Claus von Platen

Claus von Platen
Claus von Platen

Claus von Platen (* 23. Mai 1891 in Koblenz; † 10. Oktober 1964 in Bordesholm)[1] war ein deutscher Landwirt und Politiker (NSDAP).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Claus von Platen wurde als Sohn eines Rittergutsbesitzers geboren. Nach dem Besuch der Volksschule und eines humanistischen Gymnasiums in Koblenz wurde er im Kadettenhaus Karlsruhe und an der Hauptkadettenanstalt Lichterfelde bei Berlin ausgebildet. Danach gehörte dem Dragoner-Regiment Nr. 2 und dem Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 10 an.

Von 1914 bis 1918 nahm Platen am Ersten Weltkrieg teil, in dem er sowohl an der West- als auch an der Ostfront eingesetzt wurde. Während seiner zeitweiligen Zugehörigkeit zur Fliegertruppe wurde er bei einem Flugzeugabsturz schwer verletzt. Als Ordonanzoffizier und Adjutant der 33. Infanteriedivision kämpfte er vor Verdun. Nach dem Krieg gehörte von Platen dem Grenzschutz im Odenwald und einem ostpreußischen Freikorps an. Im Heer der Weimarer Republik war Platen ab 1920 Regimentsadjutant und später Eskadronchef im Reiterregiment Nr. 2 in Allenstein.

Aus der Reichswehr schied Platen 1926 im Rang eines Rittmeisters aus, um das Rittergut seiner Eltern in Raschung im ostpreußischen Kreis Rößel zu übernehmen. Im selben Jahr heiratete er; zudem war er Beisitzer in der Gemeindevertretung Raschung. Zu einem nicht bekannten Zeitpunkt trat Platen in die NSDAP ein und wurde zudem Mitglied der SA.

Bei der Reichstagswahl vom März 1933 wurde Platen als Kandidat der NSDAP für den Wahlkreis 1 (Ostpreußen) in den Reichstag gewählt. Nach seiner Wiederwahl im November 1933 gehörte er dem nationalsozialistischen Reichstag insgesamt bis zum März 1936 an. Das wichtigste parlamentarische Ereignis an dem von Platen sich während seiner Abgeordnetenzeit beteiligte, war die Verabschiedung des – unter anderem auch mit seiner Stimme beschlossenen – Ermächtigungsgesetzes.

In der SA führte Platen zwischen April und September 1933 die SA-Untergruppe Masuren und übernahm dann im Rang eines SA-Oberführers die Funktion eines Gruppenreiterführers in der SA-Obergruppe I in Königsberg. Im Februar 1934 wurde er wehrpolitischer Referent dieser SA-Formation; dieses Amt übte er bis Oktober 1935 aus.

Einzelnachweise

  1. Lilla, Statisten, S. 469. Nach Angaben in älterer Literatur 1953 auf Gut Brenneckenbrück gestorben, siehe Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung 1933−1945. Droste-Verlag, Düsseldorf 1991, ISBN 3-7700-5162-9, S. 439.

Literatur

Weblinks


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