- Die Brandmauer
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Die Brandmauer Genre Kriminalroman Originaltitel Brandvägg Sprache (Originalausgabe) Schwedisch Seitenanzahl 574 Seiten (gebunden)
592 Seiten (Taschenbuch)Ersterscheinung Schweden: 1997
Deutschland: 2001ISBN (gebunden) ISBN 3-552-05168-6 ISBN (gebunden) ISBN 978-3-552-05168-3 ISBN (Taschenbuch) ISBN 3-423-20661-6 ISBN (Taschenbuch) ISBN 978-3-423-20661-7 Die Brandmauer (Originaltitel: Brandvägg) ist der achte Teil der bisher zehnteiligen Kurt-Wallander-Serie des schwedischen Schriftstellers Henning Mankell. 1998 erschien er erstmals in Schweden, 2001 in Deutschland. Der deutsche Titel „Die Brandmauer“ ist die direkte Übersetzung des schwedischen Originaltitels "Brandvägg". Gemeint ist hier eine Firewall.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Tynnes Falk, welcher ein geordnetes und bis ins Detail durchgeplantes Leben führt, wird am 6. Oktober 1997 tot vor einem Bankautomat aufgefunden. Die Obduktion ergibt einen natürlichen Tod. Parallel dazu werden zwei jugendliche Mädchen, Eva Persson und Sonja Hökberg, von der Polizei verhaftet. Sie haben einen Taxifahrer mit einem Hammer erschlagen und beraubt, er starb einige Tage später im Krankenhaus. Kommissar Kurt Wallander muss sich mit den eiskalten Mädchen auseinandersetzen, die im Verhör trotz der Schwere ihres Verbrechens nicht die geringste Reue zeigen. Durch die Nachlässigkeit eines Wachbeamten gelingt Sonja Hökberg die Flucht aus dem Polizeirevier. Kurt Wallander obliegt die schwere Aufgabe, dies der Öffentlichkeit in einer Pressekonferenz mitzuteilen, da man auf Hinweise angewiesen ist. Zusätzlich wird Wallanders Motivation durch die Folgen eines Pressefotos belastet, das den Kommissar während der Vernehmung der 14jährigen Eva Persson zeigt, als er ihr eine Ohrfeige gibt, um die anwesende Mutter des Mädchens vor einem tätlichen Übergriff ihrer Tochter zu schützen. Die Mutter selbst jedoch streitet dies im Nachhinein ab. Die Presse spekuliert bereits über gewaltsame Verhöre bei der Polizei und Wallander fühlt sich im Stich gelassen. Selbst seine Chefin Lisa Holgersson, zu der er stets ein gutes Verhältnis hatte, gibt ihm keinerlei Rückendeckung vor den Medien und zeigt offenes Misstrauen, indem sie eine interne Untersuchung des Vorfalls ankündigt und direkt mit Suspendierung droht.
Einige Stunden später wird die Gesuchte in einem Umspannwerk in der Nähe von Ystad ermordet aufgefunden. Wallander und seine Ermittlergruppe müssen nun den Mörder des Mädchens suchen. Parallel dazu wirft der ältere Mann ein merkwürdiges Licht auf die Ermittlung. Als Wallander um ein Haar in der Wohnung von Tynnes Falk erschossen wird, gerät der Fall „Tynnes Falk“ ins Fadenkreuz der Ermittler. Das Bizarre an diesem Fall ist, dass Tynnes Falks Leiche aus dem Leichenschauhaus einfach verschwindet und Tage später auf einer Straße wieder gefunden wird, allerdings ohne die Fingerkuppen des linken Zeigefinges und des rechten Mittelfingers.
Wallanders psychische Verfassung sinkt angesichts der Verbrechen, die ihm auch persönlich sehr nahegehen, immer mehr. Zudem musste er von seiner Kollegin Ann-Britt Höglund erfahren, dass sein langjähriger Kollege Martinsson, mit dem er stets gut zusammengearbeitet und den er als fähigen Ermittler zu schätzen gelernt hat, schon seit längerer Zeit hinter seinem Rücken intrigiert, um selbst den Posten des Ermittlungschefs übernehmen zu können. Dieser Begleitumstand macht alles noch viel schwerer für den Kommissar, zumal er zur Vermeidung eines vergifteten Arbeitsklimas während der schwierigen Ermittlung über dieses Wissen vorerst schweigen muss und keine Auseinandersetzung angehen kann. Zumindest versucht er, sein Privatleben wieder in den Griff zu bekommen. Auf Anraten seiner Tochter Linda hat er nach langem Zögern eine Partnerannonce in der Zeitung geschaltet, in der Hoffnung dass nach all den Jahren des grauen Daseins als Junggeselle nach der Scheidung wieder eine Frau in sein Leben treten könnte. Tatsächlich lernt er bald Elvira Lindfeldt kennen und die Sympathieverhältnisse sind vielversprechend. Wallander ahnt nicht, welche Rolle die Frau im aktuellen Ermittlungsgeschehen spielt.
