- DHB-Pokal
-
Der DHB-Pokal ist der wichtigste deutsche Handball-Pokalwettbewerb für Vereinsmannschaften. Er wird jährlich vom Ligaverband der Handball-Bundesliga (HBL) veranstaltet. Bis in die 1990er Jahre war der namensgebende Deutsche Handballbund (DHB) Veranstalter des Wettbewerbs. Der Name wurde aus Gründen der Tradition beibehalten.
In der DDR wurde bis 1991 der FDGB-Pokal ausgerichtet.
Inhaltsverzeichnis
Modus
Neben dem laufenden Spielbetrieb in den Handball-Ligen wird der Pokalwettbewerb im Ausscheidungsverfahren bestritten. Es nehmen jährlich 106 Mannschaften daran teil, darunter alle Bundesligisten (1. und 2. Bundesliga) der Vorsaison. Die weiteren 52 Vereine qualifizieren sich über regionale Pokalwettbewerbe.
Der DHB-Pokal wird in insgesamt sieben aufeinander folgenden K.o.-Runden ausgetragen, deren letzte das Endspiel ist. Bis 2011 erhielten in der ersten Runde alle 18 aktuellen Mannschaften der 1. Bundesliga sowie vier weitere Vereine ein Freilos; ab 2011 werden die Bundesliga-Vereine erst ab der dritten statt der zweiten Runde in den DHB-Pokal einsteigen[1].
Der DHB-Pokalsieger ist in der folgenden Saison zur Teilnahme am Europapokal der Pokalsieger berechtigt und spielt zu Beginn der Folgesaison gegen den deutschen Meister um den HBL-Supercup.
Finalspiele
Von 1981 bis 1992 wurde das Finale des DHB-Pokals mit Hin- und Rückspiel in den jeweiligen Heimhallen der Finalisten ausgetragen. 1993 hat der Deutsche Handballbund beschlossen, ein Endspiel-Wochenende (Final Four) zu veranstalten. Am Final Four nehmen die Sieger der Viertelfinal-Spiele teil und ermitteln den DHB-Pokalsieger, dabei werden die beiden Halbfinalbegegnungen auf einem Samstag und das Finale am unmittelbar darauf folgenden Sonntag gespielt. Die Erstauflage des Final Four wurde in Frankfurt am Main ausgetragen, seit 1994 ist Hamburg der regelmäßige Austragungsort. Bis 2002 wurde das Turnier in der Sporthalle Hamburg ausgetragen, seither in der Color Line Arena. In der Multifunktionsarena entwickelte sich das Final Four zu einem Event und der Pokalwettbewerb gewann an Attraktivität bei Vereinen und Besuchern. Mittlerweile ist die Color Line Arena an den Endspiel-Wochenenden ausverkauft, so dass über 25.000 Zuschauer die Spiele live verfolgen. Die Handball Bundesliga GmbH (HBL) hat den ursprünglich bis 2007 laufenden Vertrag mit der Color Line Arena im Jahr 2006 vorzeitig bis 2012 verlängert.
Ende 2004 gab die HBL bekannt, dass die Hamburger Sparkasse das Titelsponsoring für die Veranstaltungen bis einschließlich 2007 übernimmt. Offiziell hieß die Veranstaltung seit 2005 Haspa Final Four. Die Lufthansa übernahm 2008 das Titelsponsoring von der Hamburger Sparkasse. Seitdem heißt das Turnier Lufthansa Final Four.
Im Jahr 2005 wurde zum ersten Mal ein Spiel um den 3. Platz ausgetragen, da die Möglichkeit bestand, dass sich beide Finalteilnehmer, die SG Flensburg-Handewitt und der THW Kiel, über die Handball-Bundesliga für die Champions League qualifizieren. Vor dem Finale am Sonntag gewann die HSG Nordhorn gegen Frisch Auf Göppingen und qualifizierte sich für den Europapokal der Pokalsieger. Das gleiche passierte nochmal im Jahr 2010, als sich der TuS Nettelstedt-Lübbecke gegen den VfL Gummersbach durchsetzte.
DHB-Pokalsieger
In den Jahren 1998 bis 2000 schaffte der THW Kiel es als erster Verein in Deutschland, den DHB-Pokal dreimal hintereinander zu gewinnen. Danach gelang das noch der SG Flensburg-Handewitt von 2003 bis 2005 und wieder dem THW Kiel von 2007 bis 2009.
