Hunde von Riga

Hunde von Riga
Hunde von Riga
Genre Kriminalroman
Originaltitel Hundarna i Riga
Sprache (Originalausgabe) Schwedisch
Seitenanzahl 333 Seiten (gebunden)
350 Seiten (Taschenbuch)
Ersterscheinung Schweden: 1992
Deutschland: 1993
ISBN (gebunden) ISBN 3-552-04992-4
ISBN (gebunden) ISBN 978-3552049925
ISBN (Taschenbuch) ISBN 3-423-20232-7
ISBN (Taschenbuch) ISBN 978-3423202329

Der 1992 erstmals erschienene Roman „Hunde von Riga“ (schwedisch: Hundarna i Riga) des schwedischen Schriftstellers Henning Mankell ist der zweite Teil der Wallander-Reihe.

„Hunde von Riga“ folgt in der Wallander-Reihe um den fiktiven schwedischen Polizisten Kurt Wallander dem im Jahr zuvor erschienenen Buch „Mörder ohne Gesicht“.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Ein Rettungsboot mit zwei erschossenen Männern an Bord wird im Februar 1991 an die Küste der südschwedischen Region Schonen getrieben. Es gelangt damit in den Polizeidistrikt des schwedischen Kommissars Kurt Wallander, der die Ermittlungen aufnimmt.

Nachdem die Männer als lettische Staatsbürger identifiziert werden konnten, bittet die Polizei von Ystad um Unterstützung bei den lettischen Kollegen. Diese kommt in Form des Rigaer Polizeimajors Karlis Liepa. Nach kurzer Zeit überweisen die schwedischen Kriminalisten den Fall an die Polizei in Lettland, wo die potenziellen Täter wahrscheinlich zu suchen wären. Der unscheinbar wirkende Karlis Liepa, den Wallander innerhalb weniger Tage auch persönlich zu schätzen gelernt hat, reist nach Riga zurück. Der Fall scheint abgeschlossen.

Doch wenige Tage nach der Abreise Liepas wird Kommissar Wallander informiert, dass dieser noch am Tag seiner Rückankunft ermordet wurde. Er wird nach Riga eingeladen, um an den Ermittlungen mitzuwirken. Im fremden, noch sowjetrussischen Lettland angekommen, beginnt ein Verwirrspiel, dessen Hauptakteure die beiden Vorgesetzten Liepas sind. Kurt Wallander bemerkt, dass er offensichtlich in eine teuflische Verschwörung geraten ist und dass Liepa deswegen sterben musste, weil er zuviel über die Verbrechen in seinem Land und das komplexe Geflecht zwischen der Mafia, der Politik und der korrupten Polizei wusste.

Wallander kommt in Kontakt mit einer geheimen lettischen Freiheitsbewegung und der Witwe Liepas, Baiba, für die er bald eine ernsthafte Liebe empfindet. Die zwielichtigen Polizeiobersten Putnis und Murniers können Wallander verdächtig schnell und unerwartet einen Täter präsentieren. So reist der Kommissar nach Schweden zurück. Die Angelegenheit scheint für ihn erledigt.

Doch kurze Zeit später lässt er sich auf eine gefährliche Mission ein. Während er offiziell im Skiurlaub in den Alpen ist, begibt er sich in Wahrheit wieder nach Lettland. In der Nacht überschreitet er illegal die Grenze, in der Absicht herauszufinden, was tatsächlich hinter den beiden Leichen im Rettungsboot und dem mysteriösen Tod von Karlis Liepa steckt. Es beginnt ein Katz- und Mausspiel mit unsichtbaren Verfolgern. Wallander trifft auf seiner Odyssee Baiba Liepa wieder. Mit einem geschickten Vorwand gelingt es ihnen, Wallander ins Polizeiquartier von Riga einzuschleusen, wo er die Akte mit dem Testament des Majors findet. Nur knapp schafft er es, zu entkommen, doch die Verfolgung quer durch die lettische Hauptstadt geht weiter und endet auf dem Dach eines Kaufhauses. Dort werden Wallander und Baiba von Oberst Putnis und seinen Leuten gestellt.

