Denkmalschmiede Höfgen

Denkmalschmiede Höfgen

Die Denkmalschmiede Höfgen ist eine Kultureinrichtung im Leipziger Raum mit dem Ziel der Förderung von Kunst und Kultur sowie der Wissenschaft und Forschung - in erster Linie der Förderung der Bildenden Kunst, der Musik, Komposition, Klangkunst, Literatur, Film, Video und Fotografie und spartenübergreifender Projekte. Die gemeinnützige Kulturbetriebs-GmbH und deren verschiedene Projekte werden gefördert von zahlreichen Privatpersonen, einem Förderverein, Unternehmen und Institutionen, u.a. vom Kulturraum Leipziger Raum, der Stadt Grimma, dem Landkreis Leipzig, dem Freistaat Sachsen, der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und der Kulturstiftung des Bundes.

Die Denkmalschmiede ist u.a. ein Künstlerhaus, eine Galerie, ein Soziokulturelles Zentrum und betätigt sich in der Jugendarbeit. Angeschlossen sind ein Landschaftspark und eine Schiffmühle.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte, Lage

Vierseithof der Denkmalschmiede Höfgen

Das Zentrum der Kultureinrichtung Denkmalschmiede Höfgen befindet sich in dem Ortsteil Kaditzsch im Naturpark Muldenland, 4 km von Grimma entfernt. Hauptkomplex der heutigen Kultureinrichtung ist ein jahrhundertealtes Landgut, das in den 1960er Jahren zur Ruine verfiel. Seit 1976 wurde es in Privatinitiative um- und ausgebaut. Heute umfasst die Einrichtung durch die Wirksamkeit eines Fördervereins nicht nur den ausgebauten Vierseithof, sondern auch weitere kulturell genutzte Gebäude, Anlagen sowie den Höfgener Landschafts- und Skulpturenpark „Jutta Park“.

Beschreibung

Bismarckturm im Jutta Park

Die Einrichtung besteht aus mehreren Gebäudekomplexen. Bestandteile sind unter anderem ein interdisziplinärer Künstlerhauskomplex mit Gastateliers und Projekt-Studios für Medientechnologie und Kunst, der Höfgener Landschafts- und Skulpturenpark „Jutta Park“, das technische Schauwerk Schiffmühle, das Kinder- und Jugendkulturzentrum „Katzenhaus“, sowie Restaurant & Pension Stregehaus.

Das kulturelle Veranstaltungsangebot umfasst wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, thematische Konzertreihen, Lesungen, Ateliergespräche, traditionsreiche Festspiele und genreübergreifende Festivals. Im Angebot stehen außerdem Projekte für Kinder- und Jugendliche. Das ganzjährige Programm ist damit an nahezu alle Generations- und Interessengruppen adressiert.

Die Denkmalschmiede Höfgen ist Mitglied im KlangNetz Dresden.

Editionen

Ein Hausverlag, „Denkmalschmiede Höfgen/Edition Waechterpappel“ und ein Label für Kammer- und Orchestermusik „Denkmalschmiede Höfgen/Beoton“ dokumentieren schwerpunktmäßig die Tätigkeitsfelder der Denkmalschmiede Höfgen und informieren über aktuelle Ausstellungen, Projekte und Themen. Einige Editionen der letzten Jahre:

  • Kristina Bahr (Hrsg.): Haïti Art Naïf. Denkmalschmiede Höfgen, Edition Waechterpappel, Grimma 2010, ISBN 978-3-933629-30-2
  • Tobias J. Knoblich (Hrsg.): Kriterien für die Soziokultur, Zur Entwicklung in Sachsen. Denkmalschmiede Höfgen, Edition Waechterpappel, Grimma 2008, ISBN 978-3-933629-27-2
  • Nina Stößinger: Das gefügte Zeichen. Denkmalschmiede Höfgen, Edition Waechterpappel, Grimma 2006, ISBN 3-933629-18-7
  • Kristina Bahr (Hrsg.): Paul Fuchs, Schellbitzhöhe. Denkmalschmiede Höfgen. 2004. ISBN 3-933629-14-4
  • Conny Löffler: Die Verschriftung der Gebärdensprache. Denkmalschmiede Höfgen, 2004. ISBN 3-933629-13-6
  • Tom Koesel: Künstlerhäuser in Sachsen. Grimma 2004, ISBN 3-933629-10-1
  • Deborah Anderson, Johannes Bergerhausen: Unicode. Grimma 2003, ISBN 3-933629-12-8
  • Gerhard Weber: Privatleben, Porträt- und Milieufotografie. Denkmalschmiede Höfgen, Edition Waechterpappel, Grimma 2003, ISBN 3-933629-09-8
  • Andreas Stötzner: Wo ist was? Publikzeichen im realen und medialen öffentlichen Raum. Grimma 2003, ISBN 3-933629-11-X
  • Reinhard Ludewig: Johann Sebastian Bach im Spiegel der Medizin. Denkmalschmiede Höfgen, Edition Waechterpappel, Grimma 2000, ISBN 3-933629-01-2
  • Gerhard Weber: Die Leute im Dorf Erlln. Fotoband mit Prosaminiaturen von Ralph Grüneberger. Denkmalschmiede Höfgen, Edition Waechterpappel, Grimma 2000, ISBN 3-933629-04-7

Stipendien

Aufenthaltsstipendien

Gastateliers und Projektstudios für Medientechnologie und Kunst - mit Logis und Verpflegung können ganzjährig tageweise gemietet werden. Darüber hinaus verwaltet die Denkmalschmiede Höfgen gGmbH im Rahmen ihrer Projekte und innerhalb von nationalen und internationalen Förderprogrammen Aufenthalts-Stipendien für projektbezogene Arbeitsaufenthalte an Schriftsteller, Komponisten, Bildende Künstler, Natur- und Geisteswissenschaftler.

Vergabepraxis und Stipendienleistungen

Auf Empfehlung des Fachbeirats können Aufenthaltsstipendien für ein bis zwei Monate vergeben werden; Bewerbungen sind formgebunden möglich. Der Fachbeirat besteht aus zehn renommierten Mitgliedern aus den verschiedenen Kunstbereichen. Der Fachbeirat wird vom Förderverein für dieses Gremium berufen. Die Stipendiaten erhalten freien Aufenthalt in den komplett eingerichteten Appartements, Ateliers oder Projektstudios. Die Erstattung der Verpflegungskosten ist im Ausnahmefall möglich. Die Vergabe eines Barstipendiums ist nur über gesonderte Verfahren bei Dritten möglich. Die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen vergibt Stipendien im Rahmen ihres Programms »Heimspiel«. Es besteht Residenzpflicht. Die Künstler haben die Möglichkeit, ihre Arbeiten vor- beziehungsweise auszustellen.

Bekannte Stipendiaten

Ungefähr fünfhundert Gaststipendiaten aus Deutschland, Russland, Polen, Frankreich, Italien, Österreich, Polen und anderen Ländern wohnten seit 1990 im Künstlerhaus, unter anderem der deutsche Autor, bildende Künstler und Musiker Thomas Kapielski (1998), der deutsche Komponist, Hörspielautor und Performancekünstler Frieder Butzmann (2003), die deutsche Schriftstellerin Sonja Ruf (2005), der schwedische Komponist und bildende Künstler Sven-Åke Johansson (2002), die deutschen Komponisten Friedrich Schenker (1998), Klaus Renft (1998) und Andre Bartetzki (2009), die deutschen Schriftsteller Uwe Claus, Michael Wüstefeld (2007) und Jens Wonneberger (2006).

Weblinks

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