- Die Spielregel
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Filmdaten Deutscher Titel Die Spielregel Originaltitel La règle du jeu Produktionsland Frankreich Originalsprache Französisch Erscheinungsjahr 1939 Länge 110 Minuten Altersfreigabe FSK 16 Stab Regie Jean Renoir Drehbuch Jean Renoir
Carl KochProduktion Camille François
Raymond Pillon
Claude RenoirKamera Jean-Paul Alphen
Jean BacheletSchnitt Marthe Huguet
Marguerite RenoirBesetzung - Nora Gregor: Christine de la Chesnaye
- Paulette Dubost: Lisette
- Mila Parély: Geneviève de Marras
- Odette Talazac: Madame de la Plante
- Claire Gérard: Madame de la Bruyère
- Roland Toutain: André Jurieux
- Jean Renoir: Octave
- Marcel Dalio: Robert de la Chesnaye
Die Spielregel ist ein französischer Spielfilm von Jean Renoir aus dem Jahr 1939. Bei der aktuellen Umfrage der renommierten Filmzeitschrift Sight and Sound zum besten Film aller Zeiten belegt er den dritten Platz.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der Pilot André Jurieux ist unendlich enttäuscht, als nach einem Transatlantikflug Christine de la Chesnaye, die Frau für die er geflogen ist, nicht auf ihn wartet. Octave, ein Freund von André und Christine, überredet Robert, den Mann von Christine, den Flughelden auf ein Jagdwochenende mit der feinen Pariser Gesellschaft einzuladen. Während dieses Wochenendes entwickelt sich ein munteres Liebestreiben, bei dem die Spielregeln jedoch nicht gebrochen werden dürfen.
Auszeichnungen
Jean Renoir erhielt für Die Spielregel 1966 den Bodil-Preis für den besten europäischen Film.
Deutsche Synchronfassung
Der Film hatte seine Premiere in Deutschland am 5. März 1968 mit einer Ausstrahlung in der ARD. Im Kino lief er erst am 24. November 1972 an.[1] Die deutsche Synchronfassung (Buch und Regie) erstellte Hermann Gressieker.
Kritiken
- "In Renoirs Meisterwerk verbergen sich unter einer komödiantischen Oberfläche Zeitkritik und bittere Skepsis; der Zusammenbruch der sanktionierten Lüge wird als sarkastisch-heiterer Reigen inszeniert, und die gesellschaftlichen „Spielregeln“ jener Zeit entpuppen sich als selbstzerstörerische Konventionen. Dass Renoir die Stimmung im Vorkriegs-Frankreich präzise getroffen hatte, zeigte die Reaktion seiner Landsleute. Der Film wurde vom Publikum abgelehnt und im Oktober 1939 von der Zensur als „demoralisierend“ verboten." - „Lexikon des internationalen Films“, 1997 [2]
- "Renoir (...) schuf mit diesem sowohl formal als auch inhaltlich überdurchschnittlichen Filmreigen ein Meisterwerk des Erzählkinos." (Wertung: 4 Sterne = überragend) – Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“, 1990 [3]
- "Die Spielregel ist eines dieser seltenen Werke höchster Kunst, das auf einer bestimmten Ebene keine Kunst sein muss, um zu überzeugen: Als unterhaltende Komödie betrachtet ist er ein Vergnügen, als Sozialparabel ein kritisches, pessimistisches Meisterwerk. Das Wunder ist, dass er auf beiden Ebenen gleichermaßen funktionieren kann und will." Janis El-Bira für moviemaze.de [4]
- "Ich weiß keinen anderen Filmemacher, der so viel von sich selbst - und das beste von sich selbst - in einen Film gelegt hätte wie Jean Renoir in La Regle du Jeu. - François Truffaut [5]
Hintergrund
Der Film hatte am 7. Juli 1939 in Paris Premiere, war aber zunächst ein Misserfolg.
Literatur
- Jean Renoir: La règle du jeu. Drehbuch = Die Spielregel (Originaltitel: La règle du jeu). Deutsch von Angela von Hagen. Mit einer Erinnerung von Jean Renoir. Diogenes, Zürich 1981, 173 S., ISBN 3-257-20434-5
- Jean Renoir: La règle du jeu = Die Spielregel. Transkript von einem Kollektiv unter Leitung von Manfred Engelbert und Annette Stürmer. Medienbibliothek, Serie A, Texte (Band 4). Narr, Tübingen 1981, 233 S., ISBN 3-87808-989-9
- Georg Hoefer: Die Jagd im Film. Ausführliche Analysen zu den Filmen "Herr der Fliegen", "La caza", "La régle du jeu" u.a.. Aufsätze zu Film und Fernsehen, Band 2. Coppi-Verlag, Coppengrave 1994, 164 S., ISBN 3-930258-01-3
Weblinks
- Die Spielregel in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Sammlung von Kritiken zu Die Spielregel bei Rotten Tomatoes (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
- ↑ „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
- ↑ Adolf Heinzlmeier, Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 766
- ↑ moviemaze.de [1]
- ↑ André Bazin: Jean Renoir. Übers. Udo Feldbusch. Fischer, Frankfurt 1980 & 1984, ISBN 3-596-23662-2. (Vorwort J. R.; Filmographie 1924 - 1969; Hg. & Einleitung François Truffaut) Zuerst Hanser, München 1977 ISBN 3446124306
Filme unter der Regie von Jean RenoirUne vie sans joie (Mitwirkung an der Regie) | Die Tochter des Wassers | Nana | Sur un air de Charleston | Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern | Der Drückeberger | Le tournoi dans la cité | Le Bled | On purge bébé | Die Hündin | Chotard & Co. | La nuit du carrefour | Boudu – aus den Wassern gerettet | Madame Bovary | Toni | Eine Landpartie | Das Verbrechen des Herrn Lange | Das Leben gehört uns | Nachtasyl | Die große Illusion | La Marseillaise | Bestie Mensch | Die Spielregel | Tosca (Regie einzelner Szenen) | In den Sümpfen | Neun Kinder und kein Vater | Dies ist mein Land | Salute to France | Der Mann aus dem Süden | Tagebuch einer Kammerzofe | Die Frau am Strand | Der Strom | Die Goldene Karosse | French Can Can | Weiße Margeriten | Das Frühstück im Grünen | Das Testament des Dr. Cordelier | Der Corporal in der Schlinge | Le Petit théâtre de Jean Renoir | Un tournage à la campagne
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