- Ober-Flörsheim
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Wappen Deutschlandkarte 49.6830555555568.1552777777778244Koordinaten: 49° 41′ N, 8° 9′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Alzey-Worms Verbandsgemeinde: Alzey-Land Höhe: 244 m ü. NN Fläche: 10,24 km² Einwohner: 1.271 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 124 Einwohner je km² Postleitzahl: 55234 Vorwahl: 06735 Kfz-Kennzeichen: AZ Gemeindeschlüssel: 07 3 31 052 NUTS: DEB3B Adresse der Verbandsverwaltung: Weinrufstraße 38
55232 AlzeyWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Adolf Gardt Lage der Ortsgemeinde Ober-Flörsheim im Landkreis Alzey-Worms Ober-Flörsheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Alzey-Land an.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Ober-Flörsheim liegt auf einem Hochplateau im rheinhessischen Weinanbaugebiet.
Geschichte
Erstmals erwähnt wurde Flarlesheim superiori im Jahre 776 in einem Schenkungsverzeichnis des Kloster Lorsch. Von 1237 bis in das ausgehende 18. Jahrhundert betrieb der Deutsche Orden eine Kommende im Dorf. Seit 1506 gehörte Ober-Flörsheim zur Kurpfalz und unterstand dem Oberamt Alzey. Im Dreißigjährigen Krieg verwüsteten schwedische Truppen die Kommende und das Dorf. 1689 zog die Pfalzverwüstung durch französische Truppen unter König Ludwig XIV. den Ort erneut in schwere Mitleidenschaft.
Während der Kriege nach der Französischen Revolution kam es am 30. März 1793 zu einer Schlacht bei Ober-Flörsheim, in der die Preußen die Franzosen schlugen. Dieser Sieg konnte den endgültigen Erfolg der Franzosen nicht verhindern, so dass Ober-Flörsheim mit den übrigen linksrheinischen Gebieten 1797 annektiert und Teil des Departement Mont Tonnerre (Donnersberg) wurde.
Nach der Niederlage des französischen Kaiserreichs wurde Ober-Flörsheim 1816 Teil der neu gegründeten Provinz Rheinhessen im Großherzogtum Hessen-Darmstadt.
Am 20. März 1945 besetzten amerikanische Truppen das Dorf, das jedoch im Sommer 1945 der französischen Besatzungszone zugeschlagen wurde und 1946 bei der Länderneubildung zum neuen Land Rheinland-Pfalz kam. Seit 1972 gehört es zur Verbandsgemeinde Alzey-Land.
Religionen
Im 16. Jahrhundert reformiert, wurde 1698 der katholische Gottesdienst wieder eingeführt. Die Reformierten erlangten 1705 mit der Pfälzer Kirchenteilung erneut die Herrschaft über die Pfarrkirche. Langfristig bestanden beide Konfessionen nebeneinander. 1747 konnte das lutherische Bekenntnis als dritte Konfession eine Kirche im Ort erbauen. 1876 wurde die Freiprotestantische Gemeinde, eine Abspaltung der Evangelischen, gegründet.
Einwohnerentwicklung
- 1787 - 516 Einwohner
- 1815 - 851 Einwohner
- 1849 - 1.223 Einwohner (858 evangelisch, 272 katholisch, 91 mennonitisch)
- 1870 - 1.094 Einwohner (799 evangelisch, 265 katholisch, 44 mennonitisch)
- 1900 - 1.014 Einwohner (533 evangelisch, 236 katholisch, 231 freiprotestantisch, 21 mennonitisch)
- 2004 - 1.104 Einwohner
- 2008 - 1.191 Einwohner (566 evangelisch, 331 römisch-katholisch, 67 sonstige, 227 ohne Konfession)
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Ober-Flörsheim besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[2]
UBL FWG Gardt FWG Gesamt 2009 5 6 5 16 Sitze Bürgermeister (Liste noch unvollständig)
- 1800-1810 Franz Müller
- 1810-1819 Nikolaus Stauff
- 1819-1831 Johannes Dettweiler
- 1831-1837 Johannes Mundorff
- 1838-1843 Johannes Dettweiler
- 1843-1862 Friedrich Diehl
- 1862-1871 Jakob Engel
- 1871-1884 Christian Fauth
- 1884-1922 Johannes Müller
- Jakob Kratz
- bis 1945 Johann Hahn
- 1945-1946 Georg Müller
- 1946-1964 Albert Stauff
- 1964-1999 Werner Pfister
- 1999-2001 U. Vogt, Ostern 2001 zurückgetreten
- 2001-heute Adolf Gardt
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Heimatmuseum im Bürgerhaus (ehemaliges Herrenhaus in der Kommenturei), Leiter Hans-Jürgen Rudy, Öffnungszeiten nach Vereinbarung. 2002 wurde der Heimat- und Kulturverein Ober-Flörsheim gegründet, der zwischenzeitlich rund 80 Mitglieder zählt.
Musik
Neben dem Männergesangsverein Sängerkranz von 1855, der auch einen Frauenchor hat, gibt es auch den Katholischen Kirchenmusikverein von 1912 und einen evangelischen Kirchenchor.
Bauwerke
Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul, erbaut 1776/1777 anstelle der alten Pfarrkirche, die nach der Pfälzischen Kirchenteilung 1705 den Reformierten zugesprochen wurde. Der Deutsche Orden, der das Patronat für die katholische Gemeinde innehatte, widersetzte sich jedoch dem Beschluss und wahrte in langem Rechtsstreit das Eigentumsrecht für die Katholiken. Infolge der Streitigkeiten zerfiel jedoch die alte Kirche, so dass der im Renaissancestil gehaltene Neubau notwendig wurde. Der Glockenturm wurde erst 1930 angebaut.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Ober-Flörsheim
Sport
Die TSG 1863 Ober-Flörsheim bietet unter Anderem die Sportarten Turnen, Paartanz, Taekwondo, Tennis und Fußball an.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Sebastian Walter, 1848 Ober-Flörsheim-1922 Milwaukee, Fabrikant (1866 nach Milwaukee/USA ausgewandert)
- Willy Deutschmann, geboren 1880 Ober-Flörsheim, Maler, war tätig in Petersbächel im Wasgau, wo er im Jahr 1960 verstarb. Er gilt als bedeutendster Maler des zentralen Wasgaus, der Grenzlinie zwischen Pfalz und Elsass.
Literatur
- 768-1968: 1200 Jahre Ober-Flörsheim. Festschrift, herausgegeben von der Gemeinde Ober-Flörsheim. o.O. 1968.
- Reif, Friedrich: Geschichte des ehemaligen Marktfleckens, jetzigen Dorfes Ober-Flörsheim. Mainz 1901.
- Schmahl, Helmut: Das Ober-Flörsheimer Kriegerdenkmal und sein Stifter Sebastian Walter. Kirchheimbolanden 2001.
- Widder, Johann Goswin: Geographisch-historische Beschreibung der Kurpfalz, Bd. 3, Frankfurt am Main 1787
Weblinks
Commons: Ober-Flörsheim – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
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