- Conrad Roland
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Conrad Roland (* 1934 in München als Conrad Roland Lehmann) ist ein deutscher Architekt und Wegbereiter der Konstruktion von Raumnetzen, die hauptsächlich als Seilklettergerüste auf Spielplätzen zu finden sind. Für die Bundesgartenschau 1987 konstruierte er das bis heute größte Raumnetz der Welt, den Super-Viermast-Seilzirkus in Düsseldorf.[1]
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Conrad Roland absolvierte nach dem Abitur eine Tischlerlehre. Von 1954 bis 1963 studierte er Architektur an der TH München, dem Illinois Institute of Technology in Chicago und an der TU Berlin. Er war während seiner Studienjahre von 1959 bis 1961 Mitarbeiter im Büro Mies van der Rohe in Chicago.
Seit 1963 arbeitete Conrad Roland selbstständig in Berlin, vorwiegend erarbeitete er Studien, Projekte und Dokumentationen über Hängehäuser und Raumnetze. Die Pläne für den Bau eines Sportstadions in Abu Dhabi, die er zusammen mit dem Architekten Jörn-Peter Schmidt-Thomsen in den 1960er Jahren entwickelte, gewannen zwar den Ausschreibungswettbewerb, wurden aber nie verwirklicht.
Das Thema räumlicher Netzarchitektur[2] vertiefte er auch mit seiner Buchveröffentlichung „Frei Otto – Spannweiten“ (1965). Ein Stipendium der Graham Foundation for Advanced Studies in the Fine Arts, Chicago, machte die Arbeit an dieser Monografie möglich. 1967 war Roland Gastdozent in Portsmouth, 1967 und 1969 hielt er Vorträge über „Hängehäuser“ in Kanada und den USA.
Von 1970 an widmete sich der Architekt verstärkt der Entwicklung von Spiel-Raumnetzen. Für die Ausführungen zu diesem Konstruktionsprinzip erhielt er mehrere Preise im In- und Ausland. 1974 gründete er die Firma „Conrad Roland Spielbau“, die von 1974 bis 1985 Raumnetze plante und baute. Das Nachfolgeunternehmen COROCORD Raumnetz GmbH trägt auch heute noch die Anfangsbuchstaben seines Namens im Firmennamen.
1975 entstand für die Bundesgartenschau in Mannheim der Super-Zweimast-Seilzirkus.
Für die Bundesgartenschau in Düsseldorf im Jahr 1987 konstruierte Roland das bis heute größte Raumnetz der Welt, den Super-Viermast-Seilzirkus im Südpark Düsseldorf, der nach einer Renovierung im Jahr 2007 auch heute noch in Betrieb ist.[3]
Überwiegend entwickelte der Architekt Seilspielgeräte für den Spielplatzbereich. In seinen Veröffentlichungen wie der Patentschrift zu „Spatial Networks“ von 1974 machte Conrad Roland aber stets die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten für Raumnetze bewusst, zum Beispiel für mehrstöckige Sonnenterrassen, Rankgitter, Sommerhäuser, Strand- und Ausstellungspavillons oder als Rahmenstruktur für Ausstellungs- und Verkaufsflächen, Sitz- und Liegeflächen sowie für Arbeitsgerüste.[4]
Seit 1987 lebt Conrad Roland auf Hawaii, USA.
Werke
- Conrad Roland: Frei Otto – Spannweiten. Ideen und Versuche zum Leichtbau. Ein Werkstattbericht von Conrad Roland. Ullstein, Berlin, Frankfurt/Main und Wien 1965.
Weblinks
- Literatur von und über Conrad Roland im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzportrait von Conrad Roland auf den Seiten des von ihm gegründeten Unternehmens
Einzelnachweise
- ↑ Super-Viermast-Seilzirkus mit Fotos und Bauplänen
- ↑ Eintrag „Raumnetze“ in der Seilakademie
- ↑ Südpark: Seilzirkus wird runderneuert In: Landeshauptstadt Düsseldorf vom 19. April 2007. (Abgerufen am 7. Oktober 2008)
- ↑ Zusammenfassung unter http://www.wikipatents.com/gb/1466971.html
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