DONG Energy

DONG Energy
DONG Energy
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Rechtsform A/S
Gründung 2006
Sitz Fredericia
Leitung Vorstand:
  • Anders Eldrup, Executive Vice President, CEO
  • Carsten Krogsgaard Thomsen, Executive Vice President, CFO
Mitarbeiter 5.347 (2008)[1]
Umsatz 60 Mrd. DKK (2008)[1]
Branche Energie
Website www.dongenergy.com

Die DONG Energy A/S ist ein staatliches dänisches Energieversorgungsunternehmen mit Sitz in Fredericia.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Vorgängerunternehmen DONG (Dansk Olie og Naturgas A/S) wurde 1972 als Staatsunternehmen gegründet und kontrollierte die Erdöl- und Erdgas-Vorkommen in der dänischen Wirtschaftszone (AWZ) der Nordsee. Die Erdgasspeicher und die Offshore-Pipelines, die die Erdgasfelder im dänischen Teil der Nordsee mit dem dänischen Festland verbinden, befinden sich alle im Besitz von DONG.[2]

DONG Energy A/S entstand 2006 aus dem Zusammenschluss von DONG A/S, Elsam A/S, Energi E2, Københavns Energi Holding A/S, Frederiksberg Elnet A/S, durch den DONG die alleinige Kontrolle über die genannten Unternehmen erwarb. Elsam und E2 waren die etablierten dänischen Stromerzeuger in West-Dänemark (Elsam) und Ost-Dänemark (E2). Beide waren in der Stromerzeugung tätig und handelten mit Strom auf den Großhandelsmärkten und erzeugten außerdem Fernwärme.[2]

Geschäftsbereiche

Neben dem Haupttätigkeitsfeld Gasversorgung und Stromerzeugung sind weitere Geschäftsbereiche die Erkundung, die Förderung, der Offshore-Transport und der Verkauf von Öl und Erdgas sowie die Speicherung und die Verteilung von Erdgas.

In noch geringem Umfang, aber mit steigender Tendenz, ist Dong in der Stromerzeugung aus Windenergie und auf dem Gebiet der Strom- und Wärmeversorgung tätig.[2] So betreibt das Unternehmen in der Irischen See den Offshore-Windpark „Burbo Bank“ (allein), sowie im Heimatland des Konzerns zusammen mit Vattenfall „Horns Rev“ und zusammen mit E.ON den „Nysted Havmøllepark“. In der deutschen AWZ ist Dong Energy z.B. am Offshore-Windpark „Borkum Riffgrund 1“ beteiligt. Weitere Investmentgelder sind unter anderem in Onshore-Windparks in Nordwestpolen, Frankreich und Norwegen geflossen.

Die Erschließung des Marktes für Energie aus Erdwärme wird in drei Projekten in Dänemark realisiert. Standorte sind:

Der Konzern ist außer in Dänemark insbesondere in den Ländern des Ostseeraums als Energieversorger und Energieverteiler aktiv. In Deutschland hat DONG eine Beteiligung an Energie und Wasser Lübeck von 25,1 % erworben. Energie und Wasser Lübeck wurde im Jahr 2000 aus den Stadtwerken Lübeck ausgegliedert. Lübeck soll Brückenkopf für weitere Deutschlandaktivitäten von DONG werden.

Gescheiterte Planungen

Kohlekraftwerk Lubmin

„Nein zu DONG“ - Protesttafel gegen das geplante Kraftwerk (Rügen, April 2008)

Der dänische Konzern plante in Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) am Standort des ehemaligen Kernkraftwerks Greifswald die Errichtung eines Steinkohlekraftwerks mit zunächst zwei Kraftwerksblöcken, die jeweils 800 Megawatt Leistung erzeugen sollten. Aus Umweltgründen darf dieser Kraftwerkstyp im eigenen Land nicht gebaut werden. Von Gegnern des Neubaus wurde unter anderem kritisiert, dass aus einem Steinkohlekraftwerk dieses Typs pro Block und Jahr 500 Kilogramm Quecksilber emittiert werden. In der EU ist die Kohleverbrennung die größte Quelle für die Abgabe von Quecksilber in die Luft, da Quecksilber ein Spurenelement von Kohle ist.[3]

Man rechnete damit, den Bau im Jahr 2008 beginnen und 2012 fertigstellen zu können.[4] Vor dem Hintergrund der aktuellen Klima-Debatte und den Auswirkungen auf die Umwelt und den Tourismus stießen die Planungen bei Anwohnern, Tourismus- und Umweltverbänden auf Kritik.[5] Dong selbst hat ein Tourismus-Gutachten in Auftrag gegeben und in eine Verringerung der geplanten Gebäudehöhe von 120 auf 85 Meter (Kesselhäuser) bzw. von 150 auf 110 Meter (Schornsteine) vorgenommen.[6] Selbst die Landespolitik ist sich bisher uneinig über das weitere Vorgehen.[7]

Die Gegner, allen voran zwei lokale Bürgerinitiativen, setzen stattdessen auf ein Erdgas-Kraftwerk (die derzeit geplante „Ostseepipeline“ soll in Lubmin enden), Offshore-Windkraft und Biomasse. Auch wird der Bedarf von den Gegnern auf lediglich 400 bis 500 Megawatt eingeschätzt.[6]

Am 11. Dezember 2009 gab Dong Energy den Rückzug aus dem Kraftwerksprojekt bekannt. Als Grund wurde der fehlende politische Rückhalt genannt.[8] Im August 2010 wurden die Baupläne für das Kraftwerk an die Energiewerke Nord verkauft. Anstelle des Steinkohlekraftwerks ist dort jetzt ein Gaskraftwerk geplant.[9]

Kohlekraftwerk bei Emden

In Emden war ein weiteres Kohlekraftwerk in Planung. Dieses war zunächst im Wybelsumer Polder (westl. Emden) geplant. Genutzt werden sollte ein früher vorgesehener, jedoch nicht verwirklichter Standort für ein Kernkraftwerk am nördlichen Emsufer. Auf einer Fläche von ca. 37 Hektar war der Bau des Kraftwerks mit 800 Megawatt Leistung bis zum Jahr 2015 vorgesehen. Zu diesem Zweck hatte der Konzern mit dem Hafenbetreiber Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG als Eigentümerin des Geländes Anfang 2008 einen Optionsvertrag abgeschlossen. Um das Projekt zu realisieren, wäre es erforderlich gewesen, einige Windkraftanlagen des Windparks Wybelsumer Polder abzubauen.

Zuletzt war der Rysumer Nacken als möglicher Standort geplant.[10] Mitte Oktober 2009 wurde das Projekt eingestellt.[11]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Energy in Brief: Fast facts
  2. a b c Entscheidung der Europäischen Kommission in der Sache COMP/M.3868 – DONG/Elsam/Energi E2
  3. Europäisches Schadstoffemissionsregister (EPER), [1]
  4. DONG energy - Projektübersicht Steinkohlekraftwerk
  5. NDR Online - Lubmin: Bäderverband sieht Tourismus in Gefahr
  6. a b Telepolis special 01/2008, S. 23ff
  7. NDR Online - Lubmin: Experten vor Wirtschaftsausschuss
  8. Dong-Energy zieht sich aus Lubmin zurück, Spiegel Online, 11. Dezember 2009
  9. Dong Energyverkauft Kraftwerkspläne an EWN
  10. Die Klimaallianz über das geplante Kohlekraftwerk in Emden
  11. Energiekonzern will CO2 sparen, taz 13. Oktober 2009 Dong: Wir geben den Emder Standort auf!, Emder Zeitung 14. Oktober 2009

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