- Helmut Zimmermann
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Helmut Zimmermann (* 13. Januar 1924 in Gerwisch) war ein deutscher Stadtamtsrat beim Stadtarchiv in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover und ist seit 1986 pensioniert. Er ist Stadtgeschichts- und Familienforscher und Autor zahlreicher Veröffentlichungen zu Themen der hannoverschen Stadtgeschichte und der Familienforschung.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Helmut Zimmermann wuchs in Biederitz auf, wo sein Vater die Leitung der örtlichen Filiale der Magdeburger Sparkasse innehatte. Er besuchte ab 1934 die Magdeburger Otto von Guericke-Schule und legte dort während des Zweiten Weltkrieges 1942 seine Reifeprüfung ab. Anschließend war er bis 1943 beim Reichsarbeitsdienst und wurde dann zur Wehrmacht eingezogen. Als Soldat wurde er in Italien eingesetzt, wo er in Kriegsgefangenschaft geriet. Während seines insgesamt vierjährigen Aufenthaltes in Italien eignete er sich gute italienische Sprachkenntnisse an.[1]
1947 wurde Zimmermann aus der Kriegsgefangenschaft entlassen; er kehrte nach Deutschland zurück und ging zunächst nach Burgstemmen in Niedersachsen zu einem Freund, den er bei einem gemeinsamen Lazarettaufenthalt kennengelernt hatte. Im Juli 1947 ließ er sich dann in der Landeshauptstadt Hannover nieder, wo er zunächst im Akkumulatorenwerk der AFA (später Varta) in Hannover-Stöcken arbeitete. 1951 trat er in die Stadtverwaltung von Hannover als Stadtinspektoranwärter ein und legte 1954 die II. Verwaltungsprüfung ab. Im gleichen Jahr wurde er auf eine neu geschaffene Inspektorenstelle im Stadtarchiv abgeordnet, wo er bis zum Stadtamtsrat aufstieg und mehr als 30 Jahre lang tätig war, bis zu seiner Pensionierung Anfang 1986. Aufgrund seiner guten Italienischkenntnisse war er gelegentlich für hannoversche Behörden als Dolmetscher tätig, wie bei der Kriminalpolizei und bei der Ausländerstelle im Ordnungsamt. [1]
Zimmermann ist stadtgeschichtlich interessiert und wurde als Autodidakt zu einem anerkannten Archivar und historisch kundigen Stadtgeschichts- und Familienforscher. Er veröffentlichte sowohl während seiner langjährigen Berufstätigkeit im Stadtarchiv nebenher eine Vielzahl von Sachbüchern und Fachaufsätzen zur Stadtgeschichte Hannovers und zur Familienforschung, als auch nach seiner Pensionierung. So ist er zum Beispiel in den Hannoverschen Geschichtsblättern mit etwa 30 Aufsätzen vertreten.[1]
Zudem nahm Zimmermann jahrzehntelang Schulungen der hannoverschen Stadtführerinnen vor und hielt zahlreiche Vorträge über historische und stadtgeschichtliche Themen in verschiedenen Altenheimen in Hannover. Außerdem gestaltete er für die Sparkasse Hannover mehrere Ausstellungen über historische und stadtgeschichtliche Themen, die von Kleinausstellungen in Einzelvitrinen in den Sparkassenfilialen bis zu kompletten Ausstellungen in der Hauptstelle reichten. Ein Schwerpunkt seiner Arbeiten ist seit langem die Erforschung der Geschichte hannoverscher Familien.[1]
Helmut Zimmermann ist verheiratet und lebt mit seiner Frau in Hannover.
Mitgliedschaften
Zimmermann engagierte sich in der 1947 gegründeten Deutsch-Italienischen Gesellschaft (später Deutsch-Italienische Kulturgesellschaft). Er ist langjähriges Mitglied der 1963 gegründeten Arbeitsgemeinschaft der niedersächsischen Kommunalarchivare e. V. (ANKA), dessen Vorstand er von 1969 bis 1975 angehörte. 1969 wurde er, obwohl Nichtakademiker, in Anerkennung seiner Forschungstätigkeiten in die Historische Kommission Niedersachsen/Bremen berufen, der er seitdem angehört. Zimmermann ist langjähriges Mitglied des Niedersächsischen Landesvereins für Familienkunde, wo er 2006 zum Ehrenmitglied ernannt wurde, und des Heimatbundes Niedersachsen e. V., wo die Ernennung zum Ehrenmitglied 2008 erfolgte.[1]
Auszeichnungen
- 2009: Cord-Borgentrick-Stein, verliehen vom Heimatbund Niedersachsen[2]
- 2007: Johann-Christoph-Gatterer-Medaille, verliehen von der Deutschen Arbeitsgemeinschaft genealogischer Verbände (DAGV)
Publikationen (Auswahl)
- Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Herausgeber: Klaus Mlynek/Waldemar R. Röhrbein, Schlütersche Verlagsgesellschaft, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9. (Autor von zahlreichen Einzelbeiträgen)
- Hannoversche Geschichtsblätter. Hrsg.: Landeshauptstadt Hannover, Hahn, Hannover, ISSN 0342-1104. (Autor von etwa 30 Aufsätzen in diversen Einzelheften)
- Das kleine Hannoversche Geschichtsbuch. Anekdoten, Begebenheiten, Legenden. 1. Auflage, Leuenhagen und Paris, Hannover 2003, ISBN 3-923976-43-7.
- Hannover nach 1945. Hurra, wir leben noch! 1. Auflage, Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2001, ISBN 3-86134-712-1.
- Werke und Menschen. Streiflichter aus Hannovers Geschichte. 1. Auflage, Leuenhagen und Paris, Hannover 1996, ISBN 3-923976-15-1.
- Hannovers Geschichte in Zahlen. 7., erweiterte Auflage, Presse- und Informationsamt der Stadt Hannover, Hannover 1993. (Mit: Klaus Mlynek)
- Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover, Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6.
- Hannover. Geschichte unserer Stadt. 5., überarbeitete und erweiterte Auflage, Harenberg-Labs, Hannover 1988, ISBN 3-89042-027-3.
- Hannover in der Tasche. Bauten und Denkmäler von A bis Z. 2. Auflage, Feesche, Hannover 1988, ISBN 3-87223-046-8.
- Linden. Vom Bauerndorf zum Ihmezentrum. Historische Streifzüge zwischen Ricklingen und Ahlem. Harenberg-Labs, Hannover 1986, ISBN 3-89042-019-2.
- mit dem Untertitel Streifzüge durch Hannovers Geschichte erschienen die Bände
- Vom Kröpcke bis zum Ihmeufer ..., Harenberg Verlag, Hannover 1984, ISBN 3-89042-011-7
- Vom Steintor bis nach Herrenhausen .... Harenberg-Labs, Hannover 1986, ISBN 3-89042-018-4
- Zwischen Eilenriede und Kronsberg ..., Harenberg-Labs, Hannover 1987, ISBN 3-89042-022-2
- Von Anderten nach Stöcken ..., Harenberg-Labs, Hannover 1987, ISBN 3-89042-023-0
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Klaus Mlynek: Laudatio für Helmut Zimmermann anlässlich der Verleihung des Cord-Borgentrick-Steins am 24.11.2009. Heimatbund Niedersachsen, 24. November 2009, S. 1–5, abgerufen am 27. Juni 2010 (PDF-Datei).
- ↑ Karin Vera Schmidt: Zweiter Cord-Borgentrick-Stein für Helmut Zimmermann. Hannoversche Allgemeine, 18. Juni 2010, abgerufen am 28. Juni 2010.
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