Deutschordensballei Hessen

Deutschordensballei Hessen
Das 1716/18 neu erbaute Deutschordenshaus in der Burg Friedberg. Der Orden war von 1491 bis 1809 hier ansässig.
Balleien des Deutsche Ordens
Die Kommenden der Balleien Hessen und Thüringen am Ende des 18.Jahrhunderts

Die Deutschordensballei Hessen war eine der bedeutendsten Balleien (<mittellateinisch ballivus: Aufseher), d. h. eine Ordensprovinz im Reichsgebiet, des Deutschen Ritterordens.

Sie wurde 1255 von der Ballei Thüringen abgespaltet, und die Kommende Marburg wurde zur Landkommende erhoben.

Zur Ballei Hessen gehörten folgende Kommenden
  1. Landkommende Marburg, seit 1234
  2. Kommende Reichenbach seit 1207
  3. Kommende Griefstedt (bei Erfurt), seit 1233
  4. Kommende Schiffenberg (bei Gießen), seit 1323
  5. Kommende Obermöllrich (bei Fritzlar) seit 1234
  6. Kommende Ober-Flörsheim, seit 1237
  7. Kommende Aschaffenburg
  8. Kommende Kirchhain
  9. Kommende Wetzlar

Liste der Komture von Marburg bzw. Hessen[1]

Name Amtszeit
Winrich 1236-1240
Konrad von Büdingen 1244-1248
Konrad von Solms (Interim, "zur Zeit Komtur in Marburg") 1248
Werner II. von Battenberg 1252-1256
Gerlach von Thwern 1256-1266
Hartmud (Komthur zu Marburg) 1261
Gerlach von Didenhaufen 1272-1288
Konrad von Mandern 1288-1295
Werner von Luternberg 1298
Theoderich von Mundelheim (Mundlicheim) 1302
Marquard von Messingen 1303-1304
Heinrich Thüring 1305
Heinrich von Bargela (Barila) 1308-1310
Reimbold 1314-1317
Barthold von Buches 1313-1319
Cuno von Dollendorf (Dudillendorf) 1320-1330
Konrad Weis 1332-1342
Konrad von Frankfurt 1343
Eberhard von Hertenstein 1349
Johann von Hahn 1355-1371
Gernand von Schwalbach (Schwelbach) 1379-1394
Konrad von Bellersheim 1407
Dietrich von Mittershausen 1416
Peter von Espelbach 1419-1420
Johannes von Liederbach 1420-1431
Asmus (Aßmann) von Wolmershaufen 1438-1447
Martin Schenck zu Schweinsberg 1450-1466
Ein Statthalter N.N. (vielleicht folgender) 1463
Wipert Löwe von Steinfurt (erst Statthalter) 1463-1471
Ludwig von Nordeck zur Rabenau (Statthalter) 1472-1486
Dietrich von Cleen 1489-1515
Johann Daniel von Lauerbach (Lerbach) (erst Statthalter) 1515-1529
Wolfgang Schutzbar genannt Milchling 1529-1543
Johann von Rehen 1543-1570
Johann von Siechen 1569
Alhart von Hörde (erst Coadjutor) 1569-1586
Georg von Hörde 1588-1591
Wilhelm von Oeynhausen (erst Statthalter) 1593-1609
Friedrich von Hörde 1612-1626
Johannes Fuchs 1627-1631
Konrad von Closen 1637
Georg Daniel von Habell 1639-1652
Adolf Eytel von Nordeck zu Rabenau 1652-1664
Philipp Leopold von Neuhof 1668-1669
Moritz von Nordeck zu Rabenau (Administrator) 1671
Johann Daniel von Priort (erst Statthalter) 1679-1687
August von Lippe 1688-1702
Damian Hugo von Schönborn 1707-1715
Christian Ludwig von Ysenburg-Birstein 1751-1769
Ernst Hartmann von Diemar 1754
Brat Konrad Reuttner von Weil 1791-1801
Alexander von Seckendorff 1803-1805

