- Krauss-Maffei
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Krauss-Maffei Rechtsform GmbH Sitz München Deutschland Leitung Dietmar Straub (CEO, bis Dezember 2011), Jan Olaf Siebert (CEO, ab Januar 2012),[1] Karlheinz Bourdon (seit 2008), Frank Peters (seit 2009), Hans Ulrich Golz (seit 2010) Mitarbeiter 2122 (2008) Umsatz 614 Mio. Euro (2008) Bilanzsumme 255 Mio. Euro (2008) Branche Maschinenbau Website www.krauss-maffei.de Die KraussMaffei Technologies GmbH ist ein deutsches Industrieunternehmen und die operative Tochtergesellschaft der Holding KraussMaffei AG.
Inhaltsverzeichnis
Überblick
Krauss-Maffei, hervorgegangen aus der ehemaligen Mannesmann Plastics Machinery GmbH, ist Weltmarktführer[2] bei Maschinen und Anlagen für die Kunststoff und Kautschuk erzeugende und verarbeitende Industrie und bietet als der weltweit einzige Anbieter drei in diesem Bereich wesentliche Maschinentechnologien an. Unter der Marke KraussMaffei die Spritzgieß- und Reaktionstechnik, unter der Marke KraussMaffei Berstorff die Extrusionstechnik bis hin zu kompletten Anlagen. Die Gruppe hatte einen Jahresumsatz von 950 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2006/07.
Geschichte
Die ursprüngliche Krauss-Maffei AG entstand, als die Lokomotivfabrik Maffei (gegr. 1838 in München-Hirschau) in Folge der Wirtschaftskrise in Konkurs ging und von dem Konkurrenten Krauss & Co. (gegr. 1860 in Allach) 1931 übernommen wurde. Beide waren bis dahin führende deutsche Hersteller von Lokomotiven unterschiedlicher Bauart; Maffei baute auch andere Fahrzeuge mit Dampfantrieb und in den 1950er Jahren auch mit Verbrennungsmotoren, u. a. Lokomotiven und Omnibusse. Nach dem Firmenzusammenschluss wurden die Betriebsstätten in München-Hirschau 1938 aufgegeben und der Standort München-Allach ausgebaut.
Das Unternehmen gehörte zum Buderus-Konzern (K.F.Flick-Konzern) in Wetzlar, wurde danach stufenweise zwischen 1989 und 1996 durch den Mannesmann-Konzern erworben und fusionierte 1999 mit der Mannesmann DEMAG AG zur Mannesmann Demag Krauss Maffei AG.
Die Mannesmann Demag Krauss-Maffei AG wurde im Zuge der Übernahme von Mannesmann durch Vodafone an Siemens verkauft; sie gehörte zunächst zur Atecs Mannesmann AG, einer Industrie-Holding von Siemens, bevor sie 2002 an die US-amerikanische Beteiligungsgesellschaft KKR weiterveräußert wurde. 2005 verkaufte KKR die gesamte Gruppe an die Beteiligungsgesellschaft Madison Capital Partners in Chicago.
Seit 1957 baut das Unternehmen Spritzgießmaschinen. Die Kunststoffmaschinenfertigung von Krauss-Maffei hat seit 1986 die Rechtsform einer selbstständigen GmbH. Zum Januar 1998 wurde dieser Bereich der Mannesmann Plastics Machinery GmbH (MPM), München, zugeordnet. MPM wurde 2006 an die US-amerikanische Beteiligungsgesellschaft Madison Capital Partners veräußert und firmiert seit Ende 2007 unter dem Namen KraussMaffei AG.
Ehemalige Geschäftsfelder
Bereits in den 1930er Jahren stellte das Unternehmen Ketten- und Panzerfahrzeuge her. Im Zweiten Weltkrieg stellte es die Produktion vollständig auf die Rüstungsproduktion, insbesondere auf den Panzerbau, um. Mit der Wiederbewaffnung wurde die Wehrtechnik reaktiviert. 1963 bekam Krauss-Maffei den Zuschlag für die Panzerserie Leopard (ab 1979 durch den Leopard 2 abgelöst); 1976 ging der Flugabwehrkanonenpanzer Gepard nach 10-jähriger Entwicklungszeit in Produktion.
In den 1970er Jahren war Krauss-Maffei auch an der Entwicklung der Transrapid-Schwebebahn beteiligt. Auf dem Werksgelände befand sich damals eine ca. 900 Meter lange Versuchsstrecke für den Transrapid 02 und den Transrapid 03 sowie ab 1976 eine 2.400 Meter lange Teststrecke für das Transrapid-04-Fahrzeug. Beide Strecken wurden Anfang der 1980er Jahre abgerissen.
Die Krauss-Maffei Wehrtechnik GmbH fusionierte 1999 mit dem Rüstungsunternehmen Wegmann & Co. aus Kassel zur Krauss-Maffei Wegmann GmbH. Die Kooperation von Wegmann und Krauss-Maffei bestand schon Jahrzehnte vor der Fusion; so hatte Wegmann für viele Krauss-Maffei-Panzer u. a. die Waffentürme zugeliefert. Zur „Panzer-Familie“ des Konzerns gehören neben den Kampfpanzern auch Pionierpanzer, Flugabwehr, Artillerie-, Späh- und Transportpanzer. Auch heute läuft, wie zur Zeit des Leopard 2, der größte Teil des Exports in Form von Produktionslizenzen oder Co-Produktionen unter Beteiligung der nationalen Industrie.
Die Lokomotivsparte heißt seit 1999 Siemens Krauss-Maffei Lokomotiven GmbH und ist seit 2001 vollkommen in die Siemens AG integriert. Das Lokomotivwerk München-Allach fertigt heute (2010) pro Jahr etwa 200 Loks einzeln in Handarbeit je nach Kundenwunsch in rund dreimonatiger Bauzeit.
Literatur
- Alois Auer (Hrsg.): Krauss-Maffei. Lebenslauf einer Münchner Fabrik und ihrer Belegschaft. Bericht u. Dokumentation von Gerald Engasser. 3K-Verlag, Kösching 1988, ISBN 3-924-94019-3, (Schriftenreihe des Archivs der Münchner Arbeiterbewegung e.V. 1).
- Krauss-Maffei AG, München, Presse und PR in Zusammenarbeit mit dem Hermann Merker Verlag GmbH, Fürstenfeldbruck (Hrsg.): Krauss Maffei - 150 Jahre Fortschritt durch Technik - 1838−1988. Hermann Merker Verlag GmbH, Fürstenfeldbruck 1988, ISBN 3-922404-07-3.
Weblinks
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Commons: Krauss-Maffei – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Offizielle Website
- Karl Schmidt, Krauss-Maffei, in: Historisches Lexikon Bayerns
Einzelnachweise
- ↑ Mitteilung des Unternehmens (aufgerufen am 18. Oktober 2011)
- ↑ Florian Langenscheidt, Bernd Venohr (Hrsg.): Lexikon der deutschen Weltmarktführer. Die Königsklasse deutscher Unternehmen in Wort und Bild. Deutsche Standards Editionen, Köln 2010, ISBN 978-3-86936-221-2.
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