Die Dschungelolympiade

Die Dschungelolympiade
Filmdaten
Deutscher Titel Die Dschungelolympiade
Originaltitel Animalympics
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1979
Länge 75 Minuten
Altersfreigabe FSK ohne Altersbeschränkung
Stab
Regie Steven Lisberger
Drehbuch Roger Allers,
Michael Fremer,
Steven Lisberger,
John Norton
Produktion Donald Kushner,
Peggy Lisberger,
Steven Lisberger
Musik Graham Gouldman
Kamera Paul Nevitt
Schnitt Matt Cope
Besetzung

Die Dschungelolympiade (Original: Animalympics) ist ein 1979 von Steven Lisberger produzierter US-amerikanischer Zeichentrickfilm.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Weltsicherheitsrat der Tiere beschließt den Grundsatz "Fressen und Gefressen werden" aufzuheben, und stattdessen eine "Dschungelolympiade" zu organisieren. Die Olympiade findet 1980 im "Tatzen-Stadion" statt, das extra für diesen Anlass erbaut wurde. Die Übertragungsrechte sicherten sich nach langem Kampf die Fernsehstation Z.O.O. Ein schlafender, feuerspuckender Drache - der Drache der Zwietracht - entzündet die Olympische Fackel, die zu Beginn u.a. von einem Eisbären, einem Koyoten und einem Seelöwen um die Welt getragen wird. Schlussendlich läuft ein Nashorn mit der Fackel in das Stadion ein und entflammt das olympische Feuer.

Aus dem Studio moderiert die Schildkröte Johnny Turtle, ihm zur Seite stehen einige Aussenreporter, u.a. Barbara Wuschig, Paul Puter oder Teddy Stummelohr. In der Folge werden im Stile einer TV-Übertragung diverse Wettkämpfe (Sommer- und Wintersportarten) mit unterschiedlichsten Tieren als Teilnehmer gezeigt. Der Hauptwettkampf bleibt jedoch der Marathonlauf, aus welchem immer wieder zwischendurch berichtet wird. Regelmäßig werden zwischen den Veranstaltungen Beiträge mit Hintergrundinformationen gezeigt, vor allem Vorgeschichten vieler Athleten.

Die Handlung des Films wird immer wieder von parodistischen Seitenhieben auf die Kulissen hinter den Spielen abgerundet, wie etwa das Produktmarketing mit erfolgreichen Sportlern als Werbeikonen, die Geldmacherei der Manager und das nationale Prestige, das in die Spiele projiziert wird. Zumal haben viele berühmte menschliche Sportler und andere Mitbeteiligte ihre "tierischen" Equivalente als Sportkommentatoren in diesem Film, wie etwa der Schwimmer Mark Spitz (als "Mark Spritz", Wassersport), der Rennfahrer Jackie Stewart mit Jackie Foxx (im Original Jackie Fuelit; 100-Meterlauf), und die amerikanischen Moderatoren Barbara Walters und Keith Jackson als Barbara Wuschig (Barbra Warbles) und Teddy Stummelohr (Keen Hacksaw), respektive.

Die Spiele enden im Anschluss an den Zieleinlauf der Marathonläufer. Johnny Turtle bedankt sich bei allen Mitarbeitern des Senders und verabschiedet sich mit Tränen in den Augen von der Übertragung. Die olympische Flamme wird gelöscht, und die beiden Marathonsieger laufen Hand in Hand dem Sonnenuntergang entgegen.

