HSG Wetzlar

HSG Wetzlar
HSG Wetzlar
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Voller Name Handballspielgemeinschaft Wetzlar
Gegründet 1904 (TSV)
1992 (HSG)
Vereinsfarben grün, weiß
Halle Rittal Arena Wetzlar
Plätze 5.000 Plätze
Geschäftsführer Björn Seipp
Trainer Gennadij Chalepo
Jochen Beppler
Liga 1. Bundesliga
2010/2011
Rang 11. Platz
DHB-Pokal 2. Runde
Homepage www.hsg-wetzlar.de
Größte Erfolge
National DHB-Pokalfinalist 1997, 2001
4x Deutscher Jugendmeister 1980, 1982, 1984, 2002[1]
International Europapokal der Pokalsieger-Finalist 1998

Die HSG Wetzlar ist ein deutscher Handballverein aus der hessischen Stadt Wetzlar. Die erste Männermannschaft der HSG spielt seit 1998 ununterbrochen in der ersten Handball-Bundesliga, die als eine der stärksten Handballligen der Welt gilt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1904 wurde der TSV Dutenhofen und 1909 der TV Münchholzhausen gegründet[2]. Aus den traditionsreichen Handballabteilungen dieser beiden Wetzlarer Stadtteil-Vereine wurde 1992 die Handballspielgemeinschaft Dutenhofen/Münchholzhausen gebildet, der Stammverein der HSG Wetzlar. Seit der Saison 1999/2000 startet die Bundesliga-Mannschaft des Vereins unter dem Namen „HSG D/M Wetzlar“, der im Frühjahr 2004 in „HSG Wetzlar“ geändert wurde.

Zweite Bundesliga, Europapokal und Aufstieg in die 1. Liga

In den achtziger Jahren stieg die Mannschaft, damals noch unter dem Namen TSV Dutenhofen, in die zweite Bundesliga auf. Unter Trainer Rainer Dotzauer, der später ins Management wechselte, etablierte sich der Verein im oberen Tabellendrittel (5. Platz 1986/87, 3. Platz 1987/88). Bereits in der Saison 1991/92 gelang beinahe der Aufstieg in die Erstklassigkeit. Die Mannschaft um Wolfgang Klimpke, Ola Lindgren und die Inderthal-Zwillinge wurde Zweiter - aufgrund der nur um ein einziges Tor schlechteren Tordifferenz hinter der punktgleichen Eintracht Hagen.

1996 und 1997 verpasste der nun unter dem Namen HSG Dutenhofen/Münchholzhausen fungierende Verein abermals mit jeweils zweiten Plätzen nur knapp den Aufstieg. 1997 schaltete die HSG in der erstmals eingeführten Relegation zunächst den VfL Bad Schwartau aus, scheiterte letztlich aber am Bundesligisten TSV Bayer Dormagen.

1997 zog die Mannschaft als Zweitligist sensationell ins Finale des DHB-Pokals ein und musste sich dort erst dem deutschen Meister TBV Lemgo geschlagen geben. Als Vizepokalsieger erreichte die Mannschaft aber die Qualifikation für den Europapokal.

Europapokal der Pokalsieger 1997/98
Runde Gegner Hinspiel Rückspiel
1/16-Finale RumänienRumänien Steaua Bukarest 30:20 (A) 27:19 (H)
Achtelfinale PortugalPortugal Sporting Lissabon 24:16 (H) 26:30 (A)
Viertelfinale UngarnUngarn Elektromos Budapest 18:22 (A) 22:16 (H)
Halbfinale RusslandRussland Polyot Tscheljabinsk 26:13 (H) 32:28 (A)
Finale SpanienSpanien CB Cantabria Santander 15:30 (A) 24:26 (H)
Gesamtbilanz: 10 Spiele, 6 Siege, 0 Unentschieden, 4 Niederlagen

1997/98 errang die HSG ihren größten Erfolg, als sie nach einem Siegeszug im Europapokal der Pokalsieger bis ins Endspiel vorstoßen konnte. Dabei schaltete die HSG so namhafte Mannschaften wie Steaua Bukarest, Sporting Lissabon, Elektromos Budapest und im Halbfinale Polyot Tscheljabinsk aus. Auch wenn sie im Finale an der spanischen Mannschaft aus Santander scheiterte, schrieb die Mannschaft Handballgeschichte als erster Zweitligist in einem Europapokalfinale. Um der damaligen Europapokal-Euphorie gerecht zu werden mussten Halbfinale und Finale nach Rotenburg verlegt werden, da in Wetzlar zu diesem Zeitpunkt noch keine Halle ausreichender Größe vorhanden war.

