- Cölestin Josef Ganglbauer
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Cölestin Josef Ganglbauer OSB (* 20. August 1817 in Thanstetten, heute Schiedlberg; † 14. Dezember 1889 in Wien) war römisch-katholischer Erzbischof von Wien und Kardinal.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ganglbauer war das erste von vier Kindern der Kleinbauern und Pferdehändler Johann und Katharina Ganglbauer. Er trat 1838 in das Stift Kremsmünster ein und wurde am 22. Juli 1843 zum Priester geweiht. Zunächst war er Kaplan in Neuhofen an der Krems, unterrichtete am Stiftsgymnasium, war dann Leiter des Stiftskonvikts und ab 1875 Prior. Am 19. April 1876 wurde er zum Abt des Stiftes Kremsmünster gewählt und konnte die Renovierung des Stiftes und der Stiftskirche anlässlich der 1100-Jahrfeier im Jahr 1877 abschließen. Er war auch Mitglied des Herrenhauses des österreichischen Reichsrats.
Bei der Festtafel anlässlich der 1100-Jahrfeier am 18. August 1877 war der Kaiser wegen des Trinkspruches des Abtes beeindruckt. Ganglbauer präsentierte sich josephinisch und liberal-kaisertreu, vor allem weil er zuerst auf den Kaiser anstieß, dann erst auf den Papst.[1] Als dann 1881 der Erzbischofsstuhl von Wien vakant wurde, votierte der Kaiser für den Abt von Kremsmünster. Ganglbauer wurde am 22. März 1881 ernannt, er war nun der zweite zum Wiener Bischof avancierte Abt von Kremsmünster: Erster war Anton Wolfradt. Am 28. August 1881 fand die Bischofsweihe durch den Apostolischen Nuntius in Österreich, Serafino Vannutelli, in Kremsmünster statt. Am 10. November 1884 ernannte ihn Papst Leo XIII. zum Kardinal mit der Titelkirche Sant'Eusebio.
Ganglbauer gründete den Allgemeinen Wiener Kirchenbauverein, um in den Arbeiterbezirken Wiens neue Kirchen zu errichten. Durch seine Unterstützung konnte Anton Maria Schwartz am 24. November 1889 die Kongregation der Kalasantiner in Wien gründen, die sich die Arbeiterseelsorge zur Aufgabe gemacht hat. Zwei Jahre vor der Sozialenzyklika Rerum Novarum widmete er am 20. Februar 1889 der sozialen Frage einen Hirtenbrief. Er förderte auch den Kirchengesang, die Kirchenmusik und das katholische Vereinswesen.
Nach seinem Tod wurde er in der Gruft des Wiener Stephansdomes bestattet. Im Jahr 1886 wurde in Wien Ottakring (16. Bezirk) die Ganglbauergasse nach ihm benannt.
Literatur
- Ekkart Sauser: Cölestin Josef Ganglbauer. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 16, Herzberg 1999, ISBN 3-88309-079-4, Sp. 549–551.
- Franz Loidl: Geschichte des Erzbistums Wien. Herold, Wien 1983, ISBN 3-7008-0223-4
- Ernst Tomek: Kirchengeschichte Österreichs. Tyrolia, Innsbruck - Wien - München 1935-59
- Josef Wodka: Kirche in Österreich. Wegweiser durch ihre Geschichte. Herder, Wien 1959
Weblinks
- Eintrag zu Cölestin Josef Ganglbauer auf catholic-hierarchy.org (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Franz Loidl: Cölestin Joseph Kardinal Ganglbauer, Fürsterzbischof von Wien (Sonderabruck aus Beiträge zur Wiener Diözesangeschichte 1964), S. 13.
Vorgänger Amt Nachfolger Johann Rudolf Kutschker Erzbischof von Wien
1881–1889Anton Josef Gruscha Kategorien:- Kardinal (19. Jahrhundert)
- Erzbischof von Wien
- Römisch-katholischer Bischof (19. Jahrhundert)
- Mitglied des Herrenhauses (Österreich)
- Abt (Kremsmünster)
- Benediktiner
- Korporierter im CV
- Träger des Franz-Joseph-Ordens (Ausprägung unbekannt)
- Österreicher
- Geboren 1817
- Gestorben 1889
- Mann
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