- Dabrowa Gornicza
-
Dąbrowa Górnicza Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Schlesien Landkreis: Kreisfreie Stadt Fläche: 188,0 km² Geographische Lage: 50° 20′ N, 19° 11′ O50.33333333333319.183333333333Koordinaten: 50° 20′ 0″ N, 19° 11′ 0″ O Einwohner: 128.560 (30. Juni 2008[1]) Postleitzahl: 41-300 bis 42-530 Telefonvorwahl: (+48) 32 Kfz-Kennzeichen: SD Wirtschaft und Verkehr Zweige: Schwerindustrie Straße: S1 DK94 Schienenweg: Wien–Warschau Nächster int. Flughafen: Kattowitz Verwaltung (Stand: 2007) Stadtpräsident: Zbigniew Podraza Adresse: ul. Graniczna 21
41-300 Dąbrowa GórniczaWebpräsenz: www.dabrowa-gornicza.pl Dąbrowa Górnicza [dɔmˈbrɔva gurˈɲiʧa] (deutsch Dombrowa) ist eine kreisfreie Großstadt in der Woiwodschaft Schlesien, Polen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Lage
Dąbrowa Górnicza liegt im Zagłębie Dąbrowskie (Dombrowaer Kohlebecken). Die Stadt liegt ca 16 km nordöstlich von Kattowitz. Sie wird von der Schwarze Przemsa und der Weiße Przemsa durchflossen. Infolge ihrer Lage am Rand des Industriegebietes existieren viele Grünflächen sowie 4 künstliche Seen, deren letzter 2005 eröffnet wurde, die zum Baden und Wassersport genutzt werden. In den Wäldern im Osten der Stadt leben Biber, dort in dem Stadtbezirk Błędów beginnt auch die nach ihm benannte Błędów-Wüste ein 32 km² großes sandiges Gebiet.
Die Stadt hat eine Flächenausdehnung von 187,81 km² von 42% landwirtschaftlich genutzt werden und 22% bewaldet sind[2].
Stadtgliederung
Die Stadt gliedert sich in die 18 Stadtbezirke (Dzielnica miasta) Dąbrowa Górnicza, Błędów, Strzemieszyce Wielkie, Ujejsce, Ząbkowice, Łęka, Łosień, Okradzionów, Trzebiesławice, Strzemieszyce Małe, Tucznawa, Ratanice, Sikorka, Kuźniczka Nowa, Łazy, Marianki, Trzebyczka und Bugaj.
Geschichte
bis 1945
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes war 1755. 1773 wurde der Ort Teil Preußens. 1807 wurde der Ort Teil des Herzogtums Warschau, 15 Jahre später gehörte er dann zum Königreich Polen. Durch dicke Steinkohleschichten im heutigen Stadtzentrum entwickelte sich schnell die Industrie. Während dieser Zeit entstanden auch die ersten Zinkhütten sowie die erste moderne Stahlhütte Polens. Deren Bau wurde durch die Polnische Bank finanziert und trug zum Namen Bankhütte bei (polnisch: Huta Bankowa). Sie wurde zur Zeit der Volksrepublik in Huta im. Feliksa Dzierżyńskiego umbenannt. 1859 wurde Dombrowa an das Schienennetz angeschlossen, die Eisenbahnlinie Wien–Warschau–St. Petersburg. 1905 kam es zu großen Streiks der Arbeiter in den Kohleminen um Dombrowa, die in einem Blutbad endeten. Erst 1916 erhielt der Ort das Stadtrecht von den österreichischen Besatzern, dafür wurde er aber bereits drei Jahre später Sitz des Kreises. Die Gemeinde Górnicza wurde angeschlossen.
Zur Zeit der Industrialisierung im 19. Jh. befand sich das Revier, dem Dombrowa den Namen lieh, unter russischer Verwaltung, Schlesien unter preußischer. Auch nach 1920 war das Revier ein Teil Kleinpolens, während Schlesien eine autonome Woiwodschaft bildete.
Erst 1939 wurde die kleine Region von Deutschen besetzt, mit Oberschlesien vereint und dem Dritten Reich angegliedert. Dąbrowa kam zum Landkreis Bendsburg, ein Ghetto entstand hier, da im Revier viele Juden lebten.
1945 bis heute
Seit 1945 ist der Ort wieder Teil Polens und wird zu einer Großstadt, nachdem der Ort Gołonóg eingemeindet worden ist. In den 1970er Jahren entstand hier das größte Stahlwerk Polens, Huta Katowice, heute Bestandteil des Mittalkonzerns. Anfang der 90er Jahre schloss die letzte Kohlengrube.
Von 1975 - 1998 gehörte das Dorf zur Woiwodschaft Kattowitz[3].
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Die Anfänge des städtisch Museum "Sztygarka" gehen auf das Jahr 1889 zurück als man in der Bergbauschule eine mineralogische Sammlung angelegt. 1912 wurde daraus das Geologische Museum. 1986 wurden die historische Sammlung und das Geologische Museum zusammengeführt. 1997 wurde das Museum in den Besitz der Stadt überführt. Das Museum befindet sich im sogenannten Pavillon 1 auf dem Gelände der Bergbauschule.
Theater
Der 1958 eröffnete Kulturpalast (Pałac Kultury Zagłębia) wird als Kino und Theater und Veranstaltungszentrum genutzt. Das Haus der Kultur (Dom Kultury) in Ząbkowice wird für verschiedene Theater- und Musikaufführungen genutzt.
