Dichlorphenylphosphin

Dichlorphenylphosphin
Strukturformel
Struktur von Dichlorphenylphosphan
Allgemeines
Name Dichlorphenylphosphan
Andere Namen
  • Dichlor(phenyl)phosphin
  • Dichlorphenylphosphin
  • Phenyldichlorphosphin
  • Phenylphosphordichlorid
Summenformel C6H5Cl2P
CAS-Nummer 644-97-3
Kurzbeschreibung farblose Flüssigkeit
Eigenschaften
Molare Masse 178,99 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,32 g·cm−3 (20 °C)[1]

Schmelzpunkt

−51 °C[1]

Siedepunkt

225 °C[1]

Löslichkeit

Zersetzung mit Wasser[1], mischbar mit Benzol, Chloroform und Kohlenstoffdisulfid[2]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Giftig
Giftig
(T)
R- und S-Sätze R: 25-29-34
S: 26-28-36/37/39-45
LD50

200 mg/kg (Oral, Ratte)[3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Dichlorphenylphosphan ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Phosphane. Sie trägt einen Phenylrest und zwei Chloratome am zentralen Phosphor gebunden.

Inhaltsverzeichnis

Herstellung

Zur Synthese von Dichlorphenylphosphan kann die Reaktion zwischen Phosphortrichlorid mit Benzol in Gegenwart von Aluminiumchlorid genutzt werden.[4] Die Reaktion verläuft analog einer Friedel-Crafts-Acylierung. Die Lewis-Säure Aluminiumchlorid aktiviert zunächst Phosphortrichlorid und ermöglicht so den folgenden elektrophilen Angriff an das Benzol.

\mathrm{PCl_3\ +\ C_6H_6\ \xrightarrow {[AlCl_3]}\ \ PhPCl_2 + HCl \uparrow}
Reaktion von Phosphortrichlorid mit Benzol zu Dichlorphenylphosphan. Ph=Phenyl. Der als Nebenprodukt gebildete Chlorwasserstoff entweicht als Gas aus dem Reaktionsgemisch.

Eigenschaften

Dichlorphenylphosphan ist eine farblose Flüssigkeit mit stechendem Geruch mit einem Schmelzpunkt von −51 °C und einem Siedepunkt von 225 °C. Mit Wasser zersetzt sie sich unter Bildung von Chlorwasserstoff. Die Verbindung besitzt bei einer Temperatur von 25 °C und einer Wellenlänge von 589 nm einen Brechungsindex von 1,5962.[5]

Verwendung

Dichlorphenylphosphan kann zur Synthese von Chlordiphenylphosphan verwendet werden. Bei Temperaturen über 280 °C disproportioniert Dichlorphenylphosphan zu Chlordiphenylphosphan und Phosphortrichlorid.[6]

\mathrm{2\ Cl_2PPh\longrightarrow\ ClPPh_2\ +\ PCl_3}
Disproportionierung von Dichlorphenylphosphan in Chlordipenylphosphan und Phosphortrichlorid.

Quellen

  1. a b c d e Eintrag zu CAS-Nr. 644-97-3 in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 22.06.2008 (JavaScript erforderlich)
  2. A. Michaelis : Ueber die Verbindungen der Elemente der Stickstoffgruppe mit den Radicalen der aromatischen Reihe in: Liebigs Ann. 1876, 181, 265–363.
  3. Sicherheitsdatenblatt Merck
  4. F. Simeon, P.-A. Jaffres, D. Villemin in: Tetrahedron 1998, 54, 10111–10118.
  5. G. Wittig, H. Braun, H.-J. Cristau: Darstellung und Racematspaltung chiraler Triarylphosphine in: Liebigs Ann. 1971, 751, 17–26.
  6. A. Broglie: Ueber das Verhalten von Phosphenylchlorid bei höherer Temperatur in: Chem. Ber. 1877, 21, 628.

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