- Dialog im Dunkeln
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Bei Dialog im Dunkeln handelt es sich um ein Social Franchise Unternehmen, das von Andreas Heinecke gegründet wurde. Ziel ist es, sehenden Menschen den Alltag von Blinden näher zu bringen.
Inhaltsverzeichnis
Ausstellung in Hamburg
Dialog im Dunkeln ist eine Ausstellung am östlichsten Punkt der Hamburger Speicherstadt. In absolut abgedunkelten Räumen werden die Besucher in die Lage von blinden Menschen versetzt.
Nur durch Tasten, Hören, Riechen und das Vertrauen in einen blinden Führer bewältigen die Besucher Situationen des täglichen Lebens. So ist beispielsweise ein Spaziergang im Park und eine Bootsfahrt ein Teil des Programmes, zu dem auch der Besuch der Dunkel-Bar gehört. Der Zugang findet nur im Rahmen von Führungen statt. Die meisten Angestellten der Ausstellung sind blind oder sehbehindert und haben durch dieses Projekt einen Arbeitsplatz gefunden.
Die Idee zu Dialog im Dunkeln stammt aus dem Jahr 1988 von Andreas Heinecke. Seitdem haben weltweit über zwei Millionen Besucher eine Ausstellung dieser Art besucht. In der Speicherstadt ist die Ausstellung seit dem Jahr 2000 beheimatet. Zunächst nur bis März 2005 geplant, wird die Ausstellung nun bis mindestens März 2010 zu erleben sein.
Neben der Ausstellung an sich werden zahlreiche Sonderveranstaltungen und Seminare angeboten. Eine Wanderausstellung macht in vielen europäischen Städten Station. Bisher lief die Ausstellung „Dialog im Dunkeln“ unter anderem in den USA in Atlanta und Kansas City (Dialog in the Dark), im Kindermuseum FRida&freD in Graz sowie im Straßburger Museum Le Vaisseau (Dialogue dans le Noir).
Dialog im Dunkeln wird von der Organisation Ashoka unterstützt.
Ausstellungen weltweit
Wien
Geschichte
Die ersten Ausstellungen fanden temporär jeweils im Frühjahr 1993 (Naturhistorisches Museum), 1995 (Messepalast, heutiges Museumsquartier) und 2002 (Schottenstift) statt. Die erste längerfristig geplante Ausstellung war von 2006 bis 2008 in der Wiener Stadthalle zu erleben. Erstmals unter der Führung ehemaliger Mitarbeiter und selbst Betroffener feierte Dialog im Dunkeln im Herbst 2009 ein Comeback im Schottenstift. [1]
Angebot
- Führungen
- Dialog im Dunkeln ist die „einzige Ausstellung, bei der es nichts zu sehen gibt“. Für eine Stunde lang tauschen Blinde und Sehende die Rollen. In völlig abgedunkelten Räumen werden die Besucher von blinden bzw. sehbeeinträchtigten Guides durch nachgestellte Alltagssituationen, wie z.B. einen Park oder ein Kaufhaus, geführt. Unter anderem gibt es auch einen von Licht für die Welt gestalteten Afrika-Raum, in dem die Gäste die Situation blinder Menschen in Afrika erleben.
- Dinner in the Dark
- Zweimal pro Woche haben die Besucher die Möglichkeit, ein viergängiges Menü zu genießen - natürlich in völliger Dunkelheit.
- Seminare im Dunkeln
- Für Schulgruppen werden spezielle Seminare angeboten, in welchen sie ihre Wahrnehmung schärfen sollen und spielerisch an das Thema Sehbehinderung herangeführt werden. In Zusammenarbeit mit Hill International werden außerdem Firmenseminare, wie z.B. Teambuilding, angeboten. Diese finden ebenfalls im Dunkeln statt, wodurch sich die Teilnehmer auf das Wesentliche konzentrieren können.
Verwandtes
- Das Dialogmuseum in Frankfurt am Main beruht auf einem ähnlichen Konzept wie Dialog im Dunkeln, ist jedoch keine Ausstellung, sondern als festes Museum angelegt.
- Einen ähnlichen Ansatz verfolgen die Verantwortlichen des Projektes „Dialog im Stillen“, das sich der Hinführung zur Lebensumgebung Gehörloser widmet.
- unsicht-Bar, Deutschlands erstes Dunkelrestaurant
Weblinks
- Dialog im Dunkeln, Hamburg
- Dialogue in the Dark international
- Dialog im Dunkeln, Wien
- Dialog im Stillen
- Artikel auf Zeit.de
Einzelnachweise
- ↑ Presseaussendung zur Neueröffnung in Wien Austria Presse Agentur. Abgerufen am 24. September 2009.
Stiftung Historische Museen: Altonaer Museum mit Jenisch-Haus | Helms-Museum | Museum der Arbeit mit Hafenmuseum | Museum für Hamburgische Geschichte mit Schloss Bergedorf |
Kunstmuseen und -ausstellungen: Bucerius-Kunstforum | Deichtorhallen | Kunsthalle | Kunstverein | Museum für Kunst und Gewerbe | Sammlung Falckenberg
Weitere staatlich betriebene oder geförderte Museen: Auswanderermuseum Ballinstadt | KZ-Gedenkstätte Neuengamme | Maritimes Museum | Schulmuseum | Speicherstadtmuseum | Völkerkundemuseum | Zoologisches Museum
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