Jahr Verein Jahr Verein Jahr Verein Jahr Verein 1975 TSV Grün-Weiß Dankersen 1987 TV Großwallstadt 1999 THW Kiel 2011 THW Kiel 1976 TSV Grün-Weiß Dankersen 1988 TUSEM Essen 2000 THW Kiel 2012 1977 VfL Gummersbach 1989 TV Großwallstadt 2001 VfL Bad Schwartau 1978 VfL Gummersbach 1990 TSV Milbertshofen 2002 TBV Lemgo 1979 TSV Grün-Weiß Dankersen 1991 TUSEM Essen 2003 SG Flensburg-Handewitt 1980 TV Großwallstadt 1992 TUSEM Essen 2004 SG Flensburg-Handewitt 1981 TuS Nettelstedt 1993 SG Wallau-Massenheim 2005 SG Flensburg-Handewitt 1982 VfL Gummersbach 1994 SG Wallau-Massenheim 2006 HSV Hamburg 1983 VfL Gummersbach 1995 TBV Lemgo 2007 THW Kiel 1984 TV Großwallstadt 1996 SC Magdeburg 2008 THW Kiel 1985 VfL Gummersbach 1997 TBV Lemgo 2009 THW Kiel 1986 MTSV Schwabing 1998 THW Kiel 2010 HSV Hamburg DHB-Pokal-Endspiele
Jahr Sieger Logo Ergebnisse Logo Finalist 1975 TSV Grün-Weiß Dankersen 15 : 14 TSV 1896 Rintheim 1976 TSV Grün-Weiß Dankersen 13 : 12 SG Dietzenbach 1977 VfL Gummersbach 16 : 14 TV Hüttenberg 1978 VfL Gummersbach 14 : 11 TV Hüttenberg 1979 TSV Grün-Weiß Dankersen 19 : 14 THW Kiel 1980 TV Großwallstadt 17 : 15 TuS Nettelstedt 1981 TuS Nettelstedt 15 : 19 & 22 : 17 VfL Günzburg 1982 VfL Gummersbach 18 : 19 & 18 : 12 TV Großwallstadt 1983 VfL Gummersbach 15 : 14 & 23 : 16 TuSEM Essen 1984 TV Großwallstadt 17 : 20 & 20 : 14 Reinickendorfer Füchse 1985 VfL Gummersbach 20 : 16 & 30 : 19 TV Großwallstadt 1986 MTSV Schwabing 32 : 29 & 16 : 18 VfL Gummersbach 1987 TV Großwallstadt 16 : 15 & 21 : 22 TuRU Düsseldorf 1988 TuSEM Essen 25 : 18 & 28 : 21 SG Wallau-Massenheim 1989 TV Großwallstadt 21 : 21 & 21 : 18 VfL Gummersbach 1990 TSV Milbertshofen 16 : 12 & 17 : 17 THW Kiel 1991 TuSEM Essen 21 : 16 & 17 : 20 TV Niederwürzbach 1992 TuSEM Essen 20 : 19 & 19 : 20 (5 : 4 i.S.) SG Flensburg-Handewitt 1993 SG Wallau-Massenheim 24 : 21 TSV Bayer Dormagen 1994 SG Wallau-Massenheim 17 : 14 SG Flensburg-Handewitt 1995 TBV Lemgo 24 : 18 HSV Düsseldorf 1996 SC Magdeburg 20 : 18 TuSEM Essen 1997 TBV Lemgo 28 : 23 (14 : 11) HSG Dutenhofen/Müncholzhausen 1998 THW Kiel 30 : 15 (11 : 6)TV Niederwürzbach 1999 THW Kiel 28 : 19 (14 : 9)TBV Lemgo 2000 THW Kiel 26 : 25 n.V. (20 : 20, 11 : 11) SG Flensburg-Handewitt 2001 VfL Bad Schwartau 26 : 22 (10 : 13) HSG Wetzlar 2002 TBV Lemgo 25 : 23 ( 9 : 10)SC Magdeburg 2003 SG Flensburg-Handewitt 31 : 30 n.V. (27 : 27, 16 : 12) TuSEM Essen 2004 SG Flensburg-Handewitt 29 : 23 (14 : 8)HSV Hamburg 2005 SG Flensburg-Handewitt 33 : 31 (16 : 13) THW Kiel 2006 HSV Hamburg 26 : 25 ( 9 : 10)Rhein-Neckar Löwen 2007 THW Kiel 33 : 31 (15 : 19) Rhein-Neckar Löwen 2008 THW Kiel 32 : 29 (17 : 18) HSV Hamburg 2009 THW Kiel 30 : 24 (15 : 12) VfL Gummersbach 2010 HSV Hamburg 34 : 33 n.V. (33 : 30; 30 : 30; 15 : 15) Rhein-Neckar Löwen 2011 THW Kiel 30 : 24 (16 : 13) SG Flensburg-Handewitt 2012 Erfolgreichste Vereine
Rang Logo Verein Titel Finale Titeljahre 1. THW Kiel 7 10 1998, 1999, 2000, 2007, 2008, 2009, 2011 2. VfL Gummersbach 5 8 1977, 1978, 1982, 1983, 1985 3. TV Großwallstadt 4 6 1980, 1984, 1987, 1989 4. SG Flensburg-Handewitt 3 7 2003, 2004, 2005 5. TUSEM Essen 3 6 1988, 1991, 1992 6. TBV Lemgo 3 4 1995, 1997, 2002 7. GWD Minden 3 3 1975, 1976, 1979 8. HSV Hamburg 2 4 2006, 2010 9. SG Wallau-Massenheim 2 3 1993, 1994 10. TuS Nettelstedt-Lübbecke 1 2 1981 SC Magdeburg 1 2 1996 12. MTSV Schwabing 1 1 1986 TSV Milbertshofen 1 1 1990 VfL Bad Schwartau 1 1 2001 Einzelnachweise