Jetzt wird klar, dass Putnis es ist, der für das Geschehene verantwortlich zeichnet. Eiskalt richtet er seine Waffe gegen Kurt Wallander und Baiba Liepa, um auch sie für immer zum Schweigen zu bringen. Buchstäblich in letzter Sekunde wird das Dach von Oberst Murniers und seiner Truppe gestürmt. In einem schweren Feuergefecht wird Putnis dabei getötet. Wallander und Baiba überleben unverletzt. Es stellt sich schließlich heraus, dass Putnis ein fanatischer Anhänger der alten Ordnung war und die lettische Freiheitsbewegung hasste. Er wollte einigen in Schweden lebenden lettischen Emigranten Drogen unterschieben, um die lettischen Freiheitskämpfer in ein schlechtes Licht zu rücken. Auf einem der Schiffe, die das Rauschgift schmuggelten, meuterten zwei Männer, die daraufhin erschossen und in das Rettungsboot geworfen wurden. Putnis konnte es sich nicht leisten, Major Liepa länger am Leben zu lassen, da er nicht wusste, was dieser in Schweden getan hatte. Zudem stand Liepa kurz davor, die dunklen Machenschaften innerhalb der Polizei aufzudecken. Einer der untergebenen Offiziere von Putnis tötete den Major auf dessen Auftrag hin.

Das Buch befasst sich besonders ausführlich mit den Veränderungen, die in Lettland geschehen, da abzusehen ist, dass die übermächtige Sowjetunion bereits bald die Kontrolle über das Land verlieren wird. Aus diesem Grund kommt es in dem kleinen baltischen Staat zu einem verborgenen Kampf zwischen Befürwortern eines demokratischen Lettlands, und den Günstlingen der herrschenden Machthaber, die sich davor fürchten, ihre Ämter und Existenz zu verlieren.

Verfilmung

Filmdaten
Deutscher Titel Hunde von Riga
Originaltitel Hundarna i Riga
Produktionsland Schweden, Dänemark
Originalsprache Englisch, Schwedisch, Dänisch
Erscheinungsjahr 1995
Länge 102 Minuten
Stab
Regie Per Berglund
Drehbuch Lars Björkman
Produktion Gertrud Bengtsson
Musik Thomas Lindahl
Kamera Tony Forsberg
Schnitt Leif Kristiansson
Besetzung
  • Rolf Lassgård: Kommissar Wallander
  • Benny Poulsen: Karlis Liepa
  • Åke Jörnfalk: Hansson
  • Paul Butkevich: Oberst Potris
  • Juris Kaminskis: Oberst Murnieks
  • Charlotte Sieling: Baiba Liepa
  • Peteris Liepins: Sergeant Zids
  • Frederic Täckström: Svedberg
  • Joakim Narin: Martinsson
  • Gunnel Nilsson-Göransson: Ebba
  • Ernst Günther: Wallanders Vater
  • Cecilia Zwick-Nash: Linda Wallander

1995 wurde der Roman in Schweden als TV-Krimi verfilmt, die Hauptrolle übernahm zum zweiten Mal nach "Mörder ohne Gesicht" Schauspieler Rolf Lassgård, Regie führte erneut Pelle Berglund. Die deutsche Fassung wurde 2004 vom ZDF synchronisiert und im Januar 2005 als 100-minütiger Spielfilm ausgestrahlt.

Weblinks


Kritiken

  • "Was Wallander in Riga erlebt, das ist Horror pur." - Martina I. Kischke in der Frankfurter Rundschau
  • "Wenn man dieses Buch einmal in der Hand hat, wird es zur Droge." - Generalanzeiger
  • "Was Henning Mankells Wallander-Kriminalromane so wohltuend auszeichnet, das sind die leisen Zwischentöne, die facettenreiche Bilder der jeweiligen Figuren entwickeln. Und es ist die gesellschaftskritische Grundhaltung, mit der Mankell seine Protagonisten agieren lässt." - Neue Westfälische

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