Literatur

  • Wyss, A.: Hessisches Urkundenbuch, 1. Abt.: Urkundenbuch der Deutschordensballei Hessen, 1. Bd. (Publikationen aus den k. preuß. Staatsarchiven 3), Leipzig 1879, Nachdruck 1965.
  • Heldmann, Carl: Geschichte der Deutschordensballei Hessen nebst Beiträgen zur Geschichte der ländlichen Rechtsverhältnisse in den Deutschordenscommenden Marburg und Schiffenberg, in: Zeitschrift für hessische Geschichte und Landeskunde 30, 1895, S. 1-192
  • Huyskens, Albert: Philipp der Großmütige und die Deutschordensballei Hessen, in: Zeitschrift für hessische Geschichte und Landeskunde 38, 1904, S. 99-184
  • Roth, Hermann: Das Haus Fertsch. Faktorei der Deutschordenskommende Marburg (1306-1768) und des St. Albanstifts Mainz (1768-1802), in: Wetterauer Geschichtsblätter 1, 1952, S. 90-97
  • Niederquell, Theodor: Im Kampf um die Reichsunmittelbarkeit. Die Geschichte der Deutschordensballei Hessen vornehmlich im 16. Jahrhundert, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 5, 1955, S. 193
  • Hermann, Fritz H.: Wetterauer Deutschordensbesitz im Dreißigjährigen Krieg. Nach Berichten der Kastenerei Friedberg an den Landkomtur in Marburg, in: Wetterauer Geschichtsblätter 6, 1957, S. 82-96
  • Keyser, Erich: Untersuchungen zur Geschichte des Deutschen Ordens in Marburg, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 10, 1960, S. 16
  • Meschede, Kurt: Die Baugeschichte des Marburger Deutschhauses als Sitz der Kommende Marburg und der Ballei Hessen vom Spätmittelalter zur Neuzeit, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 14, 1964, S. 67
  • Eckhardt, Albrecht: Die Deutschordenskomture von Marburg und Frankfurt-Sachsenhausen als Burgmannen in Friedberg, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte (HessJb) 20, 1970, S. 206
  • Herrmann, Fritz H.: Bauten der Deutschordensballei Hessen in der Burg Friedberg, in: Wetterauer Geschichtsblätter 21, 1972, S. 57-81
  • Braasch-Schwersmann, Ursula: Der Friedberger Wirtschaftshof des Deutschordenshauses Marburg im Spätmittelalter, in: Wetterauer Geschichtsblätter 41, 1992, S. 75-95
  • Werner, M.: Die hl. Elisabeth und die Anfänge des Deutschen Ordens in Marburg, in: Marburger Geschichte, hg. von E. Dettmering u. R. Grenz, Marburg 1980, S. 121-164
  • Lachmann, Hans-Peter: Der Deutsche Orden in Hessen. Marburg, 1983

Einzelnachweise

  1. Geschichte des Deutschen Ritter-Ordens in seinen zwölf Balleien in Deutschland, Band 1,S. 662. Digitalisat

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Deutschordensballei Thüringen — Die Ordensballeien im Reich Die Kommenden der Balleien Thüringen und Hessen am En …   Deutsch Wikipedia

  • Philipp I. (Hessen) — Philipp I., genannt der Großmütige aus dem Haus Hessen (* 13. November 1504 in Marburg; † 31. März 1567 in Kassel) war von 1509/1518 bis 1567 Landgraf der Landgrafschaft Hessen und einer der bedeutendsten Landesfürsten und politischen Führer im… …   Deutsch Wikipedia

  • Landstände der Landgrafschaft Hessen — Die Landstände der Landgrafschaft Hessen bestanden seit dem Mittelalter und endeten formal erst mit dem Reichsdeputationshauptschluss, faktisch aber mit der Teilung der Landgrafschaft. 1519 gelang ihnen im Vormundschaftskonflikt eine umfassende… …   Deutsch Wikipedia

  • Balley — Ballei, auch Balley (v. mittellateinisch ballivus: Aufseher[1] < mlat. baillivus königlicher oder lehnsfürstlicher Beamter, meist von untergeordetem Rang[2] < lat. baiulus Lastträger[3]; weitere Herkunft ungeklärt [4]) war seit etwa dem 13 …   Deutsch Wikipedia

  • Landkomturei — Ballei, auch Balley (v. mittellateinisch ballivus: Aufseher[1] < mlat. baillivus königlicher oder lehnsfürstlicher Beamter, meist von untergeordetem Rang[2] < lat. baiulus Lastträger[3]; weitere Herkunft ungeklärt [4]) war seit etwa dem 13 …   Deutsch Wikipedia

  • Deutschordensland — Ordenswappen Als Staat des Deutschen Ordens wurde im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit von 1230 bis 1561 das Territorium des Deutschen Ordens im Baltikum bezeichnet. Im Kern umfasste es in etwa das Gebiet des ehemaligen West und Ostpreußen,… …   Deutsch Wikipedia

  • Ordensstaat — Ordenswappen Als Staat des Deutschen Ordens wurde im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit von 1230 bis 1561 das Territorium des Deutschen Ordens im Baltikum bezeichnet. Im Kern umfasste es in etwa das Gebiet des ehemaligen West und Ostpreußen,… …   Deutsch Wikipedia

  • Staat des Deutschen Ordens — Ordenswappen Als Staat des Deutschen Ordens wurde im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit von 1230 bis 1561 das Territorium des Deutschen Ordens im Baltikum bezeichnet. Im Kern umfasste es in etwa das Gebiet des ehemaligen West und Ostpreußen,… …   Deutsch Wikipedia

  • Philipp der Großmütige — Späterer Merian Stich von Landgraf Philipp I …   Deutsch Wikipedia

  • Christian Ludwig von Isenburg-Birstein — Christian Ludwig von Isenburg und Büdingen in Birstein (* 8. Oktober 1710 in Birstein; † 6. Juli 1791) war ein hessen kasselscher General und deutscher Prinz. Seine Eltern waren Fürst Wolfgang Ernst I. von Isenburg und Büdingen und Gräfin… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”