Das Auge (1999)

Das Auge (1999)
Filmdaten
Deutscher Titel Das Auge
Originaltitel Eye of the Beholder
Produktionsland Kanada, Vereinigtes Königreich, Australien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1999
Länge 109 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Stephan Elliott
Drehbuch Stephan Elliott
Marc Behm
Produktion Nicolas Clermont
Musik Marius De Vries
Kamera Guy Dufaux
Schnitt Sue Blainey
Besetzung

Das Auge (OT: Eye of the Beholder) ist ein Spielfilm von Regisseur Stephan Elliott aus dem Jahr 1999. Es handelt sich hierbei um eine Neuverfilmung des Romans "Das Auge" von Marc Behm, welcher bereits im Jahr 1983 unter demselben Namen erschien (siehe Claude Millers Das Auge). An der Produktion waren folgende Unternehmen beteiligt: Ambridge Film Partnership, Behaviour Worldwide, Destination Films, Eye of the Beholder Ltd., Filmline International Inc., Hit & Run Productions und Village Roadshow Pictures. Die Premiere fand am 26. August 1999 in Südkorea statt. In den deutschen Kinos war er zum ersten Mal erst wesentlich später, am 23. November 2000, zu sehen.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Sohn eines hochrangigen Mitglieds der britischen Botschaft in Washington wird von seinem Vater verdächtigt, Geld von einem Treuhandkonto veruntreut zu haben. Es wird vermutet, dass er von seiner neuen Liebe, Joanna Eris, erpresst wird. Stephen Wilson alias "das Auge", ein Mitarbeiter der Abteilung für Interne Ermittlungen, wird beauftragt, den Botschaftersohn zu überwachen.

Stephen wurde vor sieben Jahren von seiner Frau Margret verlassen und ist seither recht frustriert. Aus dieser Beziehung ging auch eine Tochter namens Lucy hervor. Von ihr besitzt er allerdings nur ein Klassenfoto und da er nicht weiß, welches der Mädchen seine Tochter ist, wird Stephen zusätzlich von Schuldgefühlen geplagt. Er hat immer wieder Tagträume, in denen er glaubt, Lucy wäre bei ihm und verhält sich auch dementsprechend.

Bei der Observierung der Villa des Verdächtigen beobachtet das Auge, wie die Geliebte mit einem Küchenmesser so lange auf den Mann einsticht, bis sie sich seines Todes sicher ist. Anschließend schleppt Joanna die Leiche zum angrenzenden See und versenkt sie im Wasser. Von nun an verändert sie jeden Tag ihr Äußeres. Sie trägt unterschiedliche Perücken, stil-unterschiedliche Kleidung und wechselt zusätzlich die Namen. Dies macht die Verfolgung für Stephen nicht wirklich einfach, doch er wird Zeuge, wie Joanna erneut einen Mord begeht. Bei dem Opfer handelt es sich um einen Edelsteinhändler. Ein Detective der New Yorker Polizei taucht bei ihr auf und schlägt einen Deal vor. Er stelle die Nachforschungen ein, wenn sie mit ihm schlafen würde. Zunächst geht sie auf das Angebot ein, doch beim Versuch des Detectives sie zu küssen, holt Joanna ihre Pistole hervor und erschießt ihn.

Stephen fühlt sich magisch von der Serienmörderin angezogen. Daher setzt er die Überwachung, ohne seine Abteilung davon in Kenntnis zu setzen, fort. In der Abflughalle eins Flughafens lernt Joanna den blinden Weingutbesitzer Alexander Leonard kennen. Diesem tischt sie die Geschichte auf, dass ihre Eltern sie mit neun Jahren im Stich gelassen und in ein Heim gegeben hätten. Nach einiger Zeit macht ihr Alexander einen Heiratsantrag, was das Auge noch eifersüchtiger macht. Er hat seine Gefühle nicht im Griff und schießt am Tag der Trauung vom Kirchturm aus auf den Wagen, als Alexander seine Zukünftige abholt. Dadurch gerät der Wagen außer Kontrolle und kollidiert mit einem entgegenkommenden Lastwagen. Bei diesem Unfall bleibt Joanna wie durch ein Wunder unverletzt, doch für Alexander kommt jede Hilfe zu spät.