Die Wettkämpfe

  • Marathonlauf: Der Lauf erstreckt sich über den gesamten Film. Immer wieder berichtet Barbara Wuschig in Ausschnitten vom Lauf. Hauptakteure sind der französische Ziegenbock René Fromage und die afrikanische Löwendame Kitty Mambo. Zu Beginn noch erbitterte Konkurrenten, entwickelt sich im Laufe des Wettbewerbs eine Zuneigung der beiden zueinander. Plötzlich platzt bei beiden der Knoten und sie laufen Händchen haltend dem Ziel entgegen. Am Ende überqueren beide gleichzeitig die Ziellinie, vor lauter Verliebtheit laufen sie jedoch weiter ohne sich die verdienten Medaillen abzuholen.
  • Bodenturnen: Teddy Stummelohr berichtet aus der Turnhalle u.a. von der eurasischen Nerzdame Tatiana Tushenko und dem asiatischen Pinguin Bruce Kwakimoto, der nicht nur im Bodenturnen, sondern auch an den Ringen eine gute Figur macht.
  • Eiskunstlauf: Die Flamingodame Dorrie Turnell ist der Star dieser Veranstaltung. Trotz, oder gerade weil sie am Ende ziemlich viele Federn lassen muss, siegt sie beim Tanz auf dem Eis.
  • Hochsprung: Der amerikanische Alligator Bolt Jenkins tritt gegen sein früheres Idol, den Frosch Boris Amphibiensky an. Während dieser nur die Querlatte trifft, überbietet Jenkins die Rekordhöhe von 23,7 Metern spielend. Als er im Anschluss auch noch im Stabhochsprung siegt und den neuen Weltrekord von 48 Metern aufstellt, findet er sich postwendend als Werbestar in einem Spot für Frühstücksflocken "Gecko Flakes" wieder.
  • 100-Meter-Lauf: Auch hier tritt Jenkins an, diesmal gegen den afrikanischen Löwen Kip Ngogo, den eurasischen Hengst Pierre de Gaul und den aus Europa stammenden Hasen Karl Nickel. In einem Fotofinish wird erneut Jenkins die Goldmedaille zuerkannt. Der ist allerdings gar nicht so glücklich über diese Entscheidung und teilt seinen ersten Platz mit seinem Gegner Ngogo.
  • Fussball: Hier sind die Dackel aus Deutschland mit ihrem Kapitän Rolf Schmecker nicht zu schlagen. Zuerst werden die New Yorker Ratten mit 1:0, anschließend die südamerikanischen Lamas mit 2:1 besiegt.
  • Slalom: Außenreporterin Blondie Springer berichtet über den Extremsportler Kurt Wuffner, der keine Probleme in dieser Disziplin hat. Der Ski-Star aus den Alpen umkurvt die Stangen in Bestzeit. Kurz darauf wird er aber in den verschneiten Bergen als vermisst gemeldet.
  • Viererbob: Nachdem es das australische Team der Hörnchen unter Trainer Lance Quiller mit ihrem Bob aus der Bahn geworfen hat, fahren die vier Calamari-Brüder ungefährdet dem Sieg entgegen.
  • Eishockey: In einem extrem körperbetonten Spiel treffen die eurasischen Bullen auf nordamerikanische Braunbären. Mit einem Sudden-Death-Tor siegen die Bären am Ende mit 1:0.
  • Schwimmen: Hier hat es der Publikumsliebling Dean Wilson vor allem mit dem Favoriten Ono Nono, einem Schwertwal zu tun. Trotz dessen riesiger Wellenerzeugung, die Wilson zurückzufallen lassen scheint, siegt der Otter aus Kalifornien mit klarem Vorsprung.
  • Turmspringen: Nachdem der Papageientaucher Primo Caveza einen recht unspektakulären Sprung absolviert hat, zeigt erneut Dean Wilson eine sensationelle Show. Er taucht während des Sprungs in eine Welt voller leuchtender und farbenfroher Meeresbewohner ein und zeigt eine beeindruckende Performance, bevor er wieder in der "realen Welt" ins Wasser eintaucht.
  • Abfahrtslauf: Ohne ernsthaften Gegner scheint der skandinavische Eber Marcel Pourceau den Ski-Abfahrtslauf trotz gröbster Fehler mühelos zu gewinnen. Doch plötzlich taucht wie aus dem Nichts Kurt Wuffner per Flugdrachen auf und startet sein Rennen. Er unterbietet Pourceaus Zeit und holt sich auch hier Gold. Anschließend verrät Wuffner, dass er sich bei seinem Klettertrip in den Bergen verlaufen hatte, allerdings auf seinem Irrweg ein verstecktes Bergparadies (Dogra-La) entdeckt hatte. In dieses wolle er sich nun zurückbegeben, da er dort noch ein Soufflé pünktlich für vier Uhr bestellt habe, welches sonst zusammenfalle.
  • Boxen: Känguruh Joey Gongolong schlägt in einem harten Kampf den Ochsen Janos Brushteckel mit einem Aufwärtshaken K.O.
  • Basketball: Die an die Harlem Globetrotters erinnernden Nordamerikaner um Superstar Dr. Abdul Jones siegen spielerisch gegen die eurasischen Bären mit Pavel Shotski.
  • Volleyball: Das Team der asiatischen Hummer trifft auf die Hühner aus Europa. Gegen den harten Schlag der Krabbentiere haben die Hennen allerdings keine Chance.
  • Gewichtheben: Die beiden Kontrahenten, Wilhelm der Stier und Ivan der Elefant betreten die Bühne. Während Wilhelm mit dem Gewicht seine Probleme hat, stemmt Ivan die Hantel mit Leichtigkeit, und bekommt sogleich vom früheren Champion den Siegerpokal überreicht.
  • Fechten: Hier stehen sich das Wildschwein Boar-Deaux und das Flughörnchen Chardas gegenüber. Scheint Chardas zum Beginn durch seine Flinkheit überlegen, gelingt es Boar-Deaux durch einen hinterhältigen Trick das Hörnchen zu besiegen. Das Schwein freut sich schon über die gewonnene Medaille, als plötzlich die Contessa, eine Adlerin in die Halle stürmt und den Sieger herausfordert. Am Ende hat sie Boar-Deaux in eine Ecke gedrängt und besiegt ihn. So schnell wie sie aufgetaucht ist, so schnell verschwindet sie anschließend auch wieder, aber nicht, ohne ihre verdiente Goldmedaille mitzunehmen.

Deutsche Synchronisation

In der deutschen Version des Films wurde der Text an einigen Stellen umgeschrieben und in die Handlung wurden zusätzliche, im englischen Original nicht enthaltene Geräusche eingefügt. Zudem wurde eine bestimmte Szene zwischen Kit Mambo und René zweifach neu in die Filmhandlung hineingeschnitten, anscheinend als Versuch, die sich entwickelnde Beziehung zwischen den beiden Charakteren (unnötigerweise) zusätzlich zu betonen. In der 2007 erschienenen DVD wurden diese Zusatzeinschnitte wieder entfernt.

Musik

Soundtrack in US-Version und in der deutschen Ausgabe (hinten)

Die Musik spielt im Film eine wichtige Rolle. Der Soundtrack ist von Graham Gouldman, dem Sänger der englischen Band 10cc. Der Song "We Have Made It To The Top" von Graham Gouldman ist einer der nachhaltig beliebtesten Popsongs. Der Soundtrack ist 1980 nur auf Vinyl erschienen.

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