Saison Liga Platz Tore Punkte
1989/90 2. Bundesliga Süd 5. 543:513 28:24
1990/91 2. Bundesliga Süd 4. 538:448 38:14
1991/92 2. Bundesliga Mitte 2. 587:451 41:11
1992/93 2. Bundesliga Mitte 7. 569:559 26:26
1993/94 2. Bundesliga Süd 4. 721:631 48:20
1994/95 2. Bundesliga Süd 4. 755:671 47:21
1995/96 2. Bundesliga Süd 2. 776:665 51:17
1996/97 2. Bundesliga Süd 2. 881:706 55:13
1997/98 2. Bundesliga Süd 1. 885:765 52:16
1998/99 1. Bundesliga 14. 698:743 18:42
1999/00 1. Bundesliga 11. 812:846 34:34
2000/01 1. Bundesliga 12. 967:967 35:41
2001/02 1. Bundesliga 8. 900:907 36:32
2002/03 1. Bundesliga 10. 846:918 28:40
2003/04 1. Bundesliga 12. 870:945 25:43
2004/05 1. Bundesliga 14. 934:1031 22:46
2005/06 1. Bundesliga 15. 941:1051 19:49
2006/07 1. Bundesliga 15. 905:1042 18:50
2007/08 1. Bundesliga 14. 903:986 21:47
2008/09 1. Bundesliga 14. 927:975 23:45
2009/10 1. Bundesliga 13. 879:987 23:45
2010/11 1. Bundesliga 11. 842:931 27:41

In der Saison 1997/98 gelang der HSG zudem endlich der ersehnte Aufstieg in die erste Bundesliga.

Die Ära Petković: Erfolgreiche Jahre in der Bundesliga

Wetzi ist das Maskottchen der HSG Wetzlar

Unter Trainer Velimir Petković, der insgesamt sechs Jahre die Mannschaft trainierte, etablierte sich der zunächst als krasser Außenseiter gestartete Verein schnell in der ersten Liga. Mit einem der geringsten Budgets der Liga ausgestattet, gelang der Mannschaft um Regisseur Markus Baur 1998/99 sicher der Klassenerhalt. Im Jahr darauf ging es einen weiteren Schritt nach oben: Mit 34:34 Punkten landete die Mannschaft im Mittelfeld, einen Platz vor dem hessischen Rivalen SG Wallau-Massenheim.

2001 gelang der Petković-Truppe abermals der Einzug ins Finale des DHB-Pokals.

In der Saison 2001/2002 konnte die HSG den Abgang von Nationalspieler und Leitfigur Markus Baur wider Erwarten hervorragend verkraften und sogar in Reichweite der Europapokalplätze vorstoßen. Mit dem 8. Platz errang sie ihre bisher beste Platzierung in der Bundesliga, wobei sie eine ganze Reihe zuvor als stärker eingeschätzte Teams hinter sich ließ. Die Leistungsträger der Überraschungsmannschaft der Saison waren Torhüter Axel Geerken, Rechtsaussen Björn Monnberg, die Rückraumspieler Gennadij Chalepo und Sigurður Bjarnason sowie der bosnische Nationalspieler Nebojša Golić als Baur-Nachfolger. Golić prägte fünf Jahre lang als Spielgestalter den Wetzlarer Handball. Die Heimspiele der HSG D/M Wetzlar wurden zu dieser Zeit noch in der engen, beim Gegner gefürchteten Sporthalle Dutenhofen ausgetragen, während die Planungen für eine moderne, große Arena bereits anliefen.

Schwierige Jahre bis zum Beinahe-Abstieg 2007

2004 verließ der als Vater des Erfolgs geltende Petković den Verein. Häufige Trainerwechsel prägten die folgenden Jahre. Die Saison 2004/05 war aber auch aufgrund des Umzugs in die große Rittal Arena ein Jahr des Umbruchs. Trotz einer sportlich wenig erfolgreichen Rückrunde konnte letztlich das Minimalziel Klassenerhalt gesichert werden.

Seit 2003 ging es in der Bundesliga von Saison zu Saison sukzessive bergab. Der Tiefpunkt wurde 2007 erreicht, als der Verein am letzten Spieltag der Saison vor dem Abstieg stand. Nur durch einen, mit großer kämpferischer Leistung errungenen, 30:29-Sieg gegen den SC Magdeburg konnte in letzter Sekunde noch die Klasse gehalten werden.