Auf der Fahrt durch Utah geht Joanna der Treibstoff aus. Der drogensüchtige Gary bietet ihr eine Mitfahrgelegenheit an. Als die beiden in dessen Wohnung ankommen, schlägt er seine Begleiterin zu Boden und verabreicht ihr eine Dosis Heroin. Stephen gelingt es, Joanna aus Garys Fängen zu befreien. Doch bei der Geretteten ist keine Spur von Dankbarkeit zu sehen. Sie nützt die erstbeste Gelegenheit und flieht mit Stephens Auto.

Die Zeit vergeht und das Auge hat seinerseits eine Verehrerin bekommen, seine Kollegin Hilary. Gemeinsam finden sie Joanna wieder. Wegen einer Fehlgeburt wurde sie in einem Krankenhaus in Chicago behandelt. Während Joanna schläft, steckt ihr Stephen den Ehering seiner Frau an den Finger. Schließlich wird sie entlassen und beschließt auf die Suche nach ihrem geheimnisvollen Beschützer zu gehen. Joanna ist fast schon am Ziel, als sie von drei Polizeiwägen aufgehalten wird. Stephen, der den Vorfall beobachtet hat, schießt auf die Beamten und beide können getrennt voneinander fliehen.

Joanna arbeitet nun als Kellnerin in einem Restaurant in Alaska. Dort spürt das Auge sie erneut auf und warnt sie vor zwei Beamten, die es auf sie abgesehen haben. Diese erscheinen schließlich in Begleitung von Dr. Jeanne Brault, eine Psychiaterin die Joanna während eines früheren Gefängnisaufenthaltes betreute. Stephen verhilft ihr erneut zur Flucht und sie landen in seinem Zelt. Seine Autoschlüssel liegen am Tisch. Wie von Stephen erwartet, schießt Joanna mit seiner Pistole, die er vorsorglich mit Platzpatronen geladen hatte, auf ihn, worauf er vorgetäuscht zusammenbricht. Mit hoher Geschwindigkeit fährt Joanna weinend auf der verschneiten Straße, doch Stephen verfolgt sie auf seinem Motorrad und holt sie schließlich ein. Sie traut ihren Augen kaum, als sie ihn neben sich erblickt. Beide strecken die Arme nacheinander aus, doch kurz bevor sich ihre Hände berühren, kommt Joanna von der Straße ab, stürzt den Abhang hinunter und stirbt in Stephens Armen.

Eines Tages begibt er sich auf den Friedhof um Joannas Grab zu besuchen. Als er sich auf den Rückweg macht, erblickt er ein Mädchen, das vor einem Grabstein, mit der Inschrift seiner Frau, kniet. Er fragt sie nach ihrem Namen und bekommt Lucy als Antwort zurück. Daraufhin holt Stephen das Klassenfoto aus seiner Jackentasche und vergleicht die Gesichter. Nun hat er endlich seine Tochter gefunden.

Kritiken

Das Lexikon des internationalen Films schreibt, es sei eine „Mischung aus Psychothriller und Road Movie, eher spannungsarm, aber mit schönen Bildern und überzeugenden Darstellerinnen.“ Allerdings sei es „weniger ein Agentenfilm als eine philosophische Studie über die Kommunikation durch Bilder, die echten Kontakt verhindert und die Menschen zu geistig gestörten Einzelgängern macht.“[1]

Das Filmmagazin Artechock schreibt, es sei „mit McGregor als Auge und Ashley Judd als Joanna ein magisches Filmpärchen entstanden.“ Weiters werde der Film durch die beiden Hauptdarsteller „zum Idealfall einer Literaturverfilmung, punktgenau gerafft, verhalten gespielt und zu allerlei Auslegung einladend.“ [2]

Auszeichnungen

Regisseur Stephan Elliott wurde bei dem Brussels International Fantastic Film Festival 2000 mit dem Silbernen Raben ausgezeichnet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ´Das Auge (1999) im Lexikon des Internationalen Films
  2. Kritik des Filmmagazins Artechock

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