- Coniferin
-
Strukturformel Allgemeines Name Coniferin Andere Namen - Koniferin
- Abietin
- (2R,3S,4S,5R,6S)-2-(Hydroxymethyl)- 6-[4-[(E)-3-hydroxyprop-1-enyl]- 2-methoxyphenoxy]oxan-3,4,5-triol
- (2-Methoxy-4-(3-hydroxy-1-propenyl) phenyl)-β-D-glucopyranosid
- Coniferylalkohol-β-D-glucosid
- Coniferosid
Summenformel C16H22O8 CAS-Nummer 531-29-3 PubChem 5280372 Kurzbeschreibung Eigenschaften Molare Masse 342,35 g·mol−1 Schmelzpunkt Löslichkeit wenig löslich im kalten Wasser (5 g·l−1), gut im kochenden Wasser, unlöslich in Ether[3]
Sicherheitshinweise EU-Gefahrstoffkennzeichnung [4] keine Einstufung verfügbar R- und S-Sätze R: siehe oben S: siehe oben Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Coniferin ist ein Glucosid des Coniferylalkohols, das im Saft des in Bildung begriffenen jungen Holzes der Nadelhölzer (Koniferen) vorkommt.
Inhaltsverzeichnis
Vorkommen
Coniferin ist das Hauptglycosid der Koniferen und wurde z.B. aus der Lärche Larix decidua, der Fichte Picea abies, den Kiefern Pinus cembra und Pinus strobus sowie aus der Esche Fraxinus quadrangulata isoliert. Es kommt aber auch in Spargel, Schwarzwurzeln, Zuckerrüben und anderen Pflanzen vor.[1][2]
Gewinnung
Coniferin wird erhalten, wenn man zur Zeit der Holzbildung (im Frühjahr und am Anfang des Sommers) frisch gefällte Stämme von Nadelhölzern entrindet, den Kambialsaft durch Abschaben des in der Bildung begriffenen Holzes sammelt, aufkocht, filtriert, verdampft und die ausgeschiedenen Kristalle durch Umkristallisation reinigt.[1]
Eigenschaften
Bei Coniferin ist D-Glucose β1-glycosidisch mit Coniferylalkohol verknüpft. Es bildet als Dihydrat farblose Nadeln, ist löslich in Wasser und Alkohol, jedoch nicht in Ether. Coniferin schmeckt schwach bitter, ist geruchlos und verwittert an der Luft.[1]
Coniferin wird nach Erhitzen mit verdünnten Säuren oder durch das Enzym Emulsin (eine β-Glucosidase) in D-Glucose und Coniferylalkohol gespalten.[1][5] Coniferin färbt sich, mit Phenol und konzentrierter Salzsäure befeuchtet, intensiv blau. Diese Nachweisreaktion kann auch zum Auffindung von Coniferin in den verschiedenen Nadelhölzern benutzt werden.[1] Coniferin lässt sich mit Kaliumdichromat und Schwefelsäure zu Vanillin oxidieren.[1] Man benutzte daher Coniferin anfangs zur Herstellung von Vanillin, welches aber bald effizienter aus Eugenol gewonnen werden konnte.
Biochemie
Coniferin ist die Speicher- und Transportform des Coniferylalkohols, der zur Biosynthese von Lignin und von zahlreichen Phytoalexinen dient.[2]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Tiemann, F. & Haarmann, W. (1874): Ueber das Coniferin und seine Umwandlung in das aromatische Princip der Vanille. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. Bd. 7, S. 608-623. doi:10.1002/cber.187400701193 PDF.
- ↑ a b c d Thieme Chemistry (Hrsg.): Römpp Online. Version 3.1. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2008.
- ↑ The Merck Index. An Encyclopaedia of Chemicals, Drugs and Biologicals. 14. Auflage, 2006, S. 420, ISBN 978-0-911910-00-1.
- ↑ In Bezug auf ihre Gefährlichkeit wurde die Substanz von der EU noch nicht eingestuft, eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ Hermann Ammon (Hrsg.): Hunnius pharmazeutisches Wörterbuch. 8. Auflage. de Gruyter, Berlin 2004, ISBN 3-11-015792-6.
Weblinks
- Coniferin. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 4, Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1892, S. 247. – Grundlage für diesen Artikel
Kategorien:- Phenolether
- Allylalkohol
- Glycosid
- Sekundärer Pflanzenstoff
Wikimedia Foundation.