Das Gelobte Land

Das Gelobte Land
Filmdaten
Deutscher Titel: Das gelobte Land
Originaltitel: Ziemia obiecana
Produktionsland: Polen
Erscheinungsjahr: 1974
Länge: 179 Minuten
Originalsprache: Polnisch, Deutsch
Stab
Regie: Andrzej Wajda
Drehbuch: Andrzej Wajda, nach dem Roman von Władysław Stanisław Reymont
Musik: Wojciech Kilar
Kamera: Witold Sobociński, Edward Kłosiński, Wacław Dybowski
Schnitt: Halina Prugar-Ketling, Zofia Dwornik
Besetzung

Das gelobte Land (Ziemia obiecana) ist ein Film von Regisseur Andrzej Wajda, gedreht 1974 in Polen. Die erste Aufführung des Films fand am 21. Februar 1975 in Warschau statt. Die erste Aufführung in der Bundesrepublik Deutschland war am 13. Dezember 1976, in der Deutschen Demokratischen Republik am 26. November 1977[1]

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Film spielt Ende des 19. Jahrhunderts in der aufstrebenden Textilindustriestadt Łódź. Die Stadt, geprägt durch das Zusammenleben von Polen, Deutschen und Juden, ist zum Ort für Industrielle und Spekulanten geworden. In dieser Zeit beschließen der Pole Karol, der Deutsche Maks und der Jude Moryc, ebenfalls eine Fabrik zu bauen. Durch Insiderinformationen über die Baumwollbörse, die Karol von einer Fabrikantenfrau erhält, können sie ein Geschäft abschließen und damit ihr Startkapital entscheidend aufbessern. Die Einweihung der Fabrik geschieht mit den üblichen Festlichkeiten. Allerdings lässt der Fabrikant, dessen Frau ihn mit Karol betrogen hat, aus Rache an der Fabrik Feuer legen, und diese brennt vollständig ab. Da die drei Freunde aus Geldnot keine Versicherung abgeschlossen haben, stehen sie nun mittellos da.

Die unterschiedlichen Kulturkreise, die damals in der Stadt lebten, werden nicht nur durch die Hauptdarsteller gezeigt, sondern auch durch das Nebengeschehen im Film. Die gelegentliche Verwendung kurzer deutscher Phrasen im eigentlich polnischsprachigen Film deutet den maßgeblichen Einfluss der Deutschen im damaligen Łódź an.

Der Film zeigt den Anfang des Kapitalismus und die dabei auftretenden sozialen Konflikte und Gegensätze. Während die Fabrikanten in Luxus schwelgen, leben die Fabrikarbeiter in Armut. Einziger Wert für die Fabrikanten ist die Vermehrung ihres Gewinnes und die Repräsentation des eigenen Vermögens. Gleich zu Beginn des Films werden die harten Arbeitsbedingungen und die Konzentration auf Profit deutlich. Der Angestellte von Horn versucht einer Witwe, die ihren Mann bei einem Betriebsunfall in der Fabrik von Buchholtz verloren hat, zu helfen und wird dafür vom Fabrikdirektor Karol Borowiecki zurechtgewiesen. Von Horn rechtfertigt sich damit, dass er keine Maschine sei, sondern ein Mensch („Nie jestem maszyną, a człowiekiem“). Doch das tut Borowiecki mit Zuhause, aber in der Fabrik ist ihre Menschlichkeit nicht erforderlich („Domu, a w fabryce nie wymaga się od pana człowieczeństwa“) ab. In einer späteren Szene kommt Borowiecki zu einem Arbeitsunfall, bei dem ein Arbeiter seinen Arm verlor und anscheinend stirbt. Er zögert kurz und fordert die Arbeiter auf: An die Maschinen („Do maszyn“).

Kritiken

  • Film-dienst schrieb: „Ein episch breites Gesellschaftspanorama, oft grell naturalistisch und in exzessivem Stil entfaltet. Auch wenn die Kritik des Regisseurs manchmal über das Ziel hinausschießt, so ist sein opulent ausgestatteter Film doch auch der Ausdruck eines überzeugten Engagements für den unterdrückten Menschen.
  • Monatszeitschrift "Kino" 1974, Nr. 12: „Wajda scheint vollkommen ergriffen zu sein von der ungebändigten Lebenskraft, der Energie, der Unternehmungslust, der unbegrenzten Lebens- und Liebeslust der drei jungen Protagonisten vom 'Gelobten Land' zu sein“ - schrieb Tomasz Burek. - „(...) In der Tat zeigt er viel deutlicher als Reymont es beschrieben hat, die Inhaltslosigkeit ihres Lebens, kaschiert durch den dynamischen Infantilismus und Automatismus, um jeden Preis 'großes Geld' zu machen.“[2]

Auszeichnungen

Weblinks

Fußnoten

  1. http://www.filmevona-z.de/filmsuche.cfm?wert=42205&sucheNach=titel
  2. http://www.culture.pl/de/culture/artykuly/os_wajda_andrzej

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