessive die Position seines Vaters und formte ab Anfang der 1960er Jahre gemeinsam mit seinem Partner Dieter Schütte (Schwiegersohn von August Neven DuMont) den Verlag zum Medienunternehmen Gruppe M. DuMont Schauberg (MDS) um.

Von 1957 bis 1966 war er Herausgeber der Kulturzeitschrift magnum.

1964 gründete er den Express und fungiert seit 1967 als dessen alleiniger Herausgeber. Darüber hinaus ist er ebenfalls seit 1967 alleiniger Herausgeber des Kölner Stadt-Anzeigers. Von 1980 bis 1984 war er Präsident des Bundesverbandes der Deutscher Zeitungsverleger und von 1990 bis 1998 Präsident der Industrie- und Handelskammer Köln. Seit dem 1. Januar 1999 erscheint auch die Kölnische Rundschau im DuMont-Verlag.

Auch über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus ist DuMont tätig. So fungiert er seit 1991 als Herausgeber der Mitteldeutschen Zeitung und ist seit 2001 Honorarprofessor für Medienpolitik und Medienökonomie am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Seit 1990 ist Neven DuMont Vorsitzender des Aufsichtsrats der Unternehmensgruppe M. DuMont Schauberg.

Am 3. Juli 2001 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Köln ernannt.

2006 übernahm der Verlag die Mehrheit (51 Prozent) am Verlag der Frankfurter Rundschau. Bis zum 31. Oktober war er dort Herausgeber; vom 1. November 2009[1] bis November 2010[2] hatte sein Sohn Konstantin diese Position inne.

Neven DuMont ist auch Kunstsammler und sammelt insbesondere Werke von Wassily Kandinsky. 1955 fungierte er als Prinz Karneval („Alfred I.“) im Kölner Dreigestirn. Unter dem Pseudonym Franz Nedum schrieb er 1994 seinen Erstlingsroman Abels Traum[3]; dieser fiel „bei Kritik und Publikum glatt durch“.[4] Im Jahr 2009 veröffentliche er unter richtigem Namen seinen zweiten Roman Reise zu Lena, der von der Kritik wohlwollender aufgenommen wurde.[5]

Neven DuMont ist verheiratet mit Hedwig geb. Prinzessin von Auersperg; die beiden haben drei Kinder, Sohn Markus Neven DuMont (1967–1995), Tochter Isabella Neven DuMont (* 1968) und Sohn Konstantin Neven DuMont (* 1969). Sein Sohn Markus nannte sich später Spiridon Neven DuMont und betätigte sich in seinen letzten Lebensjahren als Maler. Ihm gewidmet ist der vom Ehepaar Neven DuMont gestiftete Spiridon-Neven-DuMont-Preis zur Förderung junger Künstler der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. FR 29. Oktober 2009 Seite 1: Neuer Herausgeber
  2. Horizont: Kostantin Neven DuMont ist nicht mehr Herausgeber der "FR"
  3. Focus online: Busenerscheinungen und männliche Attribute, 25. Februar 1995.
  4. taz Köln: Vom Ehrenbrandmeister zum Ehrenbürger , 31. Mai 2001.
  5. Perlentaucher.de: Rezensionsnotizen zu „Reise zu Lena“



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