- Die Schule der Diktatoren
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Die Schule der Diktatoren ist eine Komödie von Erich Kästner aus dem Jahr 1957, die sich kritisch mit Diktaturen auseinandersetzt.
Das Stück hatte seine Uraufführung 1957 in München.
Handlung
Die groteske Komödie entstand vor dem Hintergrund der Erfahrungen Kästners während der nationalsozialistischen Diktatur: Anonyme Drahtzieher – verkörpert durch den Kriegsminister, Premier, Leibarzt und Stadtkommandanten – etablieren eine Zwangsherrschaft mit austauschbaren Diktatoren-Marionetten.
Eine Schule der Diktatoren, konzipiert und geleitet durch einen gewissenlosen Professor, hält eine Reihe an dressierten Präsidenten bereit, die den amtierenden Staatschef nach einem Attentat ersetzen können. Die Präsidentenfabrik bildet eine Reihe von Doppelgängern aus; in Gestik, Sprache und Aussehen immer gleichartige Staatsoberhäupter. Das Volk merkt nichts.
Die Präsidenten-Mimen werden geschickt trainiert und dressiert – werden durch leichte Mädchen bei Laune gehalten und müssen totalen Gehorsam gegen die eigentlichen Drahtzieher der Macht zeigen. Leisten sie sich Zeichen von Eigenwilligkeit, werden sie beseitigt und durch einen Nachfolger aus der Präsidentenfabrik ersetzt.
Doch nicht alle dressierten Marionetten spielen das Spiel mit. Der Siebente aus der Reihe der Ersatz-Staatsoberhäupter plant einen Putsch, der die Demokratie bringen soll, dann aber vereitelt wird. Im Endeffekt wird ein Regierungsumschwung vorgespielt. Die Verschwörer werden jedoch nur durch neue ersetzt.
Personen
- Kriegsminister
- Premier
- Leibarzt
- Professor
- Inspektor
- Präsident
- Gattin des Präsidenten
- Sohn des Präsidenten
- Major
- Stadtkommandant
- Der Vierte
- Der Fünfte
- Der Sechste
- Der Siebte
- Der Achte
- Der Neunte
- Paula
- Doris
- Stella
- Eine Wirtin
- Ein Matrose
- Ein Hausierer
- Ein Buchhalter
- Ein Halbwüchsiger
- Ein junges Mädchen
- Der Nuntius
- Der Doyen
Sowie in kleineren Rollen: Der Zehnte, der Elfte, der Zwölfte, der Dreizehnte, der Vierzehnte, ein Panzerleutnant, ein Unteroffizier, zwei Soldaten.
Literatur
- Erich Kästner: Die Schule der Diktatoren: Eine Komödie in neun Bildern. Hamburg: Atrium-Verlag. ISBN 3-85535-922-9
Romane und Erzählungen:
Emil und die Detektive | Pünktchen und Anton | Fabian. Die Geschichte eines Moralisten | Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee | Das fliegende Klassenzimmer | Drei Männer im Schnee | Emil und die drei Zwillinge | Die verschwundene Miniatur | Der Zauberlehrling | Der kleine Grenzverkehr | Das doppelte Lottchen | Die Konferenz der Tiere | Der kleine Mann | Der kleine Mann und die kleine MissLyriksammlungen:
Herz auf Taille | Lärm im Spiegel | Ein Mann gibt Auskunft | Das letzte Kapitel | Arthur mit dem langen Arm | Das verhexte Telefon | Gesang zwischen den Stühlen | Doktor Erich Kästners Lyrische Hausapotheke | Die 13 MonateEinzelne Gedichte:
Weihnachtslied, chemisch gereinigt | Sachliche Romanze | Die Ballade vom Nachahmungstrieb | Das Eisenbahngleichnis | Der Handstand auf der LoreleyHörspiel und Theater:
Leben in dieser Zeit | Die Schule der DiktatorenTextsammlungen:
Das Schwein beim Friseur | … was nicht in euren Lesebüchern stehtAutobiographisches:
Als ich ein kleiner Junge war | Notabene 45
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