Cäsar von Hofacker

Cäsar von Hofacker
Cäsar von Hofacker

Caesar von Hofacker (* 11. März 1896 in Ludwigsburg; † 20. Dezember 1944 in Berlin-Plötzensee) zählte als Offizier der Luftwaffe zu den Verschwörern des Hitlerattentates vom 20. Juli 1944. Sein Vater war Generalleutnant Eberhard Alfred Konrad Karl von Hofacker, von 18. Mai 1908 bis 24. Juli 1910 als Oberst Kommandeur des Ulanen-Regiments „König Wilhelm I.“ (2.Württ.) Nr. 20.

Leben

Hofacker - seine Großtante war die Salonière Hildegard von Spitzemberg, seine Urgroßonkel Ludwig und Wilhelm von Hofacker - trat am 8. August 1914 als Kriegsfreiwilliger ins Ulanen-Regiment „König Wilhelm I.“ (2. Württembergisches) Nr. 20 ein und war ab 12. Dezember 1914 bei der 1. Eskadron im Einsatz. Am 7. Mai 1915 wurde er zum Unteroffizier, am 4. Dezember 1915 zum Vizewachtmeister d.R. und am 30. März 1916 zum Leutnant d.R. befördert. Am 7. Juni 1916 wurde er zur Ersatz-Eskadron, am 25. Dezember 1916 zur Ausbildung als Flugzeugführer zur Flieger-Ersatz-Abteilung 5 versetzt (Kriegsrangliste des Regiments lfd. Nummer 428).

Am 3. April 1917 wurde er auf Wunsch König Wilhelms II. von Württemberg wieder zur Ersatz-Eskadron des Regiments versetzt. Er wurde am 10. Mai 1917 zur 26. Infanterie-Division versetzt und zur Deutschen Militärmission in der Türkei kommandiert. Dort kam er am 20. Oktober 1918 in französische Gefangenschaft. Er wurde am 14. März 1920 aus der Gefangenschaft, am 17. März 1920 aus dem Heeresdienst entlassen.

Nach dem Studium wurde er 1925 zum Dr. jur. promoviert und war seit 1927 Mitarbeiter, seit 1936 Prokurist der Vereinigten Stahlwerke in Berlin; 1931 trat er dem Stahlhelm-Bund der Frontsoldaten bei. 1939 als Reserveoffizier zur Wehrmacht eingezogen, wurde ihm nach der Besetzung Frankreichs 1940 die Leitung des Referats „Eisen und Stahl“ bei der deutschen Militärverwaltung in Paris übertragen.

Durch seinen Freund Fritz-Dietlof von der Schulenburg seit 1942 über die militärische Verschwörung gegen Hitler unterrichtet, ließ er sich 1943 in den persönlichen Stab von General Carl-Heinrich von Stülpnagel versetzen und stellte die Verbindung zwischen der militärischen Opposition in Paris und Berlin um seinen Vetter Claus Graf Schenk von Stauffenberg her. Er verfügte über Kontakte zur Résistance und zum Komitee Freies Deutschland für den Westen in Frankreich. Hofacker gewann Anfang Juli 1944 Erwin Rommel für die Verschwörung, leitete am 20. Juli 1944 den Umsturzversuch in Paris und wurde nach dessen Scheitern verhaftet, nannte unter Folter Hans Speidel als Mitwisser und Rommel als (passiven) Billiger der Verschwörung. Speidel sagte aus, dass er wohl von dem geplanten Anschlag wusste, diese Information aber „pflichtgemäß“ an seinen Vorgesetzten Rommel weitergegeben habe und bezichtigte diesen somit der Unterlassung, um seinen eigenen Hals zu retten.

Von Hofacker wurde am 30. August 1944 vom Volksgerichtshof zum Tod verurteilt und am 20. Dezember desselben Jahres im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee erhängt.

Literatur

  • Eberhard Birk: Stauffenbergs Mann in Paris In: Streitkräfteamt, Informations- und Medienzentrale der Bundeswehr (Hrsg.): IFDT - Information für die Truppe. 3/2003.
  • Friedrich Freiherr Hiller v. Geartringen: Cäsar von Hofacker, in: Joachim Mehlhausen (Hrsg.): Zeugen des Widerstandes, J.C.B. Mohr, Tübingen, 1996, ISBN 3-16-146535-0
  • Gottfried Hamacher. Unter Mitarbeit von André Lohmar: Gegen Hitler - Deutsche in der Résistance, in den Streitkräften der Antihitlerkoalition und der Bewegung „Freies Deutschland“ : Kurzbiographien. Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin. Band 53. ISBN 3-320-02941-X (PDF)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Caesar von Hofacker — (* 11. März 1896 in Ludwigsburg; † 20. Dezember 1944 in Berlin Plötzensee) war als deutscher Offizier der Luftwaffe am Attentat vom 20. Juli 1944 auf Hitler beteiligt. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Erinnerung …   Deutsch Wikipedia

  • Caesar von Hofacker — Born 2 March 1896(1896 03 02) Ludwigsb …   Wikipedia

  • Freiherren von Süßkind — Wappen der Familie von Süßkind Die Familie von Süßkind geht auf Johann Gottlieb Süßkind zurück, der 1821 vom bayerischen König Maximilian I. Joseph in den Freiherrenstand erhoben und zum „Königlich Bayerischen Kämmerer“ ernannt wurde.… …   Deutsch Wikipedia

  • Günther von Kluge — Infobox Military Person name= Günther Hans von Kluge born=birth date|1882|10|30|df=y died=death date and age|1944|8|19|1882|10|30|df=y placeofbirth= Posen, Province of Posen, German Empire placeofdeath= Metz, France caption= Generalfeldmarshall… …   Wikipedia

  • Liste von Theologen — und Theologinnen: christlich islamisch Bahai Christlich Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T …   Deutsch Wikipedia

  • Erwin Eugen Johannes Rommel — Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und… …   Deutsch Wikipedia

  • Johannes Erwin Eugen Rommel — Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und… …   Deutsch Wikipedia

  • Persönlichkeiten des 20. Juli 1944 — Würdigung der Widerstandskämpfer: Block 3 der Deutschen Bundespost von 1964 zum 20. Jahrestag des Attentats auf Adolf Hitler Die Liste der Persönlichkeiten des 20. Juli 1944 umfasst die Beteiligten, Mitwisser und Fluchthelfer beim gescheiterten… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste Frankfurter Straßennamen/C — Inhaltsverzeichnis 1 Quellen 2 Einzelnachweise // Frankfurter Straßennamen   A B C D …   Deutsch Wikipedia

  • Список основных участников заговора 20 июля 1944 года — Почтовая марка, выпущенная к двадцатилетию событий 20 июля В списке в алфавитном порядке представлены основные участники заговора, преследовавшего цели убийства Адольфа Гитлера и свержения нацистского ре …   Википедия

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”