- Dana Horáková
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Dana Horáková (* 27. März 1947 in Grünbach (Sachsen)) ist eine deutsch-tschechische Journalistin und Politikerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Leben in Prag
Dana Horáková wuchs als Tochter einer deutschen Mutter und eines tschechischen Vaters in Prag auf. Nach dem Studium der Philosophie an der Karls-Universität Prag wurde sie 1971 mit der Dissertation „Meister Eckhardt als Präludium zu Martin Heidegger“ promoviert. Während ihrer Studienzeit in Prag war sie Mitglied der Studentengruppe um Milan Machovec, die in der damals marxistisch-atheistischen Tschechoslowakei den „Dialog zwischen Marxisten und Christen“ ins Leben gerufen hatte.
Von 1968 bis 1969 studierte sie am Union Theological Seminary in New York und fertigte eine Abschlussarbeit über Dietrich Bonhoeffer an. Seit 1971 hatte sie einen Lehrauftrag für Philosophie an der Technischen Universität Prag. Seit 1973 zählte sie zum Freundeskreis um den Dramatiker und späteren Präsidenten Tschechiens Václav Havel. In ihrer Wohnung – einem Treffpunkt regimekritischer Dichter, Theologen, Schauspieler usw. – wurde sie zusammen mit Havel 1975 Herausgeber des illegalen Samizdat-Verlags Edice Expedice, der Werke von Dissidenten veröffentlichte. Nach der Veröffentlichung der Charta 77 wurde ihr fristlos gekündigt. Danach war sie mit einem Arbeitsverbot belegt und schließlich zur Ausreise gezwungen.
1977 heiratete sie den Filmregisseur Pavel Juráček (1935–1989).
Leben in Deutschland
Nach ihrer Ausreise aus der Tschechoslowakei 1979 arbeitete sie zuerst in München und ab 1992 in Berlin als Autorin und Journalistin, u.a. für den Verlag Westermann. Außerdem war sie als Kultur-Ressortleiterin für die Bildzeitung, die B.Z. und die Bunte und von 2000 bis 2001 als stellvertretende Chefredakteurin der Welt am Sonntag tätig. Seit 1993 lebt sie in Hamburg, wo sie von 2002 bis 2004 parteilose Kultursenatorin war. Sie hat sich maßgeblich für das Entstehen von Deutschlands erstem Internationalen Haus der Photographie, dem Internationalen Maritim-Museum, und der Elbphilharmonie eingesetzt.
Sie ersetzte Ingo Metzmacher als Generalmusikdirektor an der Hamburgischen Staatsoper durch die Dirigentin Simone Young, sowie Tom Stromberg durch Friedrich Schirmer am Deutschen Schauspielhaus. Ihrem Motto „Hamburg braucht mehr Glanz“ entsprechend holte sie auch Albert Wiederspiel als Filmfest-Direktor und Rainer-Maria Weiss als Landesarchäologen in die Stadt. Wegen ihres umstrittenen Umgangs mit Kulturschaffenden nach dem in einer Bürgerschaftsversammlung artikulierten Motto „Damit Neues eine Chance hat, muss Altes sterben“ wurde sie als Kultursenatorin durch Karin von Welck abgelöst.
Werke
Bücher
- Dein Name ist Dein Schicksal. 3 Bände. Langen-Müller, München 1982:
- Anna, ISBN 3-7844-1937-2
- Helene, ISBN 3-7844-1936-4
- Maria, ISBN 3-7844-1935-6
- Denkmäler in Deutschland. Was alte Steine uns erzählen. Lübbe, Bergisch Gladbach 1996, ISBN 3-404-60430-X
- Das Christophorus-Projekt. Von der Pflicht der Alten, unsere Kinder zu retten. Neuer Europa, Leipzig 2006, ISBN 3-86695-360-7
- Vorbilder. Berühmte Deutsche erzählen, wer Ihnen wichtig ist. Marix, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-86539-147-6
- Wenn Frauen jüngere Männer lieben. Und warum diese Beziehungen so erfüllend sind. Zabert Sandmann, München 2009, ISBN 978-3-89883-246-5
Hörspiele
- Tod Nr. 44.047 (über Edith Stein)
- Sylvia (über Sylvia Plath))
Drehbuch
- Tag der Idioten, Spielfilm (D 1981)
Preise
- „Kulturpreis“ von Radio Klassik (als Kulturvermittler, zusammen mit August Everding)
Weblinks
- Literatur von und über Dana Horáková im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Dana Horakova - Hamburger Kultursenatorin mit tschechischen Wurzeln
Hamburger Kultursenatoren seit 1945Hans-Harder Biermann-Ratjen | Ascan Klée Gobert | Ludwig Hartenfels | Heinrich Landahl | Hans-Harder Biermann-Ratjen | Gerhard Kramer | Reinhard Philipp | Dieter Biallas | Wolfgang Tarnowski | Helga Schuchardt | Ingo von Münch | Christina Weiss | Dana Horáková | Karin von Welck | Reinhard Stuth | Barbara Kisseler
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