DB-Baureihe V 80

DB-Baureihe V 80
DB-Baureihe V 80
DB-Baureihe 280
V80 002 in Nürnberg-Langwasser
Nummerierung: DB V 80 001–010
ab 1968 BR 280
Anzahl: 10
Hersteller: MaK, Krauss-Maffei
Baujahr(e): 1952
Ausmusterung: 1976-1978
Achsformel: B'B'
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 12.800 mm
Gesamtradstand: 9.200 mm
Dienstmasse: 58,0 t
Reibungsmasse: 58,0 t
Radsatzfahrmasse: 14,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h
Installierte Leistung: 810 kW
Anfahrzugkraft: 190 kN
Leistungskennziffer: 14 kW/t
Treibraddurchmesser: 950 mm
Motorentyp: 1×12 Zyl.
Motorbauart: MTU MB 12 V 493 TZ
Leistungsübertragung: hydraulisch
Tankinhalt: 2.250 l
Antrieb: dieselhydraulisch
Bremse: Druckluftbremse

Die Baureihe V 80 bezeichnete den ersten, neu entwickelten Dieselloktyp der Deutschen Bundesbahn für den Streckendienst, welcher ab 1968 als Baureihe 280 bezeichnet wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Diese Lokomotivtype wurde als erste neu entwickelte Diesellok für den Streckendienst der Deutschen Bundesbahn (DB) gebaut. Die Baureihe wurde Anfang der 1950er Jahre in einer Anzahl von nur 10 Exemplaren gebaut, bildeten aber die Grundlage aller weiteren Entwicklungen der DB auf diesem Sektor.

Die Lokomotiven waren zunächst auf die Bahnbetriebswerke Frankfurt am Main und Bamberg verteilt. In Frankfurt (Main) kamen sie im Vorortverkehr Frankfurt (Main) Hbf–Bad Homburg v. d. Höhe bzw. nach Kronberg zum Einsatz und zogen auch Eilzüge zwischen Frankfurt (Main) und Köln. Die Bamberger Maschinen kamen im Nürnberger Vorortverkehr sowie auf diversen Nebenbahnen rund um Bamberg zum Einsatz. Ab 1963 wurden dann alle Loks im Bamberg zusammengefasst und übernahmen Personen- und Güterzugleistungen auf vielen Nebenbahnen in Nordbayern.

Das Nebenbahnsterben in den 1970er Jahren führte dazu, dass sich die DB zwischen 1976 und 1978 von den nur zehn Exemplaren trennen konnte, da auch ausreichend Lokomotiven der vergleichbaren Baureihe V 100 verfügbar waren.

Konstruktion

Museumslok V 80 002 in Koblenz Hbf

Typisch für das Erscheinungsbild war der in beide Richtungen nutzbare Führerstand in der Fahrzeugmitte, der die Motorräume überragte. Die Kombination eines einzelnen Mittenführerstandes mit zwei vollverkleideten, innen begehbaren Enden ist im deutschen Lokomotivbau einzigartig.

In der grundlegenden Konstruktion hatte die V 80 Elemente, die auch bei sämtlichen nachfolgenden Dieselloktypen verwendet wurden: mittelschnelllaufender Dieselmotor, hydraulisches Getriebe, Kraftübertragung auf die Achsen mittels Gelenkwellen. Ursprünglich waren drei verschiedene Motoren mit 800 bis 1000 PS eingebaut; später erfolgte der Einbau von 1.100 PS starken MTU-Motoren. Alle Motoren waren aufgeladene V12-Viertaktdieselmotoren.

Verbleib

Überreste einiger der ausgebrannten Loks im Museumslokschuppen, hinten die V 80 002

Die Lokomotiven der Baureihe 280 wurden nach ihrer Ausmusterung zum größten Teil an verschiedene Privatbahnen und an Gleisbaufirmen in Italien verkauft. Ein Exemplar, die V 80 002, welches die Deutsche Bahn selbst als Museumslok unterhielt, wurde beim großen Lokschuppenbrand des Nürnberger Verkehrsmuseums am 17. Oktober 2005 ein Opfer der Flammen. Kurz danach wurden alle abgebrannten Dieselloks des Museumsbestandes verschrottet.

Seit Mitte Oktober 2005 befindet sich die erste, von Krauss-Maffei gebaute V 80 wieder in Deutschland. Die Lok V 80 001 wurde von einem Sammler, welchem auch die Museumslok 212 203 gehört, erworben und von Italien zurück nach Deutschland überführt.

Als Ersatz für die 2005 in Nürnberg verbrannte V 80 002 erhielt das DB Museum im Juni 2008 im Tausch gegen eine Diesellok der Baureihe 216 aus dem eigenen Bestand die seinerzeit letztgebaute V 80, die V 80 005, von ihrem italienischen Eigentümer übereignet.

Literatur

  • Peter Große, Josef Högemann: Die Baureihe V 80 - Die Urahnin der deutschen Diesellokomotiven und ihre Schwestern. EK-Verlag, Freiburg 2009, ISBN: 978-3-88255-188-4

Weblinks


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