Clemens Klotz

Clemens Klotz

Clemens Klotz (* 31. Mai 1886 in Köln; † 18. August 1969 ebenda) war ein deutscher Architekt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Clemens Klotz eröffnete 1911 ein Architekturbüro in seiner Heimatstadt. Köln und die nähere Umgebung blieben sein Haupttätigkeitsfeld. Mit einer Unterbrechung durch den Ersten Weltkrieg arbeitete er an Wohnungsbau-Projekten, Ein- und Zweifamilienhäusern, aber auch mehrgeschossigen Wohnhäusern sowie Büro- und Geschäftsbauten. Bereits in den 1920er Jahren vertrat Klotz eine regionale Bautraditionen aufgreifende Spielart der modernen Architektur.

Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten 1933 wurde Klotz, vermutlich durch persönliche Beziehungen zu Robert Ley, zum „beauftragten Architekten der Reichsleitung für die Errichtung der Schulungsbauten der NSDAP und der DAF“ und 1938 zusätzlich zum „Vertrauensarchitekten der DAF“. Clemens Klotz fertigte unter anderem die Entwürfe für das „KdF“-Seebad Prora auf Rügen und die Ordensburgen Vogelsang und Crössinsee.[1] Durch Ley erhielt Klotz verschiedene große Aufträge, so für ein „Haus der deutschen Arbeit“ und für ein „Gauforum“ in Köln. Am 31. Mai 1936 ernannte ihn Adolf Hitler zum Professor. Etwas später wurde Klotz in die Preußische Akademie der Künste aufgenommen.

1938/39 war Klotz auf der zweiten deutschen Architekturausstellung im Münchener Haus der Deutschen Kunst mit einem Entwurf für die Adolf-Hitler-Schule Waldbröl vertreten.[1] Klotz war zur gleichen Zeit verantwortlich für den Umbau des Landguts Rottland bei Waldbröl für Robert Ley.[1] In der Endphase des Zweiten Weltkriegs nahm ihn Hitler in die Gottbegnadeten-Liste der in seinen Augen wichtigsten Architekten auf, was Klotz vor einem Kriegseinsatz, auch an der „Heimatfront“ bewahrte.[1]

Bauten

  • Wohnhaus Regierungsrat Dr. Rheindorff, Köln-Marienburg (1922)
  • Haus Heckmann, Köln-Marienburg (1923, Skulpturen von Willy Meller)
  • Direktorenwohnhaus Farbwerke Hosfelt, Köln-Braunsfeld (1923)
  • Haus Sauerwald, Köln-Lindenthal (1924/1925, mit Fieth)
  • Haus Klotz, Köln-Marienburg (1925, in der Gartenhalle Skulptur von Willy Meller)
  • Jugendheim der Kath. Kirchengemeinde St. Anna, Köln-Ehrenfeld (1925)
  • Jugendheim der Kath. Kirchengemeinde St. Joseph, Köln-Braunsfeld, Wiethasestraße 54 (1925/1926)
  • Hochpfortenhaus, Köln (1930, mit Fieth)
  • NS-Ordensburg Vogelsang (1. Bauabschnitt 1933–1935, nicht vollendet)
  • NS-Ordensburg Crössinsee (1. Bauabschnitt 1934–1936, nicht vollendet)
  • KdF-Seebad Prora auf Rügen (1935–1939, nicht vollendet)
  • Wohn- und Geschäftshaus Neumarkt 1b, Köln (1952) [2]

Literatur

  • V. Fuhrmann: Neue Arbeiten von Architekt Clemens Klotz, Köln a. Rh. In: Neue Baukunst 2. Jahrgang 1926, Heft 20, n. pag.
  • Franz-Albert Heinen: Vogelsang. Im Herzen des Nationalparks Eifel. 2. Auflage, Gaasterland-Verlag, Düsseldorf 2006, ISBN 3-935873-11-5
  • Franz Albert Heinen: NS-Ordensburgen Vogelsang, Sonthofen, Krössinsee, Ch. Links Verlag, Berlin 2011 ISBN 978-3-86153-618-5
  • Rolf Sawinski: Die Ordensburg Krössinsee in Pommern. ISBN 3-933608-77-5.
  • Petra Leser: Der Kölner Architekt Clemens Klotz (1886–1969). (= Veröffentlichungen der Abteilung Architekturgeschichte des Kunsthistorischen Instituts der Universität zu Köln, Bd. 41.) Köln 1991. (Dissertation, Universität Köln, 1989)

Einzelnachweise

  1. a b c d Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 315.
  2. Köln, Architektur der 50er Jahre / Wolfram Hagspiel, Hiltrud Kier und Ulrich Krings ; in historischen Aufnahmen und neuen Fotos von Dorothea Heiermann. J.P. Bachem, Köln ISBN 3761608586, Seite 39

Weblinks

 Commons: Clemens Klotz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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