DHB-Pokal-Wettbewerbe seit 19751975 | 1976 | 1977 | 1978 | 1979 | 1980 | 1981 | 1982 | 1983 | 1984 | 1985 | 1986 | 1987 | 1988 | 1989 | 1990 | 1991 | 1992 | 1993 | 1994 | 1995 | 1996 | 1997 | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
DHB-Pokal — The DHB Pokal (English: German Handball Federation Cup) is an elimination handball tournament held annually. It is the second most important national title in German handball after the Bundesliga championship. DHB Pokal Champions [1] Year Winner… … Wikipedia
DHB-Pokal 2006 — DHB Pokal 2005/06. Inhaltsverzeichnis 1 Herren 1.1 1. Runde 1.2 2. Runde 1.3 3. Runde 1.4 4. Runde … Deutsch Wikipedia
DHB-Pokal (Frauen) — Der DHB Pokal der Frauen ist der wichtigste deutsche Hallenhandball Pokalwettbewerb für Frauenhandballmannschaften. Der DHB Pokalsieger ist in der folgenden Saison zur Teilnahme am Europapokal der Pokalsieger berechtigt. In der DDR wurde bis 1991 … Deutsch Wikipedia
DHB-Pokal 2010 — Die Handballspiele um den DHB Pokal 2010 der Männer fanden zwischen August 2009 und April 2010 statt. Die Endrunde, das Final Four, wurde am 10. und 11. April 2010 in der Color Line Arena in Hamburg ausgespielt. Der THW Kiel war Titelverteidiger … Deutsch Wikipedia
DHB-Pokal 2008 — Die Handballspiele um den DHB Pokal 2008 der Männer fanden zwischen August 2007 und März 2008 statt. Die Endrunde, das Final Four, wurde am 29. und 30. März 2008 in der Color Line Arena in Hamburg ausgespielt. Der THW Kiel war Titelverteidiger,… … Deutsch Wikipedia
DHB-Pokal 2011 — Die Handballspiele um den DHB Pokal 2011 der Männer fanden zwischen August 2010 und Mai 2011 statt. Die Endrunde, das Final Four, wurde am 7. und 8. Mai 2011 in der Color Line Arena in Hamburg ausgespielt. Der HSV Hamburg war Titelverteidiger,… … Deutsch Wikipedia
DHB-Pokal 2009 — Die Handballspiele um den DHB Pokal 2009 der Männer fanden zwischen August 2008 und Mai 2009 statt. Die Endrunde, das Final Four, wurde am 9. und 10. Mai 2009 in der Color Line Arena in Hamburg ausgespielt. Der THW Kiel war Titelverteidiger, die… … Deutsch Wikipedia
DHB-Pokal 2012 — Die Handballspiele um den DHB Pokal 2012 der Männer finden zwischen August 2011 und Mai 2012 statt. Die Endrunde, das Final Four, wird am 5. und 6. Mai 2012 in der Color Line Arena in Hamburg ausgespielt. Titelverteidiger ist der THW Kiel.… … Deutsch Wikipedia
DHB-Pokal der Frauen 2009/10 — Die Handballspiele um den DHB Pokal 2010 der Frauen fanden zwischen 3. September 2009 und 2. Mai 2010 statt. Die Endrunde, das Final Four, wurde am 1. und 2. Mai 2010 in der Erdgasarena in Riesa ausgespielt. Inhaltsverzeichnis 1 Hauptrunden 1.1 1 … Deutsch Wikipedia
DHB-Pokal der Frauen 2010/11 — Die Handballspiele um den DHB Pokal 2011 der Frauen beginnen am 3. September 2010 und enden mit dem Final Four am 22. Mai 2011. Bayer Leverkusen ist der Titelverteidiger, die ihren 9. Titel in der vorherigen Saison gewonnen haben.… … Deutsch Wikipedia