Cäsar Pinnau

Cäsar Pinnau

Cäsar F. Pinnau (* 9. August 1906 in Hamburg; † 29. November 1988 ebenda) war ein deutscher Architekt.

Nach einer Tischlerlehre im väterlichen Betrieb in Hamburg studierte er in Abendkursen in Berlin Architektur und Innenarchitektur, kurz darauf an der Akademie für Angewandte Kunst in München bei Richard Berndl, Emil Preetorius und Joseph Wackerle.

Pinnau wurde nach seinem Studium Mitarbeiter des Architekten Fritz August Breuhaus de Groot, für den er 1930 bis 1937 u.a. repräsentative Villen entwarf. Zu seinen Arbeiten gehörte auch der Passagiertrakt des Luftschiffes LZ 129 „Hindenburg“ sowie Entwürfe für Luxus-Liner.

Albert Speer entdeckte den jungen Architekten für sich und erteilte Pinnau, der ab 1937 selbständig als Architekt arbeitete, oft Aufträge, darunter die Renovierung des Reichspräsidentenpalais anlässlich des Staatsbesuchs von Benito Mussolini, 1938 die Innengestaltung der Neuen Reichskanzlei und die Planung von Bauten für das Projekt Nord-Süd-Achse in Berlin Anfang der 40er Jahre. Im Jahr 1944 berief ihn Speer in den Arbeitsstab für den Wiederaufbau bombenzerstörter Städte. Seine Arbeit für das nationalsozialistische Regime und besonders für den Generalbauinspektor des NS-Regimes sollte ihn ein Leben lang verfolgen.

Aus einem ehemaligen Kriegsschiff entstand nach Pinnaus Plänen die Luxusyacht Christina O des Reedereimagnaten Aristoteles Onassis.

Für die Reederei Hamburg Süd entwarf Pinnau 1950 zunächst die Inneneinrichtungen der ersten vier Schiffe der Santa-Klasse, deren Äußeres sich noch an der Vorkriegsgestaltung orientierte. Bei zwei weiteren etwas größeren Einheiten dieser Klasse kamen dann erstmals die weichen Formen des New Look in der Gestaltung der Aufbauten zum tragen. Im Januar 1953 stellte die Reederei Hamburg Süd das erste Schiff dieses neuen Typs in Dienst, die Santa Theresa, im März folgte die Santa Inés. Ab Februar 1955 folgten die Cap-Schiffe, die bis 1956 acht Einheiten umfasste. Die weitestgehende Umsetzung des New Look bildeten die sechs Schiffe der Cap San-Reihe die 1961 mit der Cap San Diego ihren Abschluss fand.

Zu seinen Werken mit großer Bekanntheit in Hamburg gehören heute noch eine Villa, die er 1954 für den Importeur Vincent Bohlen errichtete (am 9. April 1999 unter Denkmalschutz gestellt), das Hochhaus Hamburg Süd und als Museums-Schiff die Cap San Diego.

Am 29. November 1988 starb Cäsar Pinnau in Hamburg und ist in der von ihm selbst entworfenen Grabstätte auf dem Ohlsdorfer Friedhof begraben.

Literatur

  • Ruth Pinnau, Joachim Fest: Cäsar Pinnau, Architekt. Verlag Christians, Hamburg 1995, ISBN 3-7672-1224-2.
  • Ruth Pinnau: Der Sieg über die Schwere. Cäsar Pinnau in meinem Leben. Edition Leck, Berlin 1993, ISBN 3-923190-82-4.
  • Herbert Wendt: Kurs Südamerika. Brücke zwischen zwei Kontinenten. Bielefeld 1958
  • Jörg Deuter: Pinnau, Cäsar. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, S. 453 f.

Weblinks


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