- Comboni-Missionare
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Die Kongregation der "Comboni Missionare vom Herzen Jesu" (Ordenskürzel: MCCJ, Comboni-Missionare, Comboni-Missionsschwestern) ist eine 1867 gegründete römisch-katholische Ordensgemeinschaft. Ordensgründer ist Daniele Comboni, der 2003 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen wurde.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Daniele Comboni gründete im italienischen Verona zwei Gemeinschaften, die sich heute Comboni-Missionsschwestern und Comboni-Missionare nennen. Comboni engagierte sich besonders im Sudan in der Mission und gegen den Sklavenhandel. Nach Combonis Tod wurde sein Missionsinstitut in eine Kongregation umgewandelt. Die erste Neugründung im deutschsprachigen Raum erfolgte 1895 im (damals österreichischen) Milland (bei Brixen in Südtirol). Dort bereiteten sich deutschsprachige Missionare auf ihren Missionseinsatz vor, die italienischsprachigen in Verona. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Kongregation durch ein Dekret der Propaganda Fide vom 27. Juli 1923 aufgeteilt. Die deutschsprachige Kongregation erhielt dabei den Namen Missionare Söhne des Heiligsten Herzen (MFSC = Missionari Figli del Sacro Cuore di Gesù), die italienische Kongregation nannte sich Söhne des Heiligsten Herzen Jesu (FSCJ = ital.: Figli del Sacro Cuore di Gesù) oder Söhne des Heiligsten Herzen von Verona[1].
1908 erwarb die MFSC ein zweites Haus in Messendorf bei Graz zur Ausbildung der Missionsbrüder, 1920 wurde in Schrezheim bei Ellwangen das erste deutsche Haus (Josefstal) eröffnet. Im nahen Bad Mergentheim wurde 1929 ein weiteres Missionsseminar eröffnet. Ein Jahr zuvor konnte in Mellatz bei Lindenberg im Allgäu ein weiteres Haus erworben werden. Weitere Standorte entstanden deutschlandweit.
Am 2. September 1975 wurde bei einem Generalkapitel von MFSC und FSCJ in Ellwangen die Wiedervereinigung der beiden Kongregationen beschlossen und beim Generalkapitel am 22. Juni 1979 vollzogen. Die Kongregation gab sich den Namen Comboni-Missionare vom Herzen Jesu (MCCJ). Im Zuge des Zusammenschlusses wurde am 5. Oktober 1979 die „Deutschsprachige Provinz der Kongregation der Comboni-Missionare vom Herzen Jesu“ errichtet.
Heutige Struktur
Die Kongregation gliedert sich in 31 Provinzen und Delegationen. Die Ordensleitung befindet sich in Rom. Die Deutschsprachige Provinz (DSP) umfasst acht Niederlassungen, davon fünf in Deutschland, zwei in Österreich und eine in Südtirol. Die Verantwortung jeder Provinz liegt beim Provinzoberen und seinen Räten. Dieses Gremium wird alle drei Jahre in geheimer Wahl von den Mitgliedern der jeweiligen Provinz gewählt. Heute arbeiten etwa 1740 Comboni-Missionare (Priester und Brüder) in etwa 40 Ländern weltweit (Stand: 2008).
Das XVII. Generalkapitel der Comboni-Missionare hat in Rom Enrique Sánchez González als Nachfolger von Teresino Serra zum neuen Generaloberen des Ordens gewählt.[2]
Tätigkeiten
Comboni-Missionare sind in den verschiedensten Bereichen der Mission tätig: von der Erstevangelisierung über die seelsorgerische Betreuung in den Stadtrandgebieten der Metropolen, die Ausbildung von Pastoralarbeitern, das Engagement für Indios und Afroamerikaner, die Berufungspastoral bis hin zur Medienarbeit.
Generalsuperiore
- Angelo Colombaroli (1899 – 1909)
- Federico Vianello (1909 – 1919)
- Paolo Meroni (1919 – 1931)
- Pietro Simoncelli (1931 – 1937)
- Antonio Vignato (1937 – 1947)
- Antonio Todesco (1947 – 1959)
- Gaetano Briani (1959 – 1969)
- Tarcisio Agostoni (1969 – 1979)
- Salvatore Calvia Calvia (1979 – 1985)
- Francesco Pierli (1985 – 1991)
- David Glenday (1991 – 1997)
- Manuel Augusto Lopes Ferreira (1997 – 2003)
- Teresino Serra (2003 – 2009)
- Enrique Sánchez González (21. Oktober 2009 – ...)
Bekannte Comboni-Missionare
- Franz Xaver Geyer (1859–1943), Missionar im Sudan, Missionsbischof von Zentralafrika sowie Schriftsteller
- Otto Huber (1871–1956), Pater und Missionar in Nordafrika
- Gianfranco Masserdotti (1941–2006), Bischof von Balsas in Brasilien
Siehe auch
Weblinks
- Literatur von und über Comboni-Missionare im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Homepage der deutschsprachigen Provinz
Einzelnachweise
- ↑ LThK Ausg. 1932 Sp. 1017
- ↑ „Padre Enrique Sánchez González nuovo Superiore generale dei Comboniani“, Radio Vatikan, 22. Oktober 2009.
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