- Der Preis ist heiß
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Seriendaten Originaltitel Der Preis ist heiß Produktionsland Deutschland Produktionsjahr(e) 1989–1997 Produktions-
unternehmenTalbot Television, Fremantle (ab 1994) Länge 30 Minuten Ausstrahlungs-
turnusMontag–Freitag Genre Dauerwerbesendung Titellied Alan Gruner, Sheila Cole Idee Bob Stewart Moderation Harry Wijnvoord
Walter FreiwaldErstausstrahlung 2. Mai 1989 auf RTL Plus Der Preis ist heiß war eine deutsche Gameshow, die von 1989 bis Ende 1992 im RTL-Nachmittagsprogramm werktags um 17.00, danach bis Mitte 1997 um 10.30 bzw. kurz darauf 11 Uhr gezeigt wurde.[1] Sie war die erste ihrer Art im deutschen Fernsehen. Es handelte sich um eine Adaption des U.S.-amerikanischen Originals The Price is Right, welche dort bereits seit 1956 produziert wurde.
In den acht Jahren Sendezeit der deutschen Fassung wurden insgesamt 1873 Folgen produziert, die RTL montags bis freitags ausstrahlte, stellenweise gab es auch Wochenendausgaben. Moderator war der Niederländer Harry Wijnvoord, „Preis-Ansager“ im Hintergrund (bis auf wenige Ausnahmen zuständig für die Produktbeschreibung) war Walter Freiwald. Der Vorspann begann mit Walter Freiwalds einleitenden Worten, „Und hier ist sie wieder, die Show der fantastischen Preise. Seien Sie mit dabei, wenn es wieder heißt: Der Preis ist heiß!“ Im Abspann war anfangs der eindringliche Spruch „Sie sahen ein Talbot-Telespiel!“ zu hören. Die Sendung wurde letztlich aufgrund zu hoher Produktionskosten eingestellt.
Inhaltsverzeichnis
Konzept
Die Sendung bestand aus drei Spielrunden.
In der ersten Runde hatten die Kandidaten die Aufgabe, den Handelspreis ihnen gezeigter Haushaltsprodukte möglichst genau zu schätzen, ohne dabei jedoch den korrekten Preis zu überbieten.[2]
Wer in dieser Vorrunde gewann, erhielt das jeweilige Produkt und durfte in der nächsten Runde in einem der Preis-Spiele um einen höheren Gewinn spielen. Von diesen Preis-Spielen gab es über 40 Stück. Zu den bekanntesten gehören „Absturz“ (mit der Figur des „Kraxelhubers“), „Rauf oder Runter“, „Volltreffer“, „Die verflixte Sieben“, „Lauf und Tausch“, „Panzerknacker“, „Mehr oder Weniger“, „Einlochen“, „Falsch oder Richtig“, „Rätselpfennig“, „Tic Tac Toe“, das „Muschelspiel“, „Wer den Pfennig nicht ehrt“, „Einkaufen“, „Plinko“ oder auch „3 Nieten“.
Nach den Preis-Spielen läutete „Das Rad“ die letzte Runde ein, das von Freiwald stets in einem ernsten Tonfall, mit den Worten „Meine Damen und Herren... das Rad!“ angekündigt wurde. Die Gewinner der Preis-Spiele mussten ein Glücksrad drehen; die beiden Kandidaten, die dabei den höchsten Punktwert erdrehten, kamen ins Finale und spielten um den „Superpreis“. Dieser bestand aus zahlreichen Einzelprodukten, deren Gesamtpreis die Kandidaten wie in der Vorrunde möglichst genau zu schätzen hatten. Auch hier führte ein Überbieten zum Ausscheiden. Der Gesamtwert der „Superpreis“-Artikel bewegte sich in der Regel um die 20.000 DM, konnte aber in seltenen Fällen auch 100.000 DM übersteigen.
Rechtliche Auseinandersetzung über die parodistische Verwendung von Sendungsausschnitten
In einem Urheberrechts-Verfahren gegen die Ausstrahlung einer - mit Originalvideoausschnitten vermengten - Parodie auf die Sendung stellte der Bundesgerichtshof am 13. April 2000 fest, dass der Klägerin wegen der Verwendung von Ausschnitten aus der Fernsehshow keine Ansprüche aus dem Urheberrecht auf Unterlassung und Schadensersatz zustehen.[3] Die am 26. April 1994 gesendete Folge dieser Show bewarb in einer Spielszene ein Blasenstärkungsmittel. In Kalkofes Mattscheibe wurde diese Szene nach Ansicht des Gerichts in "grob satirische[r], subjektiv einseitige[r] und gewollt herabsetzende[r] Art und Weise" wiedergegeben. Diese Vorgehensweise, Originalausschnitte zu verwenden, um "die ganze Show 'Der Preis ist heiß' mit beißendem Spott zu überziehen", ist gemäß BGH aber durch die Rundfunkfreiheit gedeckt. Das Gericht schrieb außerdem: "Das Unterhaltungsniveau der Show kann nur als eher schlicht und anspruchslos bezeichnet werden."
Trivia
Das Konzept wurde mitsamt Studiodesign und Kultsprüchen in der ProSieben-Gameshow Gameshow-Marathon für eine Folge übernommen. Harry Wijnvoord hatte am Anfang der Sendung einen kurzen Cameo-Auftritt.
1983 sendete das ZDF ein Preisratequiz unter dem Titel Das Geld liegt auf der Straße mit Moderator Christian Simon. Es wurde nur eine Episode produziert, welche in einer von Hans Rosenthal veranlassten Reihe von Testsendungen verschiedener Fernsehratespiele lief.
Geplante Neuauflage
Im Sommer 2009 wurde in der Zeitung Bild am Sonntag die Wiederaufnahme der Produktion der Sendung angekündigt, welche voraussichtlich 2010 stattfinden sollte. Harry Wijnvoord sollte erneut als Moderator auftreten, wer die Co-Moderation übernimmt stand noch nicht fest.[4] Das Produktionsunternehmen Grundy Light Entertainment bestätigte Pläne für eine Wiederauflage der Sendung im August 2009, schränkte jedoch ein, dass die Sendung noch an keinen Sender verkauft worden sei.[5] Am 31. Mai 2010 startete Wijnvoord die Petition „Holt Der Preis ist heiß zurück!“. Dabei rief er alle Fans auf, ein Comeback seiner Kult-Show zu unterstützen, indem man die Petition an die deutschen TV Sender unterzeichnet und gegebenenfalls für weitere Unterzeichner wirbt. Die zugehörige Webseite ist mittlerweile nicht mehr vorhanden. [6]
Weblinks
- Der Preis ist heiß in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
- ↑ http://www.fernsehlexikon.de/250/der-preis-ist-heiss/
- ↑ Gameshowkult, Der Preis ist heiß, abgerufen am 25. Oktober 2007
- ↑ http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Sort=3&sid=72de905fbaa166929cad833e4d38e599&Art=en&client=10&anz=1&pos=0&nr=22741&id=1052480362.44
- ↑ Artikel auf bild.de
- ↑ dwdl.de vom 16. August 2009: "BAMS" VOREILIG - Verwirrung um Comeback von "Der Preis ist heiß"
- ↑ Ehemalige Webseite der Petition im Internet Archive
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