- Cord Broyhan
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Cord Broyhan (* in Stöcken; † 1570 in Hannover) war ein Bierbrauer. Er erfand 1526 das nach ihm benannte Broyhan-Bier, das zu einem Exportschlager der Stadt Hannover wurde.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Geboren und aufgewachsen ist er in Stöcken. Als junger Mann ging er nach Hamburg, um als Knecht bei einem Braumeister zu arbeiten. Bierbrauen war zu seiner Zeit ein gewinnbringendes Gewerbe, das zum Reichtum der Städte beitrug. Bier galt damals als Flüssiges Brot bezeichnet, da es neben Wein das einzige lagerfähige Getränk war und durch seine vielen Nährstoffe ein wichtiges Nahrungsmittel war. Nachdem Cord Broyhan Hamburg im Jahr 1524 verließ und nach Hannover kam, erwarb er das hannoversche Bürgerrecht und ein Haus in der Mühlenstraße. Er nutzte sein Wissen über das Bierbrauen und war zunächst für den Brauherrn Hans vom Sode (auch: von Sode) in der Leinstraße tätig.
1526 wandelte Broyhan das dunkelbraune Bier Hamburger Art ab und erfand erfand am 31. Mai ein neues, hellbraunes Bier („Broyhan)“: Neben Wasser, Hopfen und Hefe nahm er dafür nur ein Drittel Weizen-, aber zwei Drittel Gerstenmalz. Dieses hellbraune, obergärige Bier wurde zu einem Exportschlager der Stadt, das ihr eine wirtschaftliche Blüte bescherte und sie zu einer Bierstadt ersten Ranges emporhob.
Broyhan, offensichtlich zu Wohlstand gekommen, kaufte nach dem Haus in der Mühlenstraße auch das nach ihm benannte Broyhanhaus in der Kramerstraße, nahe dem Zentrum der damaligen Stadt an der Marktkirche. Das Haus ist das zweitälteste erhaltende Fachwerkgebäude in Hannover. Während der erste Bau um 1400 entstand, stammt das heutige von 1576.
Das Gütezeichen dieses Bieres, der 1546 erstmals geprägte „Broyhan-Taler“, wurde das Markenzeichen der späteren Brauer-Gilde, in der sich die Brauberechtigten zusammengeschlossen hatten. Er ist noch heute das Markenzeichen der 1546 gegründeten Gilde Brauerei.
Ehrungen
Broyhan wurde „mit großer ceremonie“ (an heute unbekannter Stelle) begraben. 1907 wurde eine historische Straße in Stöcken in Broyhanstraße umbenannt.
Literatur
- Festschrift 1526 – 1926. Die Brauer-Gilde der Stadt Hannover, 1926
- E. Borkenhagen: Broyhanbier und Brauergilde Hannover, 1976
- Helmut Zimmermann: Der hannöverschen Portraits zweite Folge. Illustriert von Rainer Oswald, Hannover, 1984, S. 9ff.
- Helmut Knocke, Hugo Thielen: Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon, Handbuch und Stadtführer, 4. Aufl., Springe 2007; hier: S. 96, 98
- Waldemar R. Röhrbein: Broyhan, Cord, in: Stadtlexikon Hannover, S. 86
Weblinks
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Commons: Broyhan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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