Aufwärtstrend mit jungen Spielern der Region

Bereits seit einigen Jahren, aber verstärkt seit 2008, setzte die HSG auf den Einsatz junger, deutscher Spieler, die zum Teil aus der Region Wetzlar stammen. Spieler wie Michael Allendorf, Timo Salzer oder Nikolai Weber wurden zu Führungsspielern der Mannschaft und schafften teilweise den Sprung in die Nationalmannschaft. Das Konzept führte nicht nur zu einer höheren Identifikation der Fans, auch der sportliche Abwärtstrend konnte gestoppt werden. Seit 2007 verbesserte sich die HSG schrittweise von Saison zu Saison. Nach schlechtem Saisonstart übernahm 2010/11 Gennadij Chalepo die Mannschaft als Trainer und führte sie erstmals seit 2003 wieder auf einen Mittelfeldplatz.

Rivalitäten

Eine stark ausgeprägte sportliche Rivalität besteht traditionell zwischen der HSG Wetzlar und dem alten Lokalrivalen TV Hüttenberg. Das „Mittelhessenderby“ war insbesondere in den 80er und 90er Jahren regelmäßig Zuschauermagnet und hat auch heute noch eine hohe symbolische Bedeutung bei den Handballfans der Region. Nach dem Hüttenberger Aufstieg kommt es in der Bundesliga-Saison 2011/12 wieder zu Derbyspielen. Daneben hat sich eine neue Rivalität mit der MT Melsungen entwickelt, seit diese 2005 in die Bundesliga aufgestiegen ist.

Rittal Arena

Jugendmannschaften

Der Verein betreibt eine sehr erfolgreiche Jugendarbeit, über die eine Reihe von Titeln auf hessischer, südwestdeutscher und Bundesebene errungen werden konnte. Die vierte deutsche Meisterschaft gewann die männliche B-Jugend 2002 gegen den SC Magdeburg. Die A-Jugend der HSG qualifizierte sich 2011 für die neu gegründete A-Jugend-Bundesliga.

Hallen

Rittal Arena

Als Heimspielstätte für die Bundesligaspiele dient die ca. 5.000 Zuschauer fassende Rittal Arena Wetzlar, die unter anderem auch Austragungsort der Handball-Weltmeisterschaft 2007 war. Die neu errichtete Rittal Arena wurde Frühjahr 2005 fertig gestellt.

Sporthalle Dutenhofen

Vor der Fertigstellung der Rittal Arena wurden die Bundesliga-Heimspiele der HSG in der Sporthalle Dutenhofen ausgetragen. Die 1.750 Zuschauer fassende Halle dient heute als Trainingshalle der ersten Mannschaft sowie als Spielort der Reserve- und Jugendmannschaften der HSG.

Aktueller Kader

Im Spiel gegen die SG Kronau/Östringen
Nr. Name Nationalität Position Im Verein seit
16 Ben Christian Deutschland Tor 2010
21 Nikola Marinovic Österreich Tor 2011
98 Nikolai Weber Deutschland Tor 2005
2 Kevin Schmidt Deutschland Linksaußen 2006
7 Christian Rompf Deutschland Linksaußen 2010
8 Timo Salzer Deutschland Rückraum Mitte 2006
9 Daniel Valo Slowakei rechter Rückraum 2009
13 Peter Jungwirth Deutschland Rechtsaußen 2008
15 Alois Mráz Tschechien linker Rückraum 2007
18 Philipp Müller Deutschland linker Rückraum 2010
20 Georgios Chalkidis Griechenland Kreis 2007
23 Steffen Fäth Deutschland linker Rückraum 2010
26 Tobias Hahn Deutschland Rechtsaußen 2011
28 Adnan Harmandić Bosnien Rückraum Mitte 2011
29 Lars Friedrich Deutschland rechter Rückraum 2010
46 Kári Kristján Kristjánsson Island Kreis 2010

Zugänge 2011/12

Abgänge 2011/12

  • Miloš Hačko (BBM Bietigheim)
  • Timm Schneider (TV Hüttenberg)
  • Timo Ludwig (TV Hüttenberg)

Bekannte ehemalige Spieler

Trainer

Frühere Trainer:

Einzelnachweise

  1. wetzlar.de
  2. Seite der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen

Weblinks


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