Während Martinsson mit Hilfe eines jungen, klugen Hackers in den Computer des verstorbenen Mannes einbricht, muss Wallander den Mörder von Sonja Hökberg finden. Als der ehemalige Freund von Sonja Hökberg auch noch ermordet auf einer Fähre gefunden wird, gerät die Ermittlung außer Kontrolle. Außerdem wird durch die Ermittlung klar, dass der Tod von Tynnes Falk, die Ermordungen des Mädchens und ihres Freundes zusammenhängen. Der Hacker Robert Modin entdeckt den komplizierten Code in Falks Computer, welcher die Welt ins totale Chaos stürzen soll. Wallander muss handeln und schneller arbeiten. Er riskiert dabei sein Leben.
Aussage des Buches
Henning Mankell beschreibt mit diesem Buch die Arroganz der Menschheit, diese nimmt durch ihre technischen Entwicklungen immer weiter zu. Er beschreibt weiterhin, dass vor allem die Länder der dritten Welt, welches eine der Lieblingsthemen des Autors darstellt, durch die Globalisierung und Privatisierung nur Nachteile haben und dann Idealisten auf den Plan rufen, die mit jeglichen Mitteln versuchen die Umstände zu verändern.
Beeindruckend ist auch wieder die Hauptfigur Kurt Wallander. Er schafft es, das Verbrechen gerade noch rechtzeitig aufzudecken und das Schlimmste zu verhindern. Obwohl Kurt Wallander eigentlich auch eine Art Idealist ist, welcher im Dienste der schwedischen Polizei steht, schützt er die bekannte Weltordnung, weil es sonst noch chaotischer in der Welt aussähe. Doch Wallander fragt sich auch ständig, und zwar in allen Romanen, warum solche Verbrechen geschehen. Er schließt immer mit derselben Begründung, dass seit dem Ende des kalten Krieges und dem Beginn der Globalisierung die Menschen von ihrer Freiheit korrumpiert werden. Die große Frage des Buches ist, ob uns die Vernetzung durch Computer und die Globalisierung schwächt. Diese Frage muss nach der Meinung des Autors bejaht werden.
Verfilmungen
Filmdaten Deutscher Titel Die Brandmauer Originaltitel Brandvägg Produktionsland Schweden, Deutschland Originalsprache Schwedisch Erscheinungsjahr 2006 Stab Regie Lisa Siewe Drehbuch Michael Hjorth Produktion Martin Bersson Musik Philippes-Boix Vives Kamera Håkan Holmberg Schnitt Robin Siwe Besetzung - Rolf Lassgård: Kurt Wallander
- Marie Richardson: Maya Thysell
- Lars Melin: Martinsson
- Kerstin Andersson: Lisa Holgersson
- Sten Elfström: Sven Nyberg
- Kajsa Ernst: Elvira Sandgren
- Mira Eklund: Eva Persson
- Sofia Pekkari: Sonja Hökberg
- Pia Örjansdotter: Robin Modin
2005 wurde in Schweden der letzte Wallander-Roman als TV-Krimi verfilmt, die Hauptrolle übernahm erneut Schauspieler Rolf Lassgård, Regie führte Lisa Siwe. Die deutsche Version wurde 2006 vom ZDF synchronisiert und im Januar 2007 ausgestrahlt. Die DVD-Fassung erschien im April 2007.
Weblinks
- Die Brandmauer in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
BBC-Version
2008 hat die BBC eine Neuverfilmung der Romanvorlage gedreht. Der Film wird Ende Mai 2009 im deutschen Fernsehen gezeigt; Darsteller waren Kenneth Branagh als Kurt Wallander, Sarah Smart als Anne-Britt Höglund, Sadie Shimmin als Lisa Holgersson, Tom Beard als Svedberg, Tom Hiddleston als Martinsson, Richard McCabe als Nyberg und Jeany Spark als Linda Wallander.
Hörspiel
2001 erschien Die Brandmauer als Hörspiel.
Besetzung
- Christoph Schobesberger als Erzähler
- Heinz Kloss als Kurt Wallander
- Franziska Hayner als Ann-Britt Höglund
- Thomas B. Hoffmann als Martinsson
- Till Hagen als Sven Nyberg
- Brunhilde Hansen als Lisa Holgersson
- Andreas Bisowski als Robert Modin
- Simone Grunert als Marianne Falk
- Gesa Badenhorst als Elvira Lindfeldt
- Daniela Schulz als Eva Persson
- Thomas Schleissing-Niggemann als Erik Hökberg
- Dietrich Burmeister als Hans Alfredsson
- Andreas Neumann als Tynnes Falk
sowie: Kathrin Freyburg, Ud Joffé, Isabell Pohl, André Sander und Oliver Wullenweber
Kritiken
- „Ein großartiger Mankell – einer der besten.“ – Michael Kluger, Frankfurter Neue Presse
- „Aber viel Spannung und Atmosphäre bietet Mankell noch immer – ganz zu schweigen von der düsteren Aktualität des Plots.“ – Der Spiegel
- „Applaus für einen außerordentlichen Roman“ (Wertung: 84%) – Krimi-Couch.de
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