Die Libelle (Film)

Die Libelle (Film)
Filmdaten
Deutscher Titel Die Libelle
Originaltitel The Little Drummer Girl
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1984
Länge 130 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie George Roy Hill
Drehbuch Loring Mandel
Produktion Robert L. Crawford
Musik Dave Grusin
Kamera Wolfgang Treu
Schnitt William Reynolds
Besetzung
Schauplatz Bad Godesberg

Die Libelle (Originaltitel: The Little Drummer Girl) ist ein Film des amerikanischen Regisseurs George Roy Hill aus dem Jahr 1984 mit Diane Keaton als israelische Agentin Charlie und Klaus Kinski als Geheimdienstchef in den Hauptrollen. Der Film basiert auf dem 1983 erschienenen gleichnamigen Roman des englischen Autors John le Carré und spielt vor dem Hintergrund des Nahost-Konflikts.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

In Bad Godesberg sprengen Terroristen mittels einer Kofferbombe ein Wohngebäude, in dem sich außer einem israelischen Diplomaten auch Kinder aufhalten.

Nach einem Szenenwechsel sieht man auf einer kleinen Londoner Theaterbühne die amerikanische Schauspielerin Charlie agieren. Im Publikum sitzt ein arabisch aussehender Mann, der sie später im Auftrag des israelischen Geheimdienstes kontaktieren wird.

Der politisch weit links stehenden und streng antizionistisch eingestellten Charlie wird in einem Stützpunkt des Mossad eröffnet, dass ausgerechnet sie dazu beitragen kann, weiteres Blutvergießen zu verhindern. Geschickt macht sich dabei Geheimdienst-Chef Martin Kurtz die Brüche in der Biographie und der Persönlichkeit der Amerikanerin zunutze.

Charlie wird als Lockvogel eingesetzt, um an Khalil, den Chef des international operierenden und bombenden palästinensischen Kommandos, heranzukommen. Das erfordert die Einschleusung in die Terroristenorganisation und die Ausbildung in einem Militärcamp im Nahen Osten.

Tatsächlich gelingt es Charlie, das Vertrauen von Khalil zu gewinnen, der ein neues Attentat in Freiburg im Breisgau plant. In einem Schwarzwaldhaus ist die Kommandozentrale von Khalil, und dort liefert Charlie den Top-Terroristen den Mossad-Agenten aus, die ihn sofort liquidieren.

Die traumatisierte Charlie geht nach London zurück. In der Schlussszene sieht man sie mit dem Mossad-Agenten Joseph, dem Mann, der sie einst kontaktierte, hinaus in die Nacht gehen.

Kritiken

„Die Libelle“ wurde seinerzeit in den Filmrezensionen überwiegend kritisch aufgenommen. Typisch für die zeitgenössische Rezeption steht die Besprechung von Roger Ebert, dem vor allem die Romanadaption und die Besetzungen der Hauptrollen missraten schienen.[1]

Fast 25 Jahre später (2008) kam Dominik Graf in einer in der FAZ erschienenen Nachbetrachtung zu einem anderen und deutlich positiveren Ergebnis: „‚The Little Drummer Girl‘ […] ist genau die Art Mainstreamfilm, die man sich im Kino so sehr ersehnt […]: Der Film ist intelligent, trickreich, witzig, sexy, ehrlich, grausam – und er ist emotional auf einer dunkleren, aber dafür umso berührenderen Ebene angesiedelt als der übliche Blockbuster.“ Hill demonstriere, so der selbst als Regisseur tätige Dominik Graf, „ein vielschichtiges Mainstreamprodukt“, das genau wegen seiner „teuren, sehr komplexen Art […] zu allen Zeiten kommerziell durchfallen wird und somit dem ewig wiederkehrenden Heldentod an der Kinokasse geweiht ist.“[2]

Literatur

Dominik Graf: Auf dem Friedhof der vergessenen Filme. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6. Februar 2008, S. 38.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Chicago Sun Times: The Little Drummer Girl
  2. Graf 2008

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Libelle — bezeichnet: Libellen (Odonata), eine Ordnung der Insekten Libelle (Mineralogie), einen Flüssigkeitseinschluss in Mineralen Operation Libelle, eine Evakuierungsmaßnahme der Bundeswehr im März 1997 in Albanien den Funkrufnamen für die beiden… …   Deutsch Wikipedia

  • Die Biene Maja — Biene Maja (oben rechts) und Flip (unten) auf einer Briefmarke der Deutschen Post aus dem Jahr 1998 Die Biene Maja ist die Hauptfigur der Romane Die Biene Maja und ihre Abenteuer und Himmelsvolk des deutschen Schriftstellers Waldemar Bonsels… …   Deutsch Wikipedia

  • Der Schrecken schleicht durch die Nacht — Filmdaten Deutscher Titel Der Schrecken schleicht durch die Nacht Originaltitel Monster on the Campus …   Deutsch Wikipedia

  • Im Zeichen der Libelle — Filmdaten Deutscher Titel Im Zeichen der Libelle Originaltitel Dragonfly P …   Deutsch Wikipedia

  • Patch Adams (Film) — Filmdaten Deutscher Titel Patch Adams Produktionsland USA …   Deutsch Wikipedia

  • Little Drummer Girl — Die Libelle ist der Titel der deutschen Übersetzung des Romans The Little Drummer Girl des britischen Schriftstellers John le Carré aus dem Jahr 1983. Der deutschsprachige Buchtitel nimmt dabei Bezug auf ein gleichnamiges Gedicht von Heinrich… …   Deutsch Wikipedia

  • The Little Drummer Girl — Die Libelle ist der Titel der deutschen Übersetzung des Romans The Little Drummer Girl des britischen Schriftstellers John le Carré aus dem Jahr 1983. Der deutschsprachige Buchtitel nimmt dabei Bezug auf ein gleichnamiges Gedicht von Heinrich… …   Deutsch Wikipedia

  • Nikolaus Günther Nakszynski — Klaus Kinski (eigentlich Klaus Günter Karl Nakszyński; * 18. Oktober 1926 in Zoppot, Freie Stadt Danzig; † 23. November 1991 in Lagunitas, Kalifornien) war ein deutscher Schauspieler. Er ist der Vater von Nikolai, Pola und Nastassja Kinski.… …   Deutsch Wikipedia

  • Voyagis — Yorgo Voyagis (* 6. Dezember 1945 in Athen, Griechenland) ist ein griechischer Filmschauspieler. Kurzbiografie Yorgo Voyagis steht seit 1964 vor der Kamera, und debütierte in Alexis Sorbas an der Seite von Anthony Quinn. Bekannt wurde er jedoch… …   Deutsch Wikipedia

  • Spyro — Logo der Spielreihe seit 2006 Spyro ist der Protagonist der gleichnamigen Reihe von Videospielen. Es handelt sich um Jump n Run Spiele mit dem violetten Drachen Spyro in der Hauptrolle, der stets von der Libelle Sparx begleitet wird. Während die… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”