- Adam von Fulda
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Adam von Fulda (* um 1445 in Fulda; † 1505 in Wittenberg) war ein deutscher Komponist und Musiktheoretiker. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der deutschen Musik im 15. Jahrhundert. Seine Abhandlung De musica leitete zu den humanistischen deutschen Musiklehren über.[1]
Inhaltsverzeichnis
Leben
Adam von Fulda wurde um 1445 geboren. Seine musikalischen Studien absolvierte er als Benediktinermönch im Kloster Vornbach am Inn, wo er wohl auch seine Schrift De musica verfasste. Er verließ das Kloster und wurde Hofhistoriker am Hof Friedrichs des Weisen in Torgau und war seit 1490 Leiter der dortigen Kantorei. Anschließend lehrte er als Dozent an der Universität Wittenberg und trat dort einem humanistischen Zirkel bei [2].
Adam von Fulda starb 1505 an der Pest.
Werk
Traktat
Adam von Fulda ist vor allem als Verfasser des musiktheoretischen Traktats De musica hervorgetreten, der aus vier Teilen besteht, in denen die folgenden Themen behandelt werden:
- 7 Kapitel über Erklärung, Erfindung und Lob der Musik,
- 17 Kapitel über Handführung, Gesang, Stimme, Notenschlüssel und Tonarten,
- 13 Kapitel über Mensuralmusik und
- 8 Kapitel über Intervalle und Konsonanz.
Über seinen Schüler Johann Walter beeinflusste Adam von Fulda mit seinem Traktat Michael Praetorius und Heinrich Schütz. Das überlieferte Manuskript des Traktats wurde in Straßburg geschrieben und ist auf den 5. November 1490 datiert.
Kompositionen
Der Hauptteil der überlieferten Kompositionen Adams von Fulda sind lateinische Chorwerke für Knaben- und Männerchor. Seine vierstimmige Messe ist nach dem Vorbild Guillaume Dufays gestaltet. Der vierstimmige Tonsatz auf den Text O vera lux et gloria gehörte ursprünglich zu dem Lied Ach hülff mich leid vnd senlich klag, das in Joseph Klugs Wittenberger Gesangbuch (1535) zu finden ist. Dort wird Adam von Fulda auch als Textdichter geführt.
- Selbst Musikhistorikern ist Adam von Fulda [...] allenfalls als Verfasser eines Musiktraktats ein Begriff, kaum als Komponist. Wie seine deutschen Zeitgenossen steht auch er unter dem Verdacht der stilistischen Rückständigkeit. Aber seine Musik – vor allem die Missa Seit ich dich herzlieb meiden muss – ist in ihrer freien Stimmführung von außerordentlicher Schönheit. [3]
Werke
- Theoretische Schrift: De musica. 1490
- Theologisch-poetische Schrift: Ein ser andechtig Cristen-lich Buchleī aus hailigē schrifften vnd Lerern von Adam von Fulda in teutsch reymenn gesetzt. Mit 8 Holzschnitten von Lucas Cranach. Wittenberg, 1512
- Missa für vier Stimmen Seit ich dich herzlieb meiden muss
- Motetten Dies est laetitiae, Hymnus Sancti Johannes Baptistae Ut queant laxis und O vera lux et gloria
- 10 Offizien im Leipziger Codex Apel
- 3 weltliche Lieder in: Das Liederbuch des Amt von Aich. um 1510. Neudruck 1930
Einzelverweise
- ↑ http://www.rhoen.de/lexikon/personen/Adam_von_Fulda_6281815.html
- ↑ http://www.hoasm.org/IVH/AdamFulda.html
- ↑ http://www.partituren.org/de/archiv/Ausgabe_14/gehoert13/index.html?inhalt=20071018105556
Literatur
- Arrey von Dommer: Adam von Fulda. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 43 f.
- Hans Engel: Adam von Fulda. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, S. 50 f. (Onlinefassung).
Weblinks
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