Sehenswürdigkeiten
Die Kirche Muttergottes der Engel in Dąbrowa Górnicza aus dem Jahr 1900 und im Stadtteil Gołonogu die Kirche der seligen Jungfrau Maria und St. Antoniego aus dem Jahr 1675. Auch der Kulturpalast (Pałac Kultury Zagłębia) gehört zu den interessanten Gebäuden der Stadt sowie das Dom Freja dem ehemaligen Wohnhaus der Eigentümer der Wassermühle Okradzionowie und die 1918 errichtete Kolonia Huty Bankowej für Bedienstete der Huty "Bankowej".
Sport
In der Stadt gibt es eine Fülle von Sportvereinen. Herauszuheben wäre der MKS Dąbrowa Górnicza mit seinen verschieden Abteilungen, insbesondere der Frauen Volleyball- und Herren Basketballmannschaft.
Wirtschaft und Verkehr
Der größte Arbeitgeber der Stadt ist die Hutta Katowice einst das größte Stahlwerk in Polen.
Dąbrowa Górnicza liegt an der Bahnlinie Wien-Warschau-St.Petersburg und an der Linia Hutnicza Szerokotorowa. Durch die Stadt verlaufen die Schnellstraße S1 (Polen) (Droga ekspresowa) und die Droga krajowa 94 sowie die Woiwodschaftsstraßen Droga wojewódzka DW710 und DW910
Bildung
In Dąbrowa Górnicza gibt es 21 Grundschulen, 11 Mittelschulen und 8 Gymnasien der verschieden Typen sowie eine Reihe weiterer berufsbildenden Schulen. Darüber hinaus gibt es noch eine städtische Bibliothek.
Partnerstädte
- Cămpulung Moldovenesc (Rumänien), seit April 2004
- Alczewsk (Ukraine), offiziell seit dem 21. März 2006
- Studénka (Tschechien), offiziell seit dem 6. Januar 2006
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Karol Adamiecki (1866-1933), Wirtschaftswissenschaftler, Ingenieur
- Zygmunt Różycki (1883-1930), Poet
- Bolesław Świętochowski (1895-1975), Proffesor für Agrartechnik
- Aleksander Zawadzki (1899-1964), General und Politiker
- Michał Spisak (1914–1965), Komponist
- Boleslaw Tempowski (1921–2008), französischer Fußballspieler und -trainer
- Wirgiliusz Gryń (1928-1986) Schausieler
- Kazimierz Imieliński (*1929), Sexualwissenschaft
- Sobiesław Zasada (*1930), Autorennfahrer und Geschäftsmann
- Janusz Gajos (*1939), Schauspieler
- Leszek Gajdziński (*1946), Diskuswerfer und Olympiateilnehmer
- Jerzy Janikowski (1952-2006), Degenfechter und Olympiateilnehmer
- Mariusz Kalaga (*1959) Musiker
weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Krzysztof Kieślowski (1941-1996), Regisseur und Drehbuchautor, lebte eine Zeitlang im Stadtteil Strzemieszyce Małe
Trivia
Nach 1945 wuchsen die Region Zagłębie und Schlesien stark zusammen, auch dank eines dichten Verkehrsnetzes. Dennoch wird in Dąbrowa Górnicza sowie in den benachbarten Revierstädten Sosnowiec oder Będzin Polnisch und nicht Schlesisch gesprochen. Die alten Antagonismen werden in der lokalen Presse immer wieder belebt, da einige Schlesier diese junge Region als Fremdkörper empfinden. Bis heute wird das Adjektiv schlesisch-dombrowisch benutzt im Bezug auf das Oberschlesische Industriegebiet. Die meisten Polen nehmen diese Unterscheidung nicht wahr und sehen die Reviereinwohner als Schlesier.
Verweise
Weblinks
- Offizielle Seite der Stadt (polnisch)
- städtische Museum "Sztygarka" (polnisch)
- Haus der Kultur in Ząbkowice (polnisch)
- Städtische Bibliothek (polnisch)
- Book of the Jewish Community of Dąbrowa Górnicza and its Destruction (im Original 696 Seiten)(englisch)
- Dąbrowa Górnicza - Historische Aufnahmen
- Dabrowa Górnicza - Encyclopaedia of Jewish Communities in Poland, Volume VII (englisch)
- MKS Dąbrowa Górnicza (polnisch)
Fußnoten
- ↑ Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2008
- ↑ regioset.pl (polnisch) Stand 12.04.2009
- ↑ Dz.U. 1975 nr 17 poz. 92 (polnisch)
Woiwodschaft Schlesien (Województwo Śląskie)Kreisfreie Städte: Bielsko-Biała (Bielitz-Biala) | Bytom (Beuthen) | Chorzów (Königshütte) | Częstochowa (Tschenstochau) | Dąbrowa Górnicza (Dombrowa) | Gliwice (Gleiwitz) | Jastrzębie Zdrój (Bad Königsdorff-Jastrzemb) | Jaworzno | Kattowitz | Mysłowice (Myslowitz) | Piekary Śląskie (Deutsch Piekar) | Ruda Śląska | Rybnik | Siemianowice Śląskie (Siemianowitz) | Sosnowiec | Świętochłowice (Schwientochlowitz) | Tychy (Tichau) | Zabrze (Hindenburg OS) | Żory (Sohrau)
Landkreise: Będzin | Bielsko | Bieruń/Lędziny | Cieszyn | Częstochowa | Gliwice | Kłobuck | Lubliniec | Mikołów | Myszków | Pszczyna | Racibórz | Rybnik | Tarnowskie Góry | Wodzisław Śląski | Zawiercie | Żywiec
Wikimedia Foundation.