Acorus

Acorus
Kalmus
Kalmus (Acorus calamus)

Kalmus (Acorus calamus)

Systematik
Überabteilung: Samenpflanzen (Spermatophyta)
Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Klasse: Einkeimblättrige (Liliopsida)
Ordnung: Kalmusartige (Acorales)
Familie: Kalmusgewächse
Gattung: Kalmus
Wissenschaftlicher Name der Familie
Acoraceae
Martinov
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Acorus
L.
Kalmus (Acorus calamus), Illustration.
Verbreitungsgebiet

Kalmus (Acorus) ist die einzige Gattung in der monotypischen Familie der Kalmusgewächse (Acoraceae), der einzigen Familie in der Ordnung der Kalmusartigen (Acorales). Sie gehören zu den Einkeimblättrigen Pflanzen (Liliopsida).

Inhaltsverzeichnis

Etymologie

Der Name Acorus stammt von griechisch Ἄκορον (Ákoron), einer Arzneipflanze, die Dioskurides als der Schwertlilie ähnlich beschreibt;[1] ob er wirklich den Kalmus meint, bleibt unsicher. Zu den deutschen Bezeichnungen siehe unter dem Artikel zur Art Acorus calamus.

Beschreibung

Kalmus-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Als Überdauerungsorgane bilden diese Sumpfpflanzen Rhizome. Wenn man Pflanzenteile verletzt riechen sie stark aromatisch. Die grundständigen und zweizeilig angeordneten Laubblätter sind ungestielt, einfach, flach, parallelnervig, unifazial und schwertförmig.

In einem ährigen Gesamtblütenstand sitzen mehrere kolbige Blütenstände zusammen. In Kolben sind viele Blüten angeordnet. Die Spatha ist stängelähnlich. Die zwittrigen Blüten sind unscheinbar, dreizählig und pentazyklisch (mit fünf Blütenblattkreisen). Die sechs gleichgestaltigen, freien Blütenhüllblätter sind bräunlich und häutig. Es sind zwei Kreise mit je drei freien, fertilen, gelben Staubblättern vorhanden. Meist drei (zwei bis vier) Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen mit zwei bis vier (selten bis fünf) Samenanlagen je Fruchtknotenkammer. Ein Griffel ist nicht erkennbar und so sitzen die Narben direkt auf den Fruchtknoten.

Die braunen bis rötlichen Kapselfrüchte oder Beeren besitzen ein dünnes, ledriges Perikarp.

Verwendung

Aus Kalmus wird das „Kalmusöl“ gewonnen, das in der Heilkunde und bei der Parfüm- und Likörherstellung (hier hauptsächlich für Magenbitter) verwendet wird. Kalmus gilt als kräftigend und appetitanregend.

Das Kauen der Wurzel kann leichte Halluzinationen verursachen. Verantwortlich hierfür sind Asarone. Diese besitzen eine dem Meskalin ähnliche Struktur.

Wichtige Inhaltsstoffe sind Proanthocyanidine.

Verbreitung

Die Kalmus-Arten sind in Nordamerika, Ägypten und von Europa bis Südostasien heimisch.

Kalmus ist eine Gattung schilfartiger Pflanzen und zählt zu den Röhrichtpflanzen. Sie besiedelt die Ufer von Flussläufen und Marschland.

Systematik

Die Kalmusgewächse sind wahrscheinlich die basalste Gruppe der Einkeimblättrigen Pflanzen. Früher wurde diese Gattung der Familie der Aronstabgewächse (Araceae) zugeordnet.

Es gibt zwei bis sechs Arten. Man unterscheidet die folgenden Arten beziehungsweise Unterarten:

  • Acorus americanus (Raf.) Raf. (Syn.: A. calamus var. americanus) (Alaska, Kanada und nördliche USA. Sibirien und temperierte Zonen Asiens).
  • Kalmus, genauer Arznei-Kalmus, (Acorus calamus L.) (Europa, temperierte Zonen Indiens, Himalaya und südliches Asien, überall auf der Welt kultiviert und oft verwildert).
  • Acorus gramineus Sol. ex Aiton (vom Himalaya bis Japan, Myanmar, Thailand, Philippinen):
    • Großer Kalmus (Acorus gramineus ssp. gramineus)
    • Zwerg-Kalmus (Acorus gramineus ssp. pusillus)
  • Breitblättriger Kalmus (Acorus latifolius Z.Y.Zhu) (China)
  • Acorus triqueter Turcz. ex Schott (Syn.: A. calamus var. angustatus) (östliches Asien, Japan und Taiwan).
  • Acorus xiangyeus Z.Y.Zhu (China)

Quellen

Einzelnachweise

  1. Dioskurides, De materia medica I, 2, deutsche Übersetzung mit Anmerkungen: Prof. Dr. J. Berendes, Stuttgart 1902, p. 25f.

Literatur

  • Elfrune Wendelberger: Pflanzen der Feuchtgebiete - Gewässer, Moore, Auen, Büchergilde Gutenberg, München 1986, ISBN 3-7632-3265-6 (bzw. BLV-Verlag, ISBN 3-405-12967-2)

